Ordinary Girl [Hawkeye ff] Buch 4

Chapter 21

„Sind noch weitere hier?" fragte Bucky und sah Wanda für einen kurzen Moment an, indes er den Kopf wieder nach vorn drehte und sich umsah.

„Sie haben sich aufgeteilt. Corvus ist hier geblieben, während die anderen Thanos in die Galaxie gefolgt sind." antwortete die Russin und hob die Hände.

„Was kann dieser Corvus eigentlich?" fragte ich und rannte zwischen meine Freunde. "Etwas, worauf wir achten müssen?"

„Glaive ist stark." begann mein Freund zur Rechten „Unberechenbar und so lange seine Klinge Glaive nicht zerstört ist, unsterblich. Und eine Vibraniumklinge zu zerstören ist nicht einfach. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis Corvus uns alle ausgelöscht hat. Wir kommen gar nicht bis zu Thanos."

„Sieh doch nicht alles so negativ." murmelte ich leise und dachte über seine Worte nach.

Genau genommen hatte Bucky Recht. Wir hatten keine Chance gegen Corvus. Und wie sollten wir gegen Thanos kämpfen und gewinnen, wenn wir gegen seine Handlanger schon nicht gewinnen konnten?

Corvus hatte Rhodes getötet.

Er war vielleicht nicht das stärkste Mitglied in unserem Team, aber ganz gewiss nicht schwach.

Rhody und Tony waren nicht umsonst die besten Freunde.

„Wo lang?" riss mich Wanda aus den Gedanken und ich ob meinen Blick vom Boden. Wir standen vor einer Abzweigung. Ein Weg ging nach rechts, der andere gerade aus. „Aufteilen?"

„Wenn Corvus noch hier ist, und das ist er, dann sollten wir uns nicht aufteilen." sprach ich und sah James an.

„Ich stimme dir zu, Sina. Alleine haben wir keine Chamce gegen Glaive. Gehen wir weiter gerade aus." sprach er leise und lief voraus.

„Ich dachte, du warst hier?" fragte ich Wanda und blickte zu ihr „Warum fragst du dann, wo lang es geht?"

„Weil dieser Gang vorhin noch nicht da war."

Bucky und ich drehten uns zu ihr um, runzelten verwundert die Stirn, sahen uns an.

„Nicht da?" Bucky sah wieder nach vorne und dann wieder zu Wanda „Was meinst du, mit...nicht da?"

„Na, dass er, als sie uns hier lang geschleppt haben, noch nicht hier war." erklärte sie etwas gereizt „Was gibt es daran nicht zu verstehen? Nicht da. Soll ich es buchstabieren? N-"

„Ok ok." unterbrach ich sie „Nicht da, wir haben verstanden. Was ist nur los mit dir? Und vor allem..." verwirrt runzelte ich die Stirn und griff nach meinem Messer an meinem Rucksack, doch hielt meine Hand versteckt, so dass es aussah, als hätte ich mich kratzen wollen „...wo ist dein Dialekt?"

„Ach verdammt." seufzte Wanda in einem perfekten Englisch „Aufgeflogen. Ihr Avengers seid aber auch verdammt gut, dass hätte ich euch gar nicht zu getraut."

„Glaive." brummte Bucky und ging einen Schritt zurück „Seit wann kannst du Gestalten wandeln?"

„Kann ich nicht." seufzte die falsche Wanda „Ich bin nicht Glaive. Machen wir ein Spiel, James Buchanan Barnes, aka der...Winter Soldier." letzteres spuckte sie und lockte ihre Haare um ihren Zeigefinger.

„Woher kennst du meinen Namen?" spuckte er im gleichen Ton zurück.

„Schh...lass uns spielen. Also...ich kann 250 Tonnen heben, kann für 24 Stunden Höchstleistung bringen und bin sehr widerstandsfähig...ach genau, bevor ich es vergesse, ich bin über tausend Jahre alt. Und was ich gerne mache, ist das hier...:"

Wanda öffnete ihren Mund und im nächsten Moment spuckte sie einen grünen, Säureartigen Nebel.

Ich realisierte viel zu langsam, dass der Nebel direkt auf mich zu kam. Viel zu groß war die Verwirrung und das, was gerade meinen Gehörgang erreichte.

Nicht Glaive? 250 Tonnen? Widerstandsfähig? Was zum Geier wurde hier gespielt?

Sofort sprang Bucky los, packte mich und warf sich, mitsamt mir in meinem Arm, in den Gang nach rechts. Wir rollten und schlitterten auf dem steinigen Boden einige Meter nach vorn. die Schrammen und Schürfwunden machten mir nichts aus, im Gegenteil. Ich spürte sie kaum, was ich aber schon spürte, war das Ausrenken meiner Schulter.

Ich stöhnte kurz auf, als Bucky mich auf die Beine zog und los rannte.

„Warte!" rief ich „Was ist mit Wanda!?"

„Das war nicht Wanda!" rief er zurück und blickte einmal zurück.

„Wer dann!?" schrie ich und blieb abrupt stehen, als ich eine Tür entdeckte.

„Fin Fang Foom." sprach er leise und blieb stehen.

„Fin...wer?" ich schüttelte den Kopf und rieb meine Schulter „Ist ja auch jetzt egal, wo ist die echte Wanda?"

„Ich schätze, dort hinter der Tür." er folgte meinem Blick und sah dann mich an „Verzeih, der Sturz war echt unangenehm. Aber ich musste handeln."

„Alles okay.." mit einem schnellen Griff richtete ich meine Schulter, bevor das Serum anfing zu wirken „Wir sollten uns jetzt um unsere Freunde kümmern."

„Sollten wir." er griff nach seiner, von Tony modifizierten Desert Eagle und nickte mir zu. Mein Zeichen die Türe zu öffnen.

Ich sah mich ein letztes mal in dem feuchten, spärlich beleuchteten Gang um. Von der falschen Wanda war weit und breit keine Spur. Sollte dieser Fin Fang weiß ich nicht, noch einmal hier auftauchen, würde ich ihm schon zeigen wo der Hammer hängt. Und ich rede nicht von Mjölnir.

Wobei, wenn er 250 Tonnen heben kann, dann wird er nicht einfach so zu töten sein. Und seine wahre Gestalt kannte ich auch nicht. Also blieb mir nur hoffen, dass er nicht noch einmal auftauchen würde. Und vor allem, dass er meine Freundin aus dem Spiel lässt.

Ich sah zu Bucky.

Noch immer ruhten seine Augen auf mir. Und ich wusste nicht, wie er reagieren würde wenn Steve das nicht überleben würde. Die Zeit war nicht auf unserer Seite und wir mussten uns beeilen, wenn er es überleben sollte. Bucky hatte sich vielleicht gut im Griff, aber ich kannte ihn auch,'wenn er das nicht hatte. Und für das Massaker danach, würde er wochenlang leiden.

„Bereit?" fragte ich und schluckte, ehe ich auf die Tür zu lief.

„So was von bereit." nickte er wieder und ich drückte die Klinke herunter.

Nichts geschah.

Ich drückte erneut, doch das Gleiche wieder.

Bucky trat zu mir und trat kräftig gegen die Tür, doch das Eisen sprang nicht auf.

Sofort zückte ich meine 9 mm und schoss auf das Schloss, doch es tat sich wieder nichts.

„Verfluchte Scheiße!" rief Bucky und schlug mit dem Schild gegen das Schloss. So lange, bis es ächzend nach gab und die Tür aus der Halterun sprang, was uns endlich einen Blick hinter die Tür verschaffte und unserem Atem gefrieren ließ, während wir zu steinernen Skulpturen erstarrten.