Liebe Amanda,
was schreib ich da.Liebe Am!,
ich habe beschlossen Abschiedsbriefe zu schreiben, um in mich selber nochmal zu gehen und alles Revü passieren zu lassen. Ich habe sehr viele Male gelächelt und gegrinst bei der Erinnerung. Aber nichts war witziger als unsere Begegnung. Weißt du noch?
In der Grundschule war ich immer allein, wenn mein Bruder gerade was anderes gemacht hat. Doch eines Tages bot mir jemand etwas Süßes an. Ich weiß noch wie verduzt ich ausgesehen haben muss und du hochrot vor mir standest und wie eine beleidigte Leberwurst mir die Süßigkeiten ins Gesicht gesteckt hast und leicht weggeguckt hast.
Du bestandest so sehr darauf und du warst die Erste, die irgendwas von mir wissen wollte. Am nächsten Tag hattest du andere Süßigkeiten dabei und das ging eine Woche lang so.
Bis ich gefragt habe, was du von mir möchtest. Schließlich fand ich diese netten Gesten sehr komisch, anstatt mich einfach darüber zu freuen.
Du wurdest hochrot und fingst an zu stottern.
Du wolltest nicht alleine die essen, weil du Angst hattest du bekommst Zahnprobleme, wie deine Mutter immer sagte.
Ich fing an so zu lachen. Ein fremdes Grundschulmädchen hatte mit mir Süßigkeiten geteilt damit sie nicht die einzige ist, die Zahnprobleme bekam? Du hattest dir immer soviele beim Kiosk gekauft und irgendwann hattest du immer auch welche für mich besorgt. Am nächsten Tag kamst du wieder."Tut mir Leid, Kira aber ich habe diesemal keine-", doch du verstummtest sofort, als ich dir eine weiße Tüte hinhielt und dich angrinste.
'Jetzt bin ich dran', hatte ich gesagt.Und wenn man uns jemand gefragt hat, wie wir uns kennengelernt haben, sagen wir immer-
"Das Essen hat uns zusammengebracht! Essen ist wirklich hilfreich"
Wie ich mich freue, dass du zu mir gekommen bist. Zwar frage ich mich bis heute, ob es wirklich nur die Angst vor dem Zahnarzt war oder doch eher schon mein Bruder?
Wer weiß? Aber egal welcher Grund es auch gewesen sein mag. Ich bin so froh dich als meine beste Freundin bezeichenen zu dürfen! Egal wie oft ich dir, Herberge essen in den Mund stopfen musste! Ich würde es jeder Zeit wieder tun! Ich kann mich auch nur wiederholen.. Tut mir Leid, wegen meinem Geheimnis. Tut mir Leid wegen den ganzen Lügen. Weißt du noch, als ich dir etwas auf meiner Geige vorgespielt habe und du geweint hast und sagtest du hättest das Gefühl, ich würde mich traurig fühlen?
Ich habe darüber nachgedacht... Ich glaube ich war wirklich traurig. Du warst die erste Person, die mir gesagt hat, wie ich eigentlich wirklich die ganze Zeit fühlte. Ich hatte wegen all der fröhlichen Laune, ganz vergessen wer ich wirklich war und was mir ereilt. Ich hatte es verdrängt und nur durch meine Musik herausgelassen.
Danke, dass du mir beim Geige spielen zugehört hast.
Danke, dass du meine wahren Gefühle bemerkt hast, als ich es nicht tat.
Danke für die tolle Zeit, Amanda.
Danke für die Süßigkeiten, Am.
Danke für deine Freundschaft, Am.
Danke, dass du meinen Bruder gern hast, Am.
Danke, auch dir für alles!
Und bitte kümmer dich jetzt an meiner Stelle, um meinen Bruder, okay? Machst du das für mich?Danke für alles!!!
Ich werd von oben auf dich aufpassen, okay?
Und noch eine Bitte...
Leb dein Leben, ja?Deine beste Freundin Kira!
[ Flashback Ende ]
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Lie to me
Teen FictionLie to me. Lüg mich an. Kira lebt mit einer Lüge. Jeden einzelnen Tag. Sie schützt damit ein bisschen ihr Umfeld, doch vorallem schützt sie sich damit selbst. Es ist keine Lüge wie, dass man immer seine Hausaufgaben vergessen hat. Es ist eine Lüge...