Chapter 5

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Verdammt nochmal, was war das eben?! brüllte meine innere Stimme und ohrfeigte mich dafür, dass ich so unachtsam gewesen war. Ich öffnete mühsam die Augen und starrte auf Piet, der direkt neben mir saß, doch neben mich auf den Boden starrte.

"Piet, komm. Ich kümmer mich um sie, geh du in deine Simulation."

Er stand ohne Widerworte auf und ging in den Simulationsraum, wo er gegen seine Projektionen kämpfte, doch ich hörte schon nach kurzer Zeit sein keuchen. Er hatte sich wirklich hängen lassen und war unaufmerksam und abgelenkt.

"Sina, geht es bei dir wieder?"

Wanda half mir mich aufzusetzen.

"Ja, es kam nur ein wenig überraschend..." murmelte ich und lächelte gequält.

"Ich hab die Stärke wohl etwas zu stark eingestellt gehabt. Tony braucht diese Stärke, damit er durch den Anzug was spürt, es tut mir wirklich leid."

Benommen stand ich auf und versuchte, diese elend drückenden Kopfschmerzen zu ignorieren, die sich in meinem Kopf ausbreiteten. Ich fasste mir an den schmerzenden Hinterkopf und bemerkte eine warme Nässe, die sich durch meine Haare zog und sie rot verfärbten, genauso wie auf dem Boden und meine Hand.

"Ich geh schnell zu Cho..." murmelte ich erneut, kaum fähig, lauter zu sprechen, aus Angst, mein Kopf könnte explodieren.

"Warte, ich geb dir Pietro mit. Nicht, dass du unterwegs zusammenklappst und dich niemand findet."

Bevor ich ein Wort des Widerspruchs anführen konnte, beendete sie Piets Simulation. Er kam außer Atem und verschwitzt aus dem Raum.

"Sina blutet am Hinterkopf. Ich trau ihr nicht zu, dass sie es bis zu Cho schafft, sie ist ziemlich wackelig auf den Beinen. Begleite sie bitte bis zu ihr."

Ich sah, wie über sein Gesicht ein kurzer schmerzverzerrter Blick huschte, doch ohne Widerrede schritt er zu mir und legte einen Arm um mich, um mich zu stützen.

"Danke..." flüsterte ich und erwartete keine Antwort von ihm. Ich wusste, ich hatte ihn verletzt, und er würde mit das so schnell nicht mehr verzeihen.

Schweigend liefen wir Seite an Seite bis zu Chos Krankenzimmer. Die asiatische Ärztin huschte durch die Gegend, überall standen Petrischalen rum, auf denen sich teilweise Kulturen bildeten. Sie arbeitete wohl an etwas, was uns für den Kampf gegen Thanos nützlich sein könnte.

"Helen?" machte Piet sie auf uns aufmerksam und als sie zu uns schaute, deutete er auf mich.

"Sie ist bei einer Simulation auf den Kopf gefallen und blutet. Machen Sie sie so schnell wie möglich wieder einsatzbereit."

Sie nickte dem blonden Russen zu und wies ihn an, mich zu der Trage im hinteren Teil des Zimmers zu bringen, auf welche ich mich bäuchlings legen sollte. Kaum lag ich, drehte sich meine komplette Welt erneut und mir wurde kotzübel, weswegen ich nach Piets Hand griff. Er blieb wortlos stehen, während Cho das Blut abtupfte und die Stelle desinfizierte, bevor sie ein heilungsförderndes Mittel darauf gab. Ich hingegen verlor immer wieder das Bewusstsein, und mein Zustand verbesserte sich auch nicht.

"Ich geb ihr noch ein Schmerzmittel."

Ich musste nur von weitem das Klappern einer Spritzennadel hören und in mir verkrampfte sich alles. Ich fing unbewusst an zu weinen und meine Hand, die immer noch geduldig von Piet gehalten wurde, krampfte sich um seine. Ich verkroch mich so nah wie möglich an die Wand und kauerte mich zusammen und verfolgte jede von Chos Bewegungen mit einem ängstlichen Blick.

"Mrs. Barton, das ist nur eine Spritze..."

Sie zog sie auf und meinem weinen folgte nun ein Wimmern. Piet betrachtete es argwöhnisch.

"Vielleicht sollten Sie ihr eine Tablette geben, ich schau auch darauf, dass sie sie nimmt..." seufzte er und unterdrückte sich einen Aufschrei, als ich erneut seine Hand zerquetschte.

"Das ist vielleicht eine bessere Idee, als sie jetzt hier an die Trage fesseln zu müssen."

Helen nickte langsam und spritzte die Flüssigkeit zurück in das kleine Fläschen.

"Sie haben wohl recht."

Sie kramte eine Tablettenschachtel aus einem ihrer vielzähligen Schränke, während ich mich aus meiner Igel-Abwehrhaltung entspannte und Piets Hand freigab, die er sich rieb. Dann nahm er die Schachtel entgegen.

"Je nach Schmerzensgrad alle 4-6 Stunden eine. Und sie soll am besten jetzt eine nehmen."

Piet setzte sich neben mich und strich mit beruhigend über den Rücken.

"Na komm, Sina. Nimm eine davon und deine Kopfschmerzen werden besser."

Cho bot mir ein Glas Wasser an und ich nahm die Tablette aus Piets Hand, die ich kurz darauf schluckte. Dann lehnte ich mich müde und fertig an Piets Schulter und trat vollkommen weg.

*

Tut mir leid, dass ich so lang nicht geupdatet habe, aber ich hab persönliche Probleme, die mich meistens vom schreiben abhalten. Sorry much.

Eure Jenny ❤️

Ordinary Girl [Hawkeye ff] Buch 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt