Donnerstagnachmittag zur selben Zeit, in der Lavinia mit ihren Freunden in der großen Halle lernt:
Eingeschüchtert verließen die letzten Schüler das Zaubertranklabor und Severus verstaute die soeben abgegebenen Aufsätze in der Schublade seines Schreibtisches. Normalerweise nutzte er seine Freistunden, diese sofort zu korrigieren. Aber heute wollte er Albus endlich zur Rede stellen.
Der Tränkemeister konnte einfach nicht begreifen, warum der Schulleiter Lavinia in dem Glauben ließ, das die meisten Opfer im Waisenhaus, Lavinias Wutausbruch nicht überlebt hatten. Eigentlich hatten nur zwei Schüler, ihr Lebend dabei verloren. Natürlich machte diese Tatsache, das ganze Ereignis nicht weniger bitter. Dennoch wahr Severus der Meinung, dass Lavinia davon wissen sollte.
Bisher hatte er alle Entscheidungen von Albus hingenommen. Hatte sogar teilweise nachvollziehen können, warum der Schulleiter es für richtig hielt Lavinia vieles zu verschweigen, obwohl Severus es in keiner Sekunde für richtig gehalten hatte. Aber jetzt war der eigenwillige Zauberer eindeutig zu weit gegangen.
Welche Vorteile sah er darin, Lavinia im Glauben zu lassen sie hätte unzählige junge Menschen auf dem Gewissen, wenn sich doch herausgestellt hatte, das viele der Verletzten durch Magie geheilt werden konnten. Außerdem hatten die Ordensmitglieder dafür gesorgt, dass sich die Jugendlichen an einen Schrecklichen Brand im Waisenhaus erinnerten und Lavinia vollkommen vergessen hatten.
Warum also? Genau diese Frage wollte er Albus schon seid vergangenen Samstag stellen. Die ganze Woche über hatte er das verzweifelte Gesicht Lavinias, vor Augen gehabt und seine Wut über Dumbledores Handeln, hatte sich seid diesem Tage immer mehr aufgestaut. Reichte es denn nicht, dass er sein Seelenheil und mittlerweile auch das Leben von Potter, über das Wohl aller stellte. Musste er nun auch Lavinias seelischen Frieden – ob Voldemorts Tochter oder nicht- für das Größere Wohl vollkommen ignorieren?
Entschlossen, dem Schulleiter eine Erklärung für sein Handeln zu entlocken, schritt der Tränkemeister nun auf den großen Wasserspeier zu, welcher den Eingang zum Büro Dumbledores verbarg.
„Zitronenduft", brummte Severus, der Weg wurde freigegeben und Severus betrat wenige Sekunden später das Büro des bärtigen Zauberers.
„Oh, Severus was führt dich zu mir. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mit deinem Erscheinen gerechnet, Zitronenbonbon?", begrüßte Albus, den Schwarzhaarigen freundlich lächelnd.
„Lass das Albus. Du weißt bestimmt, dass ich nicht hier bin, um mit dir ein fröhliches Schwätzchen zuhalten", entgegnete Severus so ruhig es ihm möglich war und trat einige Schritte auf Dumbledore zu.
„Ich hatte es befürchtet", erwiderte Albus Dumbledore seufzend und stand von seinem Schreibtisch auf.
Nun standen sich die beiden Zauberer gegenüber. Albus erkannte sofort, dass irgendwas Severus stark aufgebracht hatte. Er hatte auch sofort dir Vermutung, dass es wie schon so oft, um Lavinia Riddle ging. Der alte Mann wusste, dass sein treuer Mitstreiter absolut dagegen war, der Tochter von Tom – wie er ihn bevorzugt nannte- viele wichtige Dinge zu verschweigen. Aber er war weiterhin der Ansicht, dass man die junge Hexe im Ungewissen lassen sollte.
Auch wenn sie mittlerweile über die Umstände ihrer Geburt und der übermäßigen dunklen Magie in Lavinia bescheid wussten, glaubte Dumbledore, dass ihre Verbundenheit zur hellen Seite der magischen Welt, noch nicht stark genug war, um zu verhindern, dass sie Voldemorts boshaften Plänen standhalten konnte. Dumbledore befürchtete außerdem, dass Lavinia Hogwarts verlassen würde, um auf ihren Vater zu treffen.
Dadurch wäre er nicht mehr in der Lage, sie vor den listigen Einflüssen von Lestrange, Malfoy und vor allem, vor der gespielten väterlichen Fürsorge Toms zu bewahren. Lavinia würde sich wie alle Kinder ihrem Vater verbunden fühlen und vollkommen ausblenden,wer oder was er war. Sie würde sich dazu hinreißen lassen den Zauber zu lernen, mit dem sie ihrem Vater ihre Magie übertragen konnte. Dies würde dann sein Ziel Voldemort ein für alle Mal zu vernichten in weite ferne rücken.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...