40:Es wäre besser so...

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PoV Ardy:

Diesmal war ich es, der zuerst aufwachte. Ich stand langsam und bedacht darauf auf ihn nicht zu wecken. Er schlief seelenruhig weiter.

In der Küche angekommen deckte ich  den Tisch und bereitete das Frühstück vor. Als alles gemacht war und ich ihn gerade wecken wollte, sah ich wie er ruhig und unglaublich süß im Bett lag und da konnte ich ihn einfach noch nicht wecken.

Ich lief die Treppen also wieder runter und überlegte mir, was ich jetzt machen sollte. Ich sah aus dem Fenster und mir viel auf, dass zu diesem Haus, oder eher Villa, auch noch ein riesiger Garten gehörte. Wie gerne ich mich jetzt einfach in das warme weiche Gras legen würde. Aber die Tür war sicherlich noch abgeschlossen. Das mit dem Vertrauen geht halt einfach nicht so schnell, da mache ich ihm keinen Vorwurf.

Und doch drängte mich etwas dazu raus zu gehen. Ich lief also zur Tür und drückte sie langsam nach unten. Kurz hielt ich den Atem an und öffnete sie dann. Sie ging auf, sie war tatsächlich nicht abgeschlossen. Er muss mir wohl komplett vertrauen. Okay nach gestern hätte mir das klar sein müssen, aber Vertrauen war für mich halt nun mal nicht selbstverständlich.

Ich lief zu der großen Wiese und ließ mich ins Gras fallen. Es war so warm und weich, ich lag schon solange nicht mehr auf einer Wiese. Eigentlich seit ich aus meiner Villa gebracht wurde. Aber jetzt fühlte es sich richtig an. Ich sah in den Himmel, die Sonne schien und es schien ein sehr schöner Tag zu werden.

Plötzlich hatte ich ein mulmiges Gefühl und erhob mich wieder. T stand in der Tür und betrachtet mich. Ich konnte zum ersten Mal nicht lesen, was er gerade dachte.Ich hoffe er denk nicht ich wollte abhauen. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn. „Ich ...es tut mir leid, ich wollte nur Essen machen und du hast so süß geschlafen. Es tut mir leid" er drückte mich etwas fester an sich und küsste meinen Hals.

„Du brauchst dich nicht zu Entschuldigen, ich habe diese Tür offen gelassen, damit du raus und rein kannst, wann immer du es willst. Du scheinst es hier schön zufinden" sagte er lachend. „Nein, ich liebe es hier. Ich liebe die Natur, sie will dir nichts böses, sie verletzt dich nicht, solange du sie nicht verletzt" wieder lächelte er. Womit hatte ich diesen Mann bitte verdient. „Wollen wir hier draußen essen?" fragte er und bewirkte bei mir ein noch größeres Lächeln.

Wir trugen alles raus und aßen, bis wir fast platzten. Danach räumten wir das Essen wieder rein und legten uns auf das Gras. Mein Kopf ruhte auf seinem Bauch. Seine Finger fuhren durch meine Haare. Kann dieser Moment noch besser werden? Ich glaube nicht. Wie konnte es soweit kommen? Warum hat er mich gerettet, er hätte mich einfach nur umbringen müssen, dann hätte er jetzt keinen Ärger. Ich bringe ihn in Gefahr. Mir war das natürlich die ganze Zeit klar gewesen, aber erst jetzt sah ich, dass ich alleine dafür verantwortlich war. Und wenn er sterben sollte bin auch ganz alleine ich daran schuld. Vielleicht ist er alleine besser dran. Ich hasse diese Gedanken, sie sollen endlich verschwinden.

T hatte wohl bemerkt, dass ich unruhig bin. Wir setzten uns auf, er sah mich eindringlich an. Ich wollte ihm aber nicht schon wieder von meinen idiotischen Gedanken erzählen.Ihn nicht wieder traurig machen. Deshalb lächelte ich ihn an und tat so als ginge es mir gut. Ich bin wohl nicht der Einzige, der merkt,wie es dem anderen wirklich geht. „Tu nicht so, dir geht es nicht gut, was ist los. An was denkst du gerade?" Ich drehte mich weg von ihm, was soll ich ihm sagen. Er drehte mich wieder zu ihm und ließ mir keinen Ausweg. „Du bist einfach besser ohne mich dran" sagte ich mit brüchiger Stimme. „Wie meinst du das?" wollte er besorgt wissen und wollte mich umarmen. Ich stand auf und sprach weiter „Gäbe es mich nicht mehr, würden dich diese Männer nicht angreifen, dein Chef wäre nicht wütend und du hättest dein eigenes Leben wieder. Vielleicht...vielleicht. Ach ich weiß doch auch nicht, vielleicht wäre es besser wenn ich gehen würde. Ich liebe dich. Oh Gott ich liebe dich so sehr. Und genau deshalb darf ich nicht an mich denken. Ich will dich nicht weiterhin in Gefahr bringen. Ich muss eine Entscheidung treffen"...

Twisting Minds /Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt