Kapitel 94

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Pov. Marc
Schnell hebe ich meinen Kopf und wische mir die Tränen aus den Augen, um besser sehe zu könne. Und tatsächlich, da steht sie. Vier Jahre hab ich sie jetzt schon nicht mehr gesehen. Langsam kommt sie zu mir und kniet sich vor mich. "Wie geht es dir?" ,fragt sie mich vorsichtig und sieht mich traurig an. Ich weiß genau das sie meinen Anblick nicht ertragen kann, weil ich genauso aussehe wie Marco. "Wieso muss ich immer alles zerstören?" ,frage ich Jenny. "Du zerstörst nicht alles." ,meint Jenny jetzt und legt ihre Hand auf mein Knie. "Wieso liegt dann Max im Krankenhaus?" ,frage ich sie, obwohl ich nicht mal weiß ob sie Max kennt. "Du warst das also." ,meint sie jetzt und rutsch neben mich an die Wand. "Ja ich war das." "Wieso?"

"I-ich hatte viele Probleme in den letzten Vier Jahren und hab alle Menschen um mich herum nur noch mehr verletzt. Weißt du, ich konnte es nicht ertragen, wenn alle in meinem Umfeld glücklich sind. Das zeigt mir immer nur noch mehr wie scheiße mein Leben doch ist. Vier Jahre lang hab ich alles an mir abprallen lassen, sogar die vielen Versuche von meiner Schwester mit mir zu reden. Ich hab sie jedesmal beleidigt oder einfach ignoriert. Gefühle hatte ich schon lange nicht mehr und wenn doch, haben meisten Alkohol und Drogen dafür gesorgt das sie verschwinden. Meine Mauer um mich herum ist immer höher geworden, ich hab niemanden mehr den echten Marc sehen lassen, nur noch das Arschloch ohne Gefühle. Ich wollte nicht noch mal so verletzt werden wie früher, ich wollte nicht mehr diese Schmerzen erleiden müssen, deshalb hab ich sie anderen zugefügt. Wie Luca und Max zum Beispiel. Nur das dieses mal etwas anderst war wie sonst. Meine Mauer ist nicht mehr da. Von einer Sekunde auf die andere, war sie weg. E-es war der Moment in dem ich Max das Messer in den Bauch gerammt hab. Ab da ist mir bewusst geworden was ich gerade getan habe. Aber auch die ganzen anderen Sachen, die ich über die Jahre hinweg gemacht habe, kamen plötzlich alle zurück in meine Erinnerungen und mit ihnen die Schuldgefühle. Als Luca sich dann noch zu Max auf den Boden gekniet hat, hab ich mich vor vier Jahren gesehen, wie ich verzweifwlt versucht habe Marco wach zu halten. Das hat meine Mauer engültig zerstört und ich bin froh das sie weg ist, aber nicht das ich deshalb einen Mensch in Lebensgefahr gebracht habe. Marco wäre jetzt bestimmt enttäuscht von mir." ,sage ich und sehe jetzt traurig auf den Boden.

"Er wäre nicht enttäuscht von dir, das weiß ich. Wahrscheinlich würde er jetzt versuchen dich aufzubauen und weil er nicht da ist um das zu tun, mache ich das jetzt eben." ,meint Jenny. "Ich glaube das schaffst du nicht." ,sage ich und lächle leicht. "Das werden wir ja sehen." ,meint sie jetzt. "Weißt du, genau das gleiche hab ich auch gesagt vor vier Jahren, aber ich hab mich zusammen gerissen, für Jenner." ,setzt sie hinterher und sieht mich eindringlich an. "Jenner? I-ist das die Tochter von dir und M-marco." ,frage ich vorsichtig. "Ja, willst du ein Bild sehen?" Ich nicke nur als Antwort, ich bin viel zu aufgeregt um etwas zu sagen. Mit angehaltenem Atem betrachte ich das Bild, dass ist das Erstemal, dass ich meine Nichte sehe. "Sie hat die gleichen Augen wie Marco." ,bringe ich schließlich hervor. "Ich weiß, sie hat ziemlich viel von ihm." ,meint Jenny mit einem Lächeln auf den Lippen. "Wie alt ist sie?" "Drei. Sie hat in vier Monaten Geburtstag." ,erzählt sie mir. Ich nicke nur langsam und gebe ihr das Bild zurück.

"Wie hast du es geschafft alles hinter dir zu lassen?" ,frage ich nach einer kurzen Stille. "Ich habe nicht's hinter mir gelassen, ich habe es akzeptiert. Es ist passiert und niemand kann die Vergangen ändern, aber die Zukunft kannst du bestimmen. Konzentrier dich nicht immer auf die Negativen Dinge, sondern auch mal auf die Positiven." "Aber wie hast du es geschafft es zu akzeptieren?" ,frage ich nochmal nach. "Ein Lied oder besser gesagt ein Gedicht hat mir dabei geholfen. Es hat mir ziemlich aus der Seele gesprochen, wenn du willst kann ich es dir zeigen." ,meint sie jetzt und holt ihr Handy aus ihrer Hosentasche. "Hier." ,sagt sie und reicht mir Kopfhörer die sie an ihr Handy anschließt. "Du musst auf den Text achten." ,sagt sie noch bevor sie auf start drückt und ich die ersten Töne höre.

{...Wie and're Edelparfum trägst du 'nen düsteren Blick
So düster- Lana Del Rey war' sicher neidisch auf dich
Du sagst, dass das dein Schicksal ist
Dass du ab jetzt für immer traurig bist- doch sorry daran glaub ich nicht....

...Denn weißt du, letztes Jahr – in etwa in genau dem gleichen Zeitfenster
Wie jetzt – hab' ich mit stumpfen Schwerten mich und auch Gespenster bekämpft...

...Aber all das Kopfzerbrechen, die gefährlichen Gefechte
Und Duelle gegen mich zehrten sehr an meinen Kräften
Bis ich mir mit weißen Flaggen nachts den Frieden angeboten hab'
Weil ich, wenn ich gewinne, auch am Ende bloß verlor'n hab'....

...Der Tag, an dem das klar war, war für mich der erste Neubeginn...

...Und eins noch: Mit 'nem Beinbruch gehst du auch zum Orthopäden
Deshalb kannst du ja vielleicht mal mit 'nem Psychologen reden?!
Deshalb bist du nicht verrückt – also auch nicht mehr als ich
Nimm deine Summertimesadness ab und zeig mir dein Gesicht!
Und ich will dir so vieles sagen wie zum Beispiel:
Du musst Phasen, so wie grade, nicht ertragen – nicht mal heimlich...

...Komm, wir machen mal das Fenster auf, das Radio laut
Lass frischen Wind herein und alle alten Zweifel heraus
Wenn du fest daran glaubst, dann wirst du glücklich
Und heute gibt es Grapefruit zum Frühstück
Und weißt du, Dinge werden wahr, wenn man sie oft genug sagt...}

Als das Lied zu ende ist nehme ich die Kopfhörer langsam aus meinen Ohren und wische mir die Tränen weg, die während dem Lied gekommen sind. Allerdings habe ich auch angefangen zu Lächeln. "Und?" ,fragt mich Jenny gespannt, während sie ihr Handy mit den Kopfhörern wegsteckt. "Du hast recht. Es hilft wirklich ein bisschen." ,meine ich und schenke ihr ein Lächeln. "Siehst du, ich wusste es." ,meint sie glücklich und steht auf. "Es tut mir wirklich leid, aber ich muss dringend los." ,sagt sie entschuldigend. "Ja okey, danke das du für mich da warst." ,bedanke ich mich bei ihr und stehe auch auf um sie kurz zu umarmen.

"Ähm und Marc." ,sagt Jenny noch und bleibt stehen. "Im Zimmer Vierhunderzehn liegt Luca, also nur falls es dich interessieren würde." Noch bevor ich was sagen kann, verschwindet Jenny um die nächste Ecke. Ich drehe mich zu den Türen um und suche nach der Zahl, die Jenny mir genannt hat. Nach weniger als zwei Minuten habe ich das Zimmer gefunden und klopfe an. Ohne genau zu wissen warum ich das mache, betrete ich das Zimmer nach einem verschlafenem Herein und sehe Luca in einem Bett liegen.

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Hey🙂

Das Lied das Marc gehört hat, ist das Lied von oben🤗🙈❤ Ich finde das Lied so schön und ich fand irgendwie das ein paar Stellen zu Marc passen😂🙈❤ Naja egal😂

Vielleicht kommt heut noch ein kapitel😏😂😂🙈❤

Bye😘🙈❤

Mauz~They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt