✫15✫

5.5K 574 68
                                    

Taehyung

Seufzend schließe ich die Tür hinter mir und ziehe direkt meine Jacke aus, bevor ich diese an den Haken hänge. Der Tag war einer der schlimmsten der letzten Tage gewesen und dass ich nicht einmal mehr die Zeit gefunden hatte, um ein klärendes Gespräch mit Jungkook wegen dieser Briefe zu führen, macht meine Laune nicht besser.

»Schatz?«, höre ich fragend aus der Küche rufen und sehe dann auch direkt Hyunas Kopf im Flur erscheinen. Als sie mich sieht, breitet sich sofort ein Lächeln in ihrem Gesicht aus und sie kommt auf mich zu, um mich zu begrüßen. Ihre Arme schlingen sich um meinen Hals und sie streckt sich leicht auf Zehenspitzen, um mir einen kurzen Kuss zu geben, verweilt aber dann so in dieser Position.

»Wie war dein Tag?«, fragt sie lieb nach und streicht mir einmal durch die Haare, bevor ich erneut einmal leise seufze. Was soll ich ihr schon groß darauf antworten? Hyuna weiß nichts von Jungkook, weil ich selbst bis vor kurzem nichts mehr von ihm wusste. Meine Eltern hatten ganze Arbeit geleistet und ich hatte ihn wirklich vergessen. Wie soll also meine Freundin von ihm wissen?

Es käme komisch, wenn ich ihr nun einfach von meinem damaligen besten Freund erzähle, vor allem weil mich die Tatsache, dass ich ihn vergessen habe, in keinem guten Licht dastehen lässt.
Andererseits könnte sie es vielleicht objektiv beurteilen - von allen Menschen, die ich kenne, kennt sie mich neben Seokjin am besten. Sie könnte mir vielleicht sagen, ob ich richtig gehandelt habe oder vielleicht doch einen Fehler begangen habe.

»Es ist etwas passiert«, beginne ich und sie nickt verstehend, bevor sie sich von mir löst und an meiner Hand hinter sich her in die Küche zieht. »Erzähle es mir beim Essen, ich habe gekocht.«

Sofort lächele ich leicht und setze mich an den bereits gedeckten Tisch, wo Hyuna sich mir gegenüber setzt und nachdem wir uns einen 'Guten Appetit' gewünscht haben, erzähle ich ihr die ganze Geschichte.

»Aber dann ist es doch toll, dass ihr euch wiedergefunden habt«, meint sie am Ende und ich wiege leicht nachdenklich den Kopf hin und her. »Ja, schon, aber nach heute bin ich mir nicht mehr so sicher.«

»Warum?« Hyuna sieht auf ihren Teller und piekt eine Nudel auf ihre Gabel, bevor sie kauend zu mir aufschaut. Ich erzähle ihr dann die Sache mit den Briefen und auch, dass ich deshalb heute zu meiner Mutter gefahren bin, um sie zur Rede zu stellen.

»Und was kam heraus?« Mittlerweile haben wir beide aufgegessen und nippen gelegentlich an unserem Rotwein, wobei ich lange darüber nachdenke, wie ich ihr das jetzt sage. Die Bedenken meiner Eltern waren durchaus berechtigt gewesen und ich wette, wenn sie uns nicht voneinander getrennt hätten, dann wäre es vermutlich genau so gekommen, wie sie immer vermutet haben.

Allerdings weiß ich nicht, wie Hyuna darauf reagiert. Sie kennt meine Vergangenheit und was für ein Schwerenöter ich während meiner Studienzeit war. Ich machte mir nichts aus festen Beziehungen und machte vor allem kein Unterschied bei dem Geschlecht. Das wissen meine Eltern bis heute nicht und vor allem, da ich jetzt weiß, wie sie wegen Jungkook damals reagiert haben, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war, sie nie in mein Leben einzuweihen.

Also seufze ich wieder und sehe Hyuna fest an, während ich ihr meine Worte sagen, die sozusagen das Fazit des Gesprächs mit meiner Mutter waren. »Sie haben mich bewusst von ihm getrennt. Meine Eltern wollten nicht, dass ich weiter Kontakt zu Jungkook habe. Und das taten sie nur aus einem ganz bestimmten Grund.«

Frohe Ostern🐰

ᴘᴀʀᴛɴᴇʀsᴛᴏʀʏ ʙʏ:
ᴊɪᴀɴᴊᴇᴏɴ13 & ᴛᴀᴇ-ʀᴀʜ

𝖱𝖾𝗎𝗇𝗂𝗈𝗇  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt