Kaum hatte Lavinia wieder Boden unter den Füßen, fing die junge Hexe den funkelnden Blick von Severus' tiefschwarzen Seelenspiegeln ein. Niemals hätte sie geglaubt, dass diese ruhigen und dennoch unergründlichen Augen noch dunkler werden konnten. In Severus nachtdunklen Blick lag nun unendliche Sehnsucht. Das Funkeln in ihnen ließ Lavinia glauben, im tiefen Schwarz des von Sternen erhellten Nachthimmels zu versinken.
Obwohl er sie nicht mehr auf seinen Armen trug, hielt er sie nahe bei sich. So nah, dass kein Blatt Pergament mehr zwischen sie gepasst hätte. Die Spannung zwischen ihnen, ihren Magien, die sich aneinander schmiegten, um den jeweils anderen bei sich zu behalten, war greifbar, fast sichtbar.
„Was machst du nur mit mir?", entkam es Severus leise, ehe er ihr – wie so oft – eine verirrte lockige Haarsträhne hinters Ohr streifte.
„Weißt du eigentlich, wieviel Selbstbeherrschung mich dieser Abend gekostet hat, Liebes?", fuhr er mit raunender Stimme fort.
„Wie meinst du das?", hakte Lavinia nach und schaute fragend zu ihrem Tränkemeister.
„Erst Draco...dann Lucius...ich hätte ihnen am liebsten tausend Flüche auf den Hals gehetzt!", sprach er lächelnd weiter.
Lavinia kicherte leise und legte Severus liebevoll eine Hand auf die Wange.
„Wieso das denn?"
„Eifersucht! Draco durfte dich in den Salon begleiten, saß neben dir und...! Vor allem weil Lucius etwas tun konnte, was eigentlich nur mir gebühren sollte", entgegnete er grummelnd.
„Fängt die fiese, böse Fledermaus jetzt an zu schmollen? Was hat Lucius getan?", erwiderte Lavinia grinsend und fing seinen Blick erneut ein.
„Das!", antwortete er knapp, griff nach ihrer Hand und hauchte ihr einen federleichten Kuss auf den Handrücken. Lavinia stockte der Atem. Es war nur ein einfacher harmloser Handkuss und dennoch war sie von der sanften, fast kaum wahrzunehmenden Berührung seiner Lippen vollkommen elektrisiert.
„...und...Lavinia, deine Erscheinung heute Abend, hat mich um das letzte bisschen Verstand gebracht. Und verdammt bei Merlin, es kostete mich so unendlich viel Kraft, dir dies nicht in jeder Minute zu zeigen...", fügte er nun fast unhörbar hinzu.
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, trat Lavinia einen Schritt zurück. Sie sah mit klarem Blick zu dem größeren Zauberer auf.
„Aber weißt du was sonst niemand von ihnen hat...", wisperte sie ihm zu und griff nach ihrem Zauberstab. Nun war es Severus, der sie fragend anschaute.
„Imperturbabilis", flüsterte die junge Hexe, ehe sie ihren Blick wieder dem Tränkemeister zuwandte. „Mich...mit Leib und Seele", beendete sie ihre Andeutungen und mit einem weiteren Schlenker ihres Zauberstabes, stand sie nun in ihrer schwarz-grünen Spitzenunterwäsche vor Severus.
Verdammt bei Merlin, diese Hexe schaffte es doch immer wieder ihn aufs Neue vollkommen um den Verstand zu bringen. Nur selten schaffte es jemand den unnahbaren Tränkemeister völlig aus der Bahn zu werfen und gerade heute Abend schaffte Lavinia dies immerzu. Sprachlos ließ Severus seine Augen über Lavinias Erscheinung gleiten. Immer wieder fing er ihren Blick ein, ehe er sich andauernd dabei erwischte, wie er ihren Körper mit seinen Blicken erkundete.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...