Belle
~~~ 4 Tage später ~~~
"5.. 4.. 3.. 2.. 1..!", riefen wir freudig und Feuerwerke wurden in die Luft geschossen.
Glücklich umarmte ich Mason ganz fest und drückte Jack dann einen langen Kuss auf die Lippen. Dieser erwiderte es überrascht. Im Hintergrund konnte ich Feuerwerke krachen hören. Das war wie ein magischer Moment. Wenn mir jemand im März noch gesagt hätte, dass ich meinen Silvester mit einem Farblosen und dem Bruder meiner besten Freundin verbringen würde, hätte ich gelacht und der Person den Vogel gezeigt.
Ich löste mich von Jack und blickte in seine dunklen Augen, die das Licht der Feuerwerke widerspiegelte. Er zog mich zu sich, worauf wir Arm in Arm die Feuerwerke beobachteten. Es war meine Idee, diese besondere Nacht an meinem Lieblingsplatz im Wald zu verbringen. Von hier aus konnte man nämlich die verschiedenen Farbviertel beobachten. An Silvester war das sowas wie ein heiliger Ort, wie ich heute feststellte.
Es war echt schwer, Jack in den Zug und dann wieder rauszuschmuggeln. Ich hatte panische Angst, jemandem würde auffallen, dass man sein Armband nicht sah, was verpflichtend war. Mason hatte für uns vom 31. auf den 01. ein Hotelzimmer im roten Viertel gebucht, wo wir drei zusammen schliefen. Jack schlich sich vom Fenster rein.
Der eigentliche Haken an der Sache war, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte. Die ganze Woche musste ich Jack hinhalten. Er sagte mir, was ich Matt überbringen sollte und ich tat so als hätte ich es. Während Jack dachte, wir machten Fortschritte und sogar plante, ihn in einer Woche dort rauszuholen, verschwand ich im Wald, wenn ich sagte, dass ich ins Hauptquatier zu Matthew fahre.
Mason habe ich noch am zweiten Tag alles erklärt. Er war enttäuscht von mir, aber verstand mich in gewisser Hinsicht auch. Auf jeden Fall garantierte er mir, nichts zu verraten, solange ich es selbst bald tun würde. Ich gab ihm mein Wort.
An einem Tag erschien sogar Drake in der Villa. Er wollte helfen, worauf Jack ihm den Plan erklärte. Kurz vor dem Schlafen gehen, hatte ich sie möglicherweise belauscht. Drake vertraute mir kein bisschen, aber Jack verteidigte mich. Er bezeichnete mich als vertrauenswürdig. In der Nacht bekam ich kein Auge zu. Schuldgefühle plagten mich.
Drake würde nach einer Woche wieder kommen, derweil befahl Jack ihm, auf das Volk aufzupassen.
Es verging kein einziger Tag, an dem ich nicht weinte. Aber Jack schaffte es, auch nur mit einer einfachen Umarmung, mich die Welt vergessen zu lassen. Und das brauchte ich. Das brauchte ich so sehr. Mein Verhalten war egoistisch, ja, aber ich traute mich nicht, ihm alles zu verraten.
Das Jahr 2099 begann für mich nicht gut. Und es würde sicher nicht besser werden, wenn ich Jack verliere.
"Alles in Ordnung?", fragte Jack mit gerunzelter Stirn und strich über meine Wange.
Schnell setzte ich ein Lächeln auf und nickte. An seinem Seufzen merkte ich, dass er mir nicht glaubte. So wie in den letzten Tag, wenn er mich nach meinem Wohlergehen fragte.
"Das muntert dich bestimmt auf.", sagte Jack und kramte etwas Silbernes aus seiner Hosentasche raus. "Dreh dich um."
Ich tat was er sagte und kehrte ihm den Rücken zu. Sekunden später, spürte ich seine kalten Fingerspitzen an meinem Nacken, als er die Kette um meinen Hals hing. Verwirrt drehte ich mich zu ihm und tastete den Anhänger ab. Dann erkannte ich es. Die Kette meiner Mutter, die ich bei den Gelben verloren hatte.
Freudig biss ich mir auf die Lippe und umarmte Jack stürmisch. "Woher hast du die?"
"In dieser Kammer bei den Gelben. Ich wollte sie dir schon viel eher geben, aber hatte nicht die Möglichkeit dazu."
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Red Princess
Science FictionNEUE VERSION „Red Princess - Die Suche nach der Roten Prinzessin" AUF MEINEM ANDEREN ACCOUNT @RealNez ••• Jedes Land hat seine eigenen Sitten und Bräuche. Genau wie dieses Land. Dieses Land heißt Colouri, gegründet im Jahr 2050. Es ist wie sein Na...