Belle
Schweißgebadet wachte ich kerzengerade auf und atmete erstmal tief durch. Meine Hand fand automatisch den Weg zu meinem Herzen, der unglaublich schnell pochte.
Der Traum war zu realistisch! Jack's leere Augen am Ende ließen mich nicht los. Schloss ich die Augen, blickte ich sofort in diese leeren weißen Augäpfel. Aber es war nicht real. Es war alles nur in meinem Kopf. Nur eine Fantasie, mehr nicht.
Ich schob die Decke zur Seite und stand auf. Sofort ging ich an das Fenster und öffnete diese, um frische Luft zu schnappen. Denn die Luft im Raum wurde viel zu dick und unerträglich. Aber auch die frische Luft, welches aus der kleinen Öffnung strömte, reichte mir nicht.
Leise öffnete ich die Balkontüre und betrat mein Balkon. Davor schnappte ich mir noch schnell Socken, die mir überzog, da es sehr kalt war. So setzte ich mich auf eins der beiden Stühle und starrte auf den Wald mir gegenüber.
Gestern Abend war es Sierra, die mir in den Wald, nach dem Streit mit meinem
Vater, gefolgt ist. So sehr ich auch gehofft hatte, es wäre Jack. Er war nicht da. Fast hätte Sierra die Berichte über Zack Thomson gesehen, aber ich konnte sie noch rechtzeitig verstecken. Sie meinte, dass sie mich nur rausstürmen gesehen hat, um zu wissen, dass etwas nicht gut gelaufen ist. Dann folgte sie mir einfach, weil sie sich Sorgen machte.Vor nicht mal zwei Monaten hasste ich diese Frau mehr als alles andere. Und heute war sie der einzige Mensch, der sich einwenig um mich sorgte. Dad tat es nämlich nicht. Leider.
Ein leises Knacken weckte meine Aufmerksamkeit, worauf ich von meinem Balkon nach unten blickte. Aber ich entdeckte nur den Sicherheitsmann, der seiner Routine nachging.
Enttäuscht atmete ich die Luft aus, die ich unbewusst anhielt. Aus unerklärlichen Gründen, hoffte ich, dass es Jack war. Genau wie im Wald. Aber wieder war er es nicht.
Seufzend stand ich auf und ging wieder rein. Die frische Luft hatte gut getan. Aber mir war nicht mehr nach Schlafen zumute. Jetzt war ich hellwach. Deswegen nahm ich frische Kleidung und betrat mein Badezimmer um mich frisch zu machen.
"Frühstück!", ertönte Sierras laute Stimme von unten.
Heute hat sie das Frühstück zubereiten müssen, da alle Hilfskräfte wieder einen freien Tag bekamen. Diesmal kannte ich den Grund nicht.
Genervt stöhnte ich auf und lief nach unten. Das letzte was ich wollte war, mit Dad an einem Tisch sitzen und so tun als wäre nichts passiert.
"Belle!", rief Emily freudig, die aus dem Wohnzimmer kam. "Spielst du danach mit mir?"
Heute hatte ich absolut keine Lust auf irgendwas. Aber ihr Blick war zu niedlich, um da nein sagen zu können. Und außerdem, wann wollte sie je freiwillig in meiner Nähe sein? Wie die Mutter, so die Tochter, schätze ich mal.
"Klar", lächelte ich und wuschelte kurz durch ihren dunkelblonden Haare.
Sie quiekte einmal freudig auf und rannte vor mir ins Esszimmer. Kopfschüttelnd und mit einem halben Lächeln betrat auch ich den Raum, wo schon alle am Tisch saßen.
Ich vermied den Blickkontakt zu meinem Vater und setzte mich gegenüber von Em.
"Guten Morgen, Belle", grinste mich die blonde Frau an, die gerösteten Toast vor mir abstellte.
"Morgen", murmelte ich nur halb so gut gelaunt wie sie. "Danke Sierra"
"Kein Ding. Lass es dir schmecken!"
Noch immer ignorierte ich den Mann, der mich gestern schlug und füllte mein Glas mit Orangensaft. Danach nahm ich einen Bissen von meinem Toast.
"Hast du heute etwas vor?" Es war klar, dass Sierra versuchen würde eine Konversation am Tisch zu starten, weil es unheimlich still wurde. Nur hatte ich wenig Lust darauf zu reden.
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Red Princess
Science FictionNEUE VERSION „Red Princess - Die Suche nach der Roten Prinzessin" AUF MEINEM ANDEREN ACCOUNT @RealNez ••• Jedes Land hat seine eigenen Sitten und Bräuche. Genau wie dieses Land. Dieses Land heißt Colouri, gegründet im Jahr 2050. Es ist wie sein Na...