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Jungkook

Nach dem Telefonat mit Namjoon wurde mir so einiges klar. Ich muss ihn darauf ansprechen. Aber ob heute der Tag sein wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich lasse es spontan auf mich zu kommen.
Gähnend schließe ich meine Augen, um noch ein wenig zu schlafen, als es an der Tür klopft. Mit einem genervten »Herein« wird die Tür geöffnet und Dr. Kim streckt seinen Kopf durch die Tür.

Ironie des Schicksals.

Sofort richte ich mich auf und verziehe kurz mein Gesicht vor Schmerz. »Wie geht es Ihnen heute, Mr. Jeon?« fragt er wieder so freundlich wie gestern. »Könnte besser sein«, antworte ich und ernte von ihm ein Lächeln, bevor er sich zu mir auf das Bett setzt.

»Sie sehen aber schon viel besser aus als gestern«, bemerkt er und das wiederum lässt mich auflächeln. »Vielen Dank. Ich lag auch ganz brav den ganzen Tag im Bett, wie Sie gesagt haben«, grinse ich noch breiter und auch er fängt an zu grinsen. »Das höre ich gern. Dann werden wir wohl keinen Probleme miteinander haben.« Er steht auf und stellt sich neben mich.

»Ich möchte mir trotzdem noch einmal die Wunde anschauen«, sagt er und ich ziehe mein Oberteil nach oben. Er tastet die Stelle ab und ich zische mehrmals auf. Dann wickelt er den Verband ab und jetzt kann ich mir die Wunde selbst mal genauer anschauen. »Oh Mist«, entweicht es aus meinem Mund und Dr. Kim lacht leise.

»Gestern sah es definitiv noch schlimmer aus. sie verheilt schnell, dass ist gut. Ich möchte Sie trotzdem bitten, noch zwei Tage hier zu bleiben damit ich mir sicher sein kann, dass die Wunde nicht nochmal aufgeht.«

Ich nicke ihm zu und er fängt an sie zu desinfizieren und einen neuen Verband darum zu wickeln. Ich ergreife die Chance und versuche ein bisschen Smalltalk zu starten.

»Sie sind neu hier oder? Ich war schon öfters dienstlich hier, aber Sie habe ich noch nie zu Gesicht bekommen«, versuche ich mein Glück und hoffe auf eine Antwort seinerseits.

»Ja das stimmt. Ich bin vor 4 Monaten wieder zurückgezogen«, antwortet er und ich versuche mehr Informationen herauszubekommen.

»Zurückgezogen? Das heißt, Sie wohnten schon einmal hier?«, frage ich sofort nach.

Er nickt und befestigt den Verband an meiner Seite. Ich ziehe das Shirt wieder hinunter und warte gebannt auf seine Antwort.

»Ja, ich bin damals, als ich klein war, mit meinen Eltern ins Ausland gegangen. Das war eine Mitternachtsaktion«, lacht er und steht vom Bett auf.

Mir bleibt der Kloß im Hals stecken. Er ist tatsächlich weggegangen. »Gab es einen besonderen Grund?«, hake ich nach. Es kribbelt in meinen Fingern ihn einfach darauf anzusprechen.

»So wirklich weiß ich das gar nicht. Ich hab aber auch nie nachgefragt. Sie sind ganz schön neugierig, Mr. Jeon«, grinst er und stellt sich wieder vor meinem Bettende auf.

Ich zucke mit den Schultern und schlucke den Kloß hinunter. »So ist mein Wesen halt«, sage ich dann, um abzulenken. Ich will meine Enttäuschung nicht äußerlich vor ihm zeigen. Aber es macht mich schon echt traurig, dass er mich nicht erkennt. Wie konnte er mich vergessen?

»Ja wenn das so ist, Mr. Jeon. Dann lass ich Sie mal wieder alleine. Ich muss noch nach einem anderen Patienten schauen«, will er sich verabschieden und steuert die Tür an. Mein Herz fängt plötzlich an, mir bis zum Hals zu schlagen.

»Erkennst du mich nicht, Taehyung?«


ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ

𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt