Als der Jet landete und die Luke sich öffnete, rannte ich aus dem großen Tor heraus und Natasha in die Arme, welche den Jet als Erste verließ.
„Dir geht es wieder gut, Gott sei Dank.." seufzte ich und krallte mich an sie.
„Danke." murmelte sie zwischen meine Strähnen und atmete tief aus „Dafür, dass du uns gerettet hast."
„Da musst du deinem Hydrabuddy Bucky verdanken. Nur wegen ihm sind wir in den Raum gekommen." antwortete ich lächelnd.
„Trotzdem. Ihr habt uns gerettet. Wer weiß, was sonst passiert wäre."
„Sina!" Wanda's russischer Akzent hallte in meinen Ohren wieder und mit ihren Krücken kam sie aus dem Jet gehumpelt.
„Dir geht es besser. Du glaubst gar nicht, wie ich gebetet habe, dass Gott dich mir zurück gibt." lachte ich und fiel auch ihr um den Hals.
„Ja, dank dir und James. Wie kann ich-"
„Gar nicht." unterbrach ich sie „Da gibt es nämlich nichts, was du wieder gut machen müsstest."
„Na sieh einer an." Loki trat aus dem Jet „Sina Barton." er seufzte „Lang nicht mehr gesehen."
„Es hätte mich gefreut, wenn aus einem; lange, ein; nie wieder, geworden wäre." brummte ich und löste mich von Wanda. Direkt hinter Loki kam Thor heraus getreten, dicht gefolgt von Pietro.
„Weib von Bogenschützenmann." Thor nickte mir zu und ich verdrehte die Augen.
„Piet..." sprach ich leise „Wie-"
„Gut." antwortete er kalt und ließ mich gar nicht ausreden.
Und Gott verflucht, tut mir Leid für diese Ausdrucksweise, Steve, es tat so weh.
Warum konnte er mich nicht begrüßen, wie sonst auch?
Warum konnte er nicht einfach guten Morgen sagen, wie er es immer tat?
Ich glaube, ich vergaß etwas wichtiges dabei.
Und zwar, dass ich ihm das Herz gebrochen hatte.
Nein, ich hatte ihm das Herz aus der Brust gerissen, es wie Dreck behandelt und dann auf den Boden geschmissen, ehe ich es mit Tesa wieder klebte und zurück in seine Brust steckte. Ah, ja, genau. Und dann hatte ich es gebrochen.
Ich sah noch, wie die Luke sich automatisch schloss, dann lief ich langsam und mit Abstand, den anderen zum Palast zurück.
Währenddessen zerfraßen mich meine Gedanken.
Wieso hatte ich Pietro so behandelt und vor allem, warum verweigerte ich ihm sein eigenes Kind?
Er hatte genauso ein Recht auf Finn, wie Becca auf Clint und mich.
Ich sollte nicht länger daran denken, denn Wanda konnte noch immer Gedanken lesen. Wenn sie es wollte.
Aber bestand denn ein Grund dazu?
Ich musste noch einmal mit ihm reden. Es war noch nicht alles auf den Tisch gelegt. Wieso sehnte ich mich so sehr nach ihm? Wieso zerfraß es mich so sehr, wenn er so kalt und abweisend zu mir war, wo ich es doch bin, die ihn so kaltherzig verletzt hatte.
„Piet?" fragte ich, als er in der Halle stehen blieb und Wanda nach sah, die mit Steve davon lief.
„Sina?" fragte er gereizt „Was willst du? Hör auf, mir ständig nach zu laufen oder etwas von mir zu wollen, mich anzusprechen oder mich etwas zu fragen." sprach er gereizt und drehte sich um.
In seinen Augen war es kalt und verlassen. Ich hatte diesen Mann wirklich gebrochen. Und er wollte mich unbedingt hassen. Das sah ich nicht nur in seinen Augen, dass ließ er mich deutlich spüren.
„Es..es tut mir Leid." seufzte ich und meine Stimme brach, also rieb ich meine Lippen aneinander.
Was sollte ich ihm nur sagen? Und vor allem, wie sollte ich es sagen?
„Glaubst du, das macht es besser? Auf deine scheiß Lügen kann ich verzichten. Ich will davon nichts hören." er atmete tief aus und sein russischer Akzent klingelte noch immer in meinen Ohren. „Also, was willst du jetzt von mir? Wir sind zum Arbeiten hier, nicht um miteinander zu reden als wären wir...Freunde...oder so etwas in der Art. wir sind nur Arbeitskollegen."
„Ich weiß.." schluckte ich leise „Aber...wir müssen reden." er verdrehte die Augen „Nein, bitte Pietro! Es ist wichtig. Es...es belastet mich-"
„Auf einmal belastet es dich. Aber dass es mich seit dem verfolgt, kam dir nicht einmal in den Sinn. Ich hab jetzt keine Zeit, ich muss mit auf Streife und danach mit James-"
„Das mit der Streife hat sich erledigt!" hörte ich Sam von hinten rufen und er joggte zu uns „Das machen Steve und ich, damit ihr in Ruhe ankommen könnt. Ich brauch nur den Ausweis, wegen dem König."
„Nein Sam, das kann ich schon-"
„Befehl von Steve." zuckte Sam mit den Schultern und unterbrach ihn.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal denken würde, aber danke Sam. Du kamst genau richtig.
„Was ist mit Clint? Braucht der keine Hilfe?" fragte Pietro und zog seinen SHIELD Ausweis aus der Hosentasche.
„Der folgt uns. Ich will ihm mein neues Spielzeug demonstrieren." lächelte er und nahm den Ausweis entgegen.
„Will ich wissen, was es ist?" fragte ich.
„Nein, Sina. Es ist Männerspielzeug. Nur für deinen Mann und Cap. Und mich natürlich." lachend rannte er zurück.
„Willst du deinen Mann noch verabschieden, bevor du mit mir reden willst, SINA." spuckte er und ich schluckte.
„Nein. Er ist beschäftigt." sprach ich leise und sah kurz auf den Boden. „Danke, dass..-"
„Lass stecken." sprach er und schüttelte den Kopf „Willst du irgendwo hin, wo nicht so viele Zuhörer sind? Du hast es immerhin noch niemandem gesagt, und so."
"Ja...wäre nett." bemerkte ich nur und er schnaufte laut.
"Gut. Und wo? Ich lass dich garantiert nicht in mein Zimmer."
"Wenn Clint ja jetzt weg ist, können wir in unseres..." flüsterte ich leise und senkte den Kopf.
"Wow. Nett von dir. Mich in das Zimmer deines Gatten und dir zu lassen. Soll ich noch etwas mit bringen? Kekse?"
"Pietro, bitte. Hör auf, das so ins Lächerliche zu ziehen." bettelte ich "Es ist nicht so einfach, wie du denkst."
"Ich denke überhaupt nicht, dass es einfach ist. Du hast es dir einfach gemacht, Sina. Du hast unseren..meinen..Sohn, einem fremden Mann überlassen und ich hab keine Ahnung, wo er jetzt steckt. Du bist so skrupellos, Sina Barton. Dass hätte ich nie von dir gedacht. Aber so kann man sich in Menschen täuschen. Nämlich gewaltig."
"Können wir das bitte in meinem Zimmer besprechen? Der Hofsaal soll es nicht mitbekommen, was sollen die Leute von uns denken?"
"Dir, Sina. Was soll man von dir nur denken? Du machst dir alles so einfach, denkst dabei nur an dich. Ich hasse mich dafür, dass ich dich in mein Herz gelassen habe. Aber bitte. Wenn du denkst, reden bringt jetzt noch etwas, dann lauf zu. Die Welt wartet nämlich auch auf mich und das dringlich."
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Ordinary Girl [Hawkeye ff] Buch 4
FanfictionIn diesem Buch wird die Geschichte der 19 jährigen Sina Flynn erzählt, die kurz nach ihrem Geburtstag von der Army zu S.H.I.E.L.D versetzt wird. Dort lernt sie kennen, wer sie wirklich ist und geht zusammen mit den Avengers durch Höhen und Tiefen, s...