Chapter 4

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Keine Stunde später standen wir alle versammelt in der großen Trainingshalle, jeder in seinem individuellen Kampfanzug.

"Ihr wisst nicht, wer Thanos ist, oder was er kann, aber ich weiß es. Wir auf Asgard hatten schon mehrmals mit ihm zu tun."

Thor deutete auf Lady Sif, die erst vor kurzem eingetroffen sein musste, denn ich hatte sie noch nicht persönlich gesehen gehabt.

"Thanos bezeichnet sich als Gott und sobald er alle sechs Infinity Steine hat, wird er unbesiegbar sein. Wir müssen das verhindern. Ihm fehlen noch zwei, der von Vision, und der Seelenstein. Und beide sind hier auf der Erde. Thanos wird nichts unversucht lassen, beide Steine zu bekommen."

Sifs starke Stimme hallte durch die Halle und sie schaute durch die angespannten Gesichter der Avengers.

"Ihr werdet die nächsten Tage, falls uns noch so lang bleibt, in verschiedenster Kampfkunst trainiert und eure individuellen Fähigkeiten werden ausgefeilt und verbessert. Jeder, der Superkräfte hat, wird diese stärken und speziell mit Wanda trainieren. Jeder andere wird in dieser Zeit in anderen Bereichen trainiert. Wir brauchen volle Konzentration."

Steve schaute ernst in die Runde und sah zu Bucky, bevor er weitersprach.

"Pause alle vier Stunden, etwas zu Trinken bekommt ihr, wann immer ihr wollt. Persönliche Bedürfnisse werden hinten angestellt. Wir brauchen alle Gedanken hierbei."

Ich schaute unsicher zu Clint, der seine Kiefermuskeln anspannte und nach vorne schaute.

"Sina, Wanda, Pietro, ihr arbeitet die nächsten vier Stunden an euren Superkräften. Clint, Bucky und Sam üben Nahkampf. Tony, Natasha und ich sind beim Schießstand aktiv. Bruce ist entlassen, da er Hulk nicht wirklich kontrollieren kann und Thor und Lady Sif werden überall rumschauen. Ab an die Arbeit, Avengers."

Ich schaute erneut rüber zu Clint, der mir endlich in die Augen schaute.

"Wir sehen uns in vier Stunden..." murmelte er, bevor er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte und dann zu Bucky verschwand. Ich hingegen schluckte und starrte in Richtung der Maximoffs, vor allem zu Pietro, der mich keines Blickes würdigte. Ich sah ihm an, wie schlecht es ihm ging. Er hatte tiefe Augenringe unter den Augen und er hatte abgenommen. Langsam ging ich zu den beiden.

"Na dann kommt mit." meinte Wanda und führte uns in einen kleinen Nebenraum.

"Steve hat sich über deine Superkraft schlau gemacht. Sie ist zwar das erste Mal in der Realität aufgetaucht, doch wurde schon mehrmals in Legenden erwähnt. Man sagte, dass die Menschen, die diese Kräfte hatten, sie auch als eine Art Schutzschild benutzen konnten. Es schützte sie aber nicht für jeden Schlag, sondern nur für einen einzigen, der einen großen Einfluss auf die Umwelt hatten. Mal gab es einen starken Rückstoß, mal starb der Gegner an einem Stromschlag. Falls diese Person das Schild benutzt hatte, hat es sie immer fast an den Rand des Todes getrieben und es hat Tage gekostet, wieder zu Kräften zu kommen. Falls wir also rausfinden sollten, wie du das Schild einsetzen kannst, wäre es wohl gut, wenn du es nicht einsetzt. Zumindest so sparsam wie möglich. Wir brauchen alle erdenklichen Kräfte und können dich nicht zusätzlich beschützen."

Sie wandte sich an Piet, der während Wanda gesprochen hatte, nur sie angeschaut hatte. Mir tat seine abweisende Art so unglaublich weh, doch ich konnte ihn verstehen.

"Du musst vor allem deine Ausdauer trainieren und noch schneller werden, als du schon bist. Thanos ist vielleicht groß, aber er wird seine Tochter, Nebula mitbringen. Vielleicht kriegen wir noch Kontakt zu den Guardians, falls nicht, musst du auf sie acht geben."

Sie nickte uns zu und ging zu der kleinen Hintertür, die zu einer weiteren etwas größeren Halle führte, in der Simulatoren eingebaut waren.

"Ich werde euch abwechselnd in die Programme schicken, und ihr werdet trainieren. Jeder jeweils eine halbe Stunde."

Sie tippte auf dem Touchpad rum, während ich Piet nochmals musterte.

Seine Augen sehen so leer aus. Ohne diese Lebensfreude. Du hast ihn gebrochen. Du ganz allein bist daran Schuld.

"So, Sina, du bist die erste."

Sie deutete auf Pfeil und Bogen, die neben dem Eingang bereitgestellt wurden.

"Es sind nur Projektionen, doch du wirst Schmerz empfinden, wenn sie dich treffen. Töte sie also lieber gleich." gab mir Wanda den letzten Hinweis mit und schloss dann die Tür, während ich mich auf die Plattform stellte. Ich wusste nicht, was passierte. Ich spürte die Projektionen, sah sie schon von weitem, es tauchten die Bilder von ihnen vor meinem geistigen Auge auf, und ich zielte und schoss - und traf jedes meiner Ziele. Jedes, bis auf das letzte.

Ich fand mich laut stöhnend auf dem Boden wieder. Mein Schädel brummte und ich wusste kurzzeitig nicht mehr, wo oben und unten war. Diese letzte Projektion hatte mich so unerwartet getroffen, dass ich keine Chance hatte. Sie hatte mich voll erwischt.

Ich spürte wie ich hochgehoben und aus dem Simulator getragen wurde, dann, wie ich sanft abgelegt wurde.

Und das war erst der Anfang.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] Buch 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt