𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇 ✓

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Taehyung

Ich weiß selbst nicht genau, was mit mir los ist, aber nachdem Jungkook das gesagt hat, bekam ich einen eigenartigen Stich in meinem Herzen. Ich bin zwar nicht schwul, aber trotzdem noch bisexuell und weil er das ausgesprochen hat, als wäre es eine Krankheit, auf das gleiche Geschlecht zu stehen, habe ich das auch auf mich bezogen.

Natürlich stehe ich nicht auf ihn, immerhin bin ich mit Hyuna seit Jahren zusammen und vor allem liebe ich sie auch, aber trotzdem tun seine Worte irgendwie weh. Mein Blick senkt sich auf meine Tasse Kaffee, die vor mir auf dem Tisch steht und um welche noch immer meine Hände liegen, nachdem ich sie abgestellt habe.

»Tae, alles in Ordnung?«

Ich seufze. Auch wenn wir uns seit so vielen Jahren nicht gesehen haben, scheint er mich noch immer ausgesprochen gut zu kennen. Er bemerkt sofort, wenn etwas mit mir nicht stimmt und das bedeutet, ich muss vorsichtiger mit meinen Reaktionen sein. Ich bin zwar erwachsen geworden, rede aber trotzdem immer noch geradeheraus, was ich denke und wenn ich nicht will, dass diese Freundschaft direkt wieder endet, sollte ich das lassen.

Meine Augen sehen also wieder in sein Gesicht und ich lächele ihn breit an, worunter er zwar erst verwundert die Stirn runzelt, mir dann aber diese Geste nachmacht. »Klar, alles gut. Ich war nur in Gedanken.«

Jungkook nickt einmal und nippt erneut an seinem Kaffee. »Und? Hast du irgendeinen Wunsch, was wir gleich machen?«

Nachdenklich sehe ich aus dem Fenster und versuche mir verschiedene Freizeitaktivitäten ins Gedächtnis zu rufen. Dass ich das letzte Mal ausgegangen bin, ist tatsächlich ein paar Jahre her, nach meinem Studium habe ich direkt begonnen zu arbeiten und als Arzt hat man nicht viel Zeit, wenn man sie sich nicht nimmt. Da Hyuna ebenfalls selbst viel arbeitet, weil wir Geld für unsere Zukunft zur Seite legen wollen, kommt auch sie nicht darauf, mich zu fragen, ob wir etwas unternehmen können.

Also versuche ich mich an die Zeit als Jugendlicher zu erinnern, in der man sich immer mal mit seinen Freunden verabredet hat und komme dann auf eine Idee. Ich sehe wieder zu Jungkook, der mich wohl die ganze Zeit lächelnd beobachtet hat, worüber nun ich die Stirn runzele. »Warum lächelst du dauernd so? Ich komme mir komisch vor.« Unsicher lache ich auf und kratze mir an dem Hinterkopf.

Jungkook beißt sich ertappt einmal auf die Lippe, lacht dann aber auch und winkt mit einer Handbewegung ab. »Egal. Ist dir etwas eingefallen?«

Ich lasse dieses andere Thema ruhen und nicke freudig. »Ich war lange nicht mehr in einem Kino. Hast du Lust?«

Die Augen des Jüngeren beginnen sofort zu strahlen und er rutscht unbewusst mit seinem Stuhl ein wenig näher, sodass er seine Hände weiter auf den Tisch legen kann. »Gern! Ich liebe es, ins Kino zu gehen!«

Ich erwidere sein Strahlen. »Dann ist das also abgemacht!«

Dann kehrt eine Stille über uns ein, in der wir beide unseren Kaffee genießen und durch das Fenster die Leute draußen beobachten. Doch wie erwartet ist die Stille nicht unangenehm, Jungkook war schon immer jemand gewesen, mit dem ich kein Wort wechseln musste. Wir mögen es, unseren Gedanken einfach nur nachzuhängen, ohne das ständig jemand fragt, ob etwas los ist. Mit dieser Eigenschaft unterscheidet er sich stark von allen Menschen, die ich bisher in meinem Leben getroffen habe und damit leider auch von Hyuna.

Irgendwann sieht er mich aber wieder an, weil ihm wohl eine Frage in den Sinn gekommen ist, sodass ich ihm mit einem Lächeln bedeute, dass er sie stellen soll. »Sag mal, Tae, du sagtest doch, du wärst auch in einer Beziehung, oder?«

Ich nicke langsam und nehme den letzten Schluck meines Kaffees.

»Wie lange bist du schon mit ihr zusammen?«

Stirnrunzelnd sehe ich an die Decke und versuche zurückzurechnen. Ich bin nicht sonderlich gut darin, mir solche Sachen zu merken und habe deshalb auch regelmäßig eine kleine Auseinandersetzung mit Hyuna. Schließlich fällt es mir dann aber doch ein und ich lächele Jungkook an.

»Hyuna und ich sind mittlerweile seit 4 Jahren zusammen.«

ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ