Der Weihnachtsball

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31. Der Weihnachtsball

Die Schwarzhaarige hatte den Raum kaum betreten, als zwei Hexen auf sie zugestürmt kamen. Nach näherem Hinsehen erkannte sie, dass es sich dabei um Astoria und Daphne handelte. Entsetzt schaute sie sich im Gemeinschaftraum um. Überall waren Tische und Schränke mit Kosmetika belagert und überall saßen Hexen mit Gesichtsmasken, frisch lackierten Fingernägeln oder in Lockenwickler eingewickelten Haaren.

Auch ihre beiden Freundinnen hatten ihre Gesichter mit irgendeinem gelb-grünlichem Zeug eingeschmiert, sodass Lavinia die Beiden zunächst gar nicht erkannt hatte. Noch bevor sie ihre Freundinnen begrüßen konnte, wurde sie schon von den beiden Greengrass-Schwestern an den Händen gepackt und Richtung Mädchenschlafsäle gezogen.

„Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist zehn nach drei! Wie sollen wir das jetzt alles schaffen? Maske, Lockenwickler, Nägel...bei Merlin und Morgana, Lavinia wir können doch nicht hexen!", schimpfte Daphne drauf los, doch die Schwarzhaarige entzog sich laut lachend deren Griff.

„....doch...", brach Lavinia heraus, während sie in erneutes Gelächter ausbrach.

„Was doch?", erkundigte sich Daphne verständnislos?

„...hexen...wir können hexen...was glaubst du, warum wir hier zur Schule gehen", klärte Lavinia ihre Freundin immer noch kichernd auf.

Als die Worte der Grünäugigen in das Bewusstsein der blonden Hexe durchdrangen, konnte Lavinia die Erkenntnis in deren Augen eindeutig sehen und es dauerte keine Sekunde länger, bis auch Daphne und Astoria in lautes Gelächter verfielen.

„Oh jeh, die Salben und Duftöle die ich heute schon alle verwendet habe, schienen tatsächlich mein Gehirn ein wenig benebelt zu haben...du hast natürlich Recht, Lavinia", gab die blonde der beiden Schwestern ihren Fehler immer noch lachend zu.

„Was ist denn hier los?", ertönte nun auch Dracos Stimme, der gerade mit Blaise und Theo ebenfalls in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt war. Soweit sie wusste, hatten die Jungs den Tag ebenfalls außerhalb dieser Dufthöhle verbracht.

„Ich musste Daphne gerade daran erinnern, dass wir Hexen sind", erklärte Lavinia grinsend und musste beim Anblick der verständnislosen Gesichter erneut loslachen.

„Gilt dein Angebot eigentlich noch Draco?", sprach Lavinia den blonden Zauberer leise an, sodass nur er sie hören konnte.

„Du meinst das Bad?", hakte dieser verstehend nach.

„Was sonst? Also das Passwort!"

„Schaumwolke! Lach jetzt bloß nicht los! Ich hab's nicht ausgesucht!", antwortete Draco zischend.

„Na dann bis später, um kurz vor acht vor der großen Halle?"

„Ja ich warte auf dich vor der Treppe", bestätigte Draco ihren Vorschlag.

Eine viertel stunde später betrat Lavinia das Vertrauensschülerbad und ließ das warme Wasser in die Wanne laufen. Sie hatte sich für einen Badezusatz mit Jasmin und Mandelduft entschieden. Mit einem kleinen Verwirrungszauber sorgte sie dafür, dass in den nächsten zwei Stunden keiner das Bad finden würde und stieg nun, zufrieden über diese herrliche Ruhe, in die volle Wanne.

Seufzend lehnte sich Lavinia an den Beckenrand, nachdem sie einmal vollends untergetaucht war. Was war nur mit Severus los? Sie bekam das Gefühl nicht los, dass der Tränkemeister sich wieder einen Schritt von ihr entfernt hatte. Heute am schwarzen See war er so viel distanzierter gewesen. Es hatte sich so angefühlt wie vor einigen Monaten, als er ihre Freundschaft noch vehement, als unklug bezeichnete und ihr Vertrauen nur bedingt akzeptieren wollte.

Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt