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Jungkook

Etwa nervös richte ich meine Haare im Spiegel und atme tief ein. Es ist schon ein komisches Gefühl, wieder Zeit mit ihm zu verbringen. Als wir klein waren, hat man sich einfach verabredet ohne sich große Gedanken darüber zu machen. Doch jetzt als Erwachsener spüre ich pure Nervosität und Unsicherheit.

Was ist, wenn wir nicht mehr die gleichen Interessen haben? Oder uns heute gar nicht gut verstehen und er den Kontakt abbrechen doch wieder will?

All diese Fragen schwirren in meinem Kopf, während ich die Tür hinter mir verschließe und zu Fuß zu dem Café laufe. Ich stecke meine Hände in die Taschen und überlege mir diverse Gesprächsthemen, die ich eventuell ansprechen könnte.

Da Jennie bis kurz nach 4 arbeiten muss, habe ich ihr einen kleinen Zettel geschrieben, dass ich mich mit Taehyung treffe und das es wahrscheinlich später werden kann.

Mit einem breiten Grinsen komme ich dann bei dem Café an und betrete den Laden. Ich schaue mich darin um und finde Taehyung in einer kleinen ruhigen Ecke sitzen. Verträumt schaut er aus dem Fenster, weshalb ich anfangen muss zu schmunzeln. Er ist wirklich erwachsen geworden.

Ich geselle mich zu ihm und begrüße ihn mit einem »Hey TaeTae~« und setze mich ihm gegenüber.

»Da bist du ja. Ich habe schon gewartet«, grinst er mich breit an und setzt sich aufrecht hin. »Ich habe dir bereits einen Kaffee mitbestellt, wenn es in Ordnung ist.«
Sofort nicke ich hastig. »Ja, kein Problem. Vielen Dank«, entgegne ich, rücke den Stuhl näher an den Tisch und falte meine Hände auf der Platte.

»Was grinst du so?«, fragt mich Taehyung und grinst automatisch mit, doch ich schüttle nur meinen Kopf. »Ach nichts. Ich musste nur an damals denken, wo wir uns vor den Spiegel gestellt und verkleidet haben. Du als Arzt und ich als Polizist«, erzähle ich und nun fängt Taehyung an zu lachen.

»Tatsächlich erinnere ich mich daran. Der Hut war damals ein wenig zu groß für dich. Der ist jedes Mal in dein Gesicht runtergerutscht«, lacht Taehyung und hält sich die Hand vor dem Mund. »Stimmt und dein Stethoskop hat nicht mal in deine kleinen Ohren gepasst«, lache ich mit und lehne mich in meinem Stuhl zurück. »Hey! Dafür, sah es verdammt cool aus«, protestiert der Ältere sofort, was mich noch mehr lachen lässt.

»Naja okay, lassen wir das so stehen«, lache ich. In dem Moment kommt gerade der Kellner, der uns die Tassen Kaffee auf den Tisch stellt. Wir bedanken uns und nehmen diese zeitgleich in die Hand, worauf wir wieder leicht kichern müssen.

Wir nippen beide an unserem Kaffee und stellen ihn dann wieder auf dem Tisch ab.
»Wie konnte ich dich vergessen, Kookie?«, fängt Taehyung dann an und seufzt. Auch ich senke meinen Blick und lecke mir über die Lippen, um noch einmal das Getränk zu schmecken.

»Wir haben doch gesagt, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen wollen«, erwidere ich und lasse meinen Blick durch das Café schweifen. »Ich verstehe es trotzdem nicht.«, fährt er fort und ich nicke zustimmend.

»Ich auch nicht. Und es regt mich auf, darüber nachzudenken. Wie konnten deine Eltern sowas von uns denken? Ich meine - ich und schwul?« Ich fange erneut an zu lachen.

»Niemals.« Bei dem Wort sieht Taehyung mich undefinierbar an, weshalb ich leicht die Stirn runzele. Was er wohl gerade denkt?


ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ

𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt