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Taehyung

Ich habe in meinem Leben nie vergessen, was für gute Freunde wir damals gewesen sind; schließlich war er mein bester Freund gewesen und deshalb sollte mich so eine Geste nicht überraschen. Aber trotzdem tut sie es und ich kann nicht verhindern, glänzende Augen zu bekommen; erst recht nicht, wenn er das Armband mit ebenso glänzenden Augen mustert. Umso mehr leid tut es mir auch gerade, dass meine Eltern damals einfach mit mir fortgegangen sind und er somit gar nicht wusste, was denn überhaupt Sache war.

Ich will mir gar nicht ausmalen, was damals in seinem hübschen Kopf vorgegangen war und auch ich hatte Tränen vergossen, als ich wusste, dass ich ihn erst einmal nicht wiedersehen würde. Aber jetzt ist er hier und auch das Armband existiert noch, weshalb ich es ihm sanft aus der Hand nehme und es gegen das Licht halte. »Ich werde es zu einem Juwelier bringen, gleich morgen und dann lasse ich es größer machen, damit ich es immer tragen kann«, verspreche ich und lasse meine Hand wieder sinken, bevor ich mein Gesicht zurück in seine Richtung drehe.

Jungkook hat nun wirklich begonnen zu weinen; erschrocken lege ich vorsichtig das Armband weg und lege meine großen Hände auf seine Wangen. »Hey, mein Kookie, jetzt wein doch nicht«, flüstere ich leise, was ihn jedoch nur wieder schluchzen lässt. Alarmiert nähere ich mich seinem Gesicht und küsse einmal sanft seine Stirn, während ich die Tränen von seinen Wangen wische.

»T-Tae, ich..d-das ist nur..so viel..d-die Vergangenheit u-und was du machen möchtest, wegen des A-Armbands. I-Ich-« Doch meine Lippen unterbrechen ihn, als ich sie liebevoll auf seine schmiege und die Augen dabei geschlossen halte. Jungkook schluchzt noch einmal und schlingt dann seine Arme um meinen Hals, ehe er den Kuss zu erwidern beginnt.

»Kookie«, beginne ich dann, nachdem wir uns gelöst haben und behalte meine Stirn an seine gelehnt, damit ich ihm weiterhin tief in die Augen sehen kann. »Es ist ein Geschenk von dir, also ist es selbstverständlich, dass ich alles versuche, damit ich es auch tragen kann. Ich danke dir im Namen meines jüngeren Ichs dafür. Ich liebe dich.«

»I-Ich liebe dich a-auch«, erwidert er und fährt einmal mit dem Handrücken unterhalb seiner Nase entlang. Das belächele ich leicht und lehne mich über den Tisch, um die Taschentücher zu ergreifen und ihm eines zu reichen. Dankbar nimmt er es entgegen und schnäuzt hinein, bevor er es in seiner Hosentasche verschwinden lässt und ich dann den ersten Brief wieder in die Hand nehme.

»Dann wollen wir mal sehen, was du mir damals so geschrieben hast«, grinse ich ihm noch einmal schelmisch zu, senke dann meine Augen auf das Blatt und somit auf die Schrift meines damaligen besten Freundes und meines jetzigen Lebenspartners.

Written by Tae-Rah

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Sitze im Bus nach Berlin~

𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt