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Taehyung

Tatsächlich wünsche ich mir irgendwie, es wäre eine Lüge, das wäre zwar vermutlich grausamer für ihn, aber leichter verständlich. Doch ich nehme es ihm nicht übel, ich verstehe das ganze sowieso selbst nicht so ganz und da meine Mutter nicht unbedingt mit Informationen um sich geworfen hat, bin ich beinahe so schlau wie vorher.

»Taehyung, jetzt kläre mich auf. Wie genau meinst du das?«, fragt Jungkook nun und ich höre die Ungeduld regelrecht aus seiner Stimme heraus. Ich seufze wieder und drehe mich leicht zu ihm, damit ich ihn besser ansehen kann.

»Unsere Freundschaft war meinen Eltern ein Dorn im Auge«, versuche ich es so gut es geht geschickt zu verpacken, doch dass das nicht funktionieren wird, hätte mir vorher klar sein müssen.

»Was meinst du damit? Sprich Klartext, Taehyung.« Nun versucht er seine Ungeduld gar nicht mehr zu verstecken, trommelt sogar leicht mit den Fingern auf seinem Knie herum, was auch mich leicht nervös werden lässt. Unbehaglich befeuchte ich einmal meine Lippen und schlage die Beine übereinander.

»Du musst wissen, meine Eltern waren schon immer sehr auf ihr Ansehen bedacht und dass ich nicht unbedingt der einfachste Sohn war, ist dir sicherlich klar.« Als Antwort nickt Jungkook einmal langsam.

»Sie haben unsere besonders enge Freundschaft nicht gern gesehen. Ich denke nicht, dass ich dich an einige Momente erinnern muss. Meine Eltern haben sie dafür perfekt in Erinnerung behalten und fällten dann den Entschluss, uns beide voneinander zu trennen. Und die einfachste Lösung war für sie zu diesem Augenblick einfach zu flüchten.«

Der Jüngere neben mir schnappt empört nach Luft. »Das ist doch absurd! Erstens - wie kann weglaufen eine Lösung sein? In meinen Augen geben Sie für dich kein gutes Bild ab. Und zweitens -« Der Ausdruck in seinem Gesicht ist nun deutlich verwirrt. »Was haben sie denn gedacht, was passiert? Mein Gott, wir waren beste Freunde, da kuschelt man gerne mal oder so.«

Obwohl er das so beiläufig gesagt hat, legt sich ein zarter Rotschimmer auf seine Wangen, der mir keinesfalls entgeht. Allerdings spreche ich ihn nicht darauf an, um es ihm nicht noch unangenehmer zu machen. »Meine Eltern sahen das anders und haben eben deshalb so gehandelt. Jungkook, das ist der Grund, warum ich gegangen bin. Und das ist auch der Grund, warum ich deine Briefe nicht erhalten habe. Meine Eltern haben sie abgefangen, wobei ich mich noch immer frage, wie du an unsere Adresse gekommen bist.«

Jungkook winkt schnell ab. »Meinst du, die Briefe gibt es noch? Dass sie die aufgehoben haben?«

Für einen kurzen Moment sehe ich nachdenklich an die Decke. »Möglich wäre es.« Dann sehe ich wieder interessiert zu ihm und grinse leicht. »Was steht denn da so drin?«

Nun kann er seinen Rotschimmer doch nicht mehr verbergen und sieht peinlich berührt weg, worüber ich nur leise lache, ehe ich meine Hand hebe und ihm einmal durch die Haare wuschele. Somit bewirke ich, dass er seinen Kopf doch wieder zu mir dreht und mich aus großen Augen ansieht.

»Lass uns die Vergangenheit ruhen, Kookie. Wir sind beide erwachsen und können machen, was wir wollen. Und ich lasse mir mein Leben schon lange nicht mehr von meinen Eltern vorschreiben.«

It's my Birthday ❤️


ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ

𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt