"War das jetzt ein »Hilfe, sie bringen mich um«, oder ein »Hilfe, es tut weh, macht, dass es aufhört«?" Fragte ich, als Bucky und ich uns ins sichere Gebüsch warfen, damit die Außerirdischen uns nicht fanden.
"Keine Ahnung. Auf alle Fälle sollten wir uns beeilen." Er sah mich an und ich nickte einmal.
Eins musste ich dem ehemaligen Attentäter lassen. Er wusste, wie man Pläne schmiedet. Und er wusste, wie man sich seiner Umgebung anpassen konnte, ohne sich zu verstecken. Unter tausenden würde ich ihn nicht erkennen können. Nicht ich.
Steve schon. Steve wurde ihn zwischen Millionen Menschen wieder finden.
Kurz lächelte ich. Steve und james passten zusammen, wie die faust aufs Auge.
"Wie besiegt man am Besten Krees?" Ich zog meinen Bogen wieder und einen Pfeil.
"Gute Frage, Sina. Ein Schuss zwischen die Augen bringt alles um. Genickbruch. Such' dir was schönes aus."
"Nettes Angebot." Wieder schrie Tony auf "Ich weiß nicht, alles auf einmal? Knochen brechen?" Fragte ich.
"Gute Wahl."
Auf einmal ging alles ganz schnell.
Bucky sprang auf und schlich sich an die wilden Krees an. Ich stellte mich hinter einen Baum, sah schnell nach vorn und zählte meine Gegner. Ein Blick zu Bucky, ein Blick zurück zu mir. Wir nickten, er versteckte sich und pfiff einmal kurz. Schnell war ich wieder hinter dem baum und wartete.
Zwei der Krees wurden aufmerksam, drehten sich um und sahen sich an, ehe sie in unsere Richtung liefen.
Als sie an uns vorbei liefen, tippte ich dem einen auf die Schulter. Erschrocken drehte er sich um, doch bevor er reagieren konnte, schoss ich ihn den Pfeil zwischen seine Augäpfel.
Der Andere wollte gerade auf mich los, als James seine Hände an dessen Kopf legte, ihn schnell zur Seite drehte, während der Erste zu Boden sank.
Mit einem lauten Knall fiel auch er zu Boden.
Jetzt waren es nur noch acht.
Schnell machten wir uns daran, die Leichen ins Gebüsch zu zerren, bevor wir wieder in Deckung gingen.
"Für jeden vier." Sprach Bucky und sah für einen Moment zu unserem Gegenüber, bevor er mich wieder genau ansah und seufzte "Schaffst du das?"
"Aber hallo, ich dachte du fragst mich nie." Lächelte ich und zog meinen nächsten Pfeil.
"Sehr gut." Seufzte er wieder und erwiderte mein Lächeln. "Ich lock die Anderen weg. Nimm sie dir vor. Aber mach keinen Lärm. Es dürfen nicht noch mehr von denen auftauchen."
"Verstanden." Nickte ich wieder.
Adrenalin schoss durch meine Venen. Ich hatte mich zu einem Mörder entwickelt. Und Gott verdammt, es fühlte sich so gut an.
"Ich geb dir das Zeichen, bevor wir angreifen. Dann müssen wir schnell in die Basis. Stark ist stumm, das gefällt mir überhaupt nicht."
Jetzt wo er es aussprach, bemerkte ich es aus. Tony war ungewöhnlich ruhig und dafür, dass er immer das letzte Wort hatte, ganz gleich was gewesen war und kam, war es ziemlich still.
"Glaubst du...?" Fragte ich und traute mich gar nicht, die Frage ganz auszusprechen. Zu groß war der Respekt davor.
"Nein, das würde keiner zu lassen."
"Vorausgesetzt, sie leben noch." Flüsterte ich, als Bucky sich entfernte.
Kurz darauf erklang auch mein Zeichen. Ein leiser Pfiff, gleichend einem Ruf eines Spatzes.
Ich sprang auf.
Vier der Krees liefen durcheinander, zogen ihre Waffen und sahen sich um.
Meine einzige Chance.
Gezielt nutzte ich ihre Unachtsamkeit beim Nachladen.
Der erste Pfeil flog und fand sein Ziel. Sofort schoss ich den nächsten hinter her. Dieser ließ einen Kree verzweifelt und kurz aufschreien, indes der Pfeil sich tief in seine Iris bohrte und er zu Fall kam.
Ich erhaschte einen Blick zu Bucky.
Zwei seiner Gegner standen noch.
Ein Schlag genau auf die Stirn; zwei, drei Schläge folgten. Ich hörte den Knochen brechen und in der nächsten Sekunde schoss er auf den vierten.
Das Geräusch brachte mich zurück in die Gegenwart und schnell wich ich einem Faustschlag aus, drehte mich einmal und schnitt mit der Spitze meines Bogens, die Kehle des Krees auf.
Blut spritzte, der nächste Pfeil traf sein Ziel. Röchelnde fiel der Außerirdische zu Boden und der vierte, somit der letzte, schlug neben dem dritten auf, als eine von Bucky's Kugeln seine Stirn durchschlug.
"Danke." Keuchte ich leicht und sah meinen Freund an, welcher nur stumm da stand und nickte.
"Gehen wir. Uns läuft die Zeit davon." Sprach er nach seiner Geste und lief auf die Basis zu.
"Treffen wir noch mehr von denen? Wenn ja, würde ich gerne eine bessere Strategie entwickeln. Mal schnell ein Schlag auf die Stirn, brechende Knochen und Pfeile helfen uns nicht, wenn es schnell gehen soll."
"Wo zehn sind, sind die Hundert nicht weit." Antwortete er mir und ging durch die Tür.
Dunkelheit.
Die Basis lag in kompletter Schwärze.
Nicht einmal ein blinkendes Warnsignal, ausgelöst durch die Wachen in Hoffnung auf Rettung.
Nichts.
Das einzige, was Leben innerhalb der Mauern bewies, war das angetrocknet Blut unserer Kollegen und Agenten, die hier ihr Leben lassen mussten. Doch selbst das war tief in die Furchen der Platten gesickert.
"Ziemlich verlassen, dafür, dass hier hundert Krees auf uns warten, Buck." Sagte ich sarkastisch.
"Sag das nicht zu laut, sonst werden es am Ende wirklich so viele." Sagte er und drückte auf einen großen blauen Knopf. Ein kleines rotes Licht blinkte in regelmäßigen Abständen und unter uns, hunderte Meter tief, bewegte sich etwas. "Wenn wir durch sind, müssen wie schnell handeln" er zog seinen Rucksack von den Schultern und als sich eine Plattform vor uns erhob, stellten wir uns darauf.
"Meinst du, unsere Rettungsmission?" Fragte ich leicht verwirrt. Die Plattform bewegte sich langsam nach unten.
"Auch." Sprach James nach einer kurzen Pause "Hauptsächlich das Flüchten."
"Flüchten?" Fragte ich mich verwirrter und sah ihn an "wir fliehen? Ich dachte, wir treten diesen Mistviechern in den Arsch und retten dann ganz gemütlich unsere Freunde."
Der erste Stock war leer gefegt und Leichen lagen überall, wohin man nur sehen konnte.
"Hier brauchen wir nicht aussteigen. Hier ist nichts." Sprach er, als hätte er meine Frage nicht gehört.
"Bucky, vor was fliehen wir?" Fragte ich erneut und deutlicher.
"Vor dem großen Boom."
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Ordinary Girl [Hawkeye ff] Buch 4
FanfictionIn diesem Buch wird die Geschichte der 19 jährigen Sina Flynn erzählt, die kurz nach ihrem Geburtstag von der Army zu S.H.I.E.L.D versetzt wird. Dort lernt sie kennen, wer sie wirklich ist und geht zusammen mit den Avengers durch Höhen und Tiefen, s...