Rache ohne Gnade

Kapitel 68

Nächster Tag

Lena hatte die letzte Nacht kaum geschlafen. Sie sah zu Niall der immernoch schlief. Vorsichtig strich sie ihm seine blonden Haare von der Stirn. Er blinzelte und lächelte leicht, als er Lena sah. Sie erwiderte das Lächeln und küsste ihn kurz. "Lass umziehen", flüsterte Lena und stand langsam auf. Als sie autrat, zischte sie kurz, da ihr Bein noch etwas schmerzte. "Schatz, soll ich dir helfen?", fragte Niall besorgt. "Nee nee. Ich schaffe das schon", sagte Lena und stellte sich auf beide Beine. Sie humpelte zum Schrank und holte sich eine Leggins und einen Hollister Pullover raus. "Niall? Kannst du mir kurz bei der Leggins helfen?", fragte Lena. Niall sah sie verständnisvoll an und ging auf sie zu. Lena setzte sich auf das Bett und Niall streifte ihr vorsichtig die Leggins über die Beine. Lena zog noch ihren Pullover an. "Wir müssten noch irgendwo Krücken haben. Ich habe mir letztes Jahr bei einem Autounfall mit meinem Kumpel das Bein gebrochen", sagte Niall und stand auf. "Du tust grade so, als ob ich schwerbehindert wäre", sagte Lena. "Ich mache mir halt Sorgen", sagte Niall flüsternd. Lena weitete ihre Augen und machte ihren Bauch frei auf dem man noch das blaue von der Schnittwunde sah. "Was ist, wenn dem kleinen was passiert ist?", fragte sie mit Tränen in den Augen. Niall stürmte wieder auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Es wird alles gut", flüsterte er, um auch sich selbst davon zu überzeugen. Niall nahm Lena in Brautstyle hoch und trug sie in den anderen Raum, wo die anderen schon auf sie warteten. "Alex. Bitte sag mir, dass du diese verdammte Narbe am Bauch verschwinden lassen kannst", flüsterte Lena. Alex sah sie an. "Ich kann nichts versprechen, die Wunde scheint sehr tief zu sein", sagte sie. "Versuch es einfach!", schrie Niall verzweifelt. Alex sah ihn an und stand auf. "Aber, dass du mir bloß nicht jammerst, wenn's nicht klappt. Ich habe gesagt, ich kann nichts versprechen", sagte Alex. Mit einer Handbewegung deutete sie Niall, dass er Lena auf dem Stuhl absetzen soll. Er setzte sie ab und suchte nach den Krücken. Alex legte ihre Hände auf Lena's Bauch. Kurz leuchteten ihre Augen hellgelb auf, aber es tat sich nichts. "Tut mir leid, Lena", flüsterte Alex. "Ich hab' nur Angst, dass dem kleinen was passiert", sagte Lena schluchzend. "Wird schon gut gehen", versuchte Alex ihr Mut zu machen. Nach ein paar Minuten kam Niall mit den Krücken wieder. "Hier. Dann kannst du besser laufen", sagte er und drückte Lena die Teile in die Hand. Dankbar nahm sie sie an und stand auf. "Hast du's geschafft?", fragte Niall Alex, die nur den Kopf schüttelte. "Wollen wir dann los?", fragte Jenny. "Ich hole nur kurz Liam und Louis aus dem Bett, dann müssen wir nicht laufen", sagte Zayn und grinste. "Dann viel Spaß", sagte Alex. Zayn verschwand erst im Badezimmer und kam mit zwei Eimern Wasser wieder, um dann damit in Louis' und Liam's Zimmer zu verschwinden. Die anderen hörten ein "du bist sowasvon tod" von Liam. Zayn kam aus dem Zimmer gestürmt und stellte sich hinter Alex. Sofort blieb Liam stehen. Louis kam langsam hinterher. "Könnt ihr uns zur Schule bringen?", fragte Alex und verschränkte die Arme vor der Brust. Liam und Louis sahen sich an und nickten schließlich. "Gut. Und jetzt nicht irgendwie ein auf beleidigt machen, Liam. Ihr benehmt euch wie kleine Kinder", sagte Alex und ging mit Zayn nach draussen. Niall kam langsam mit Lena hinterher und Harry bildete mit Jenny den Schluss. Liam und Louis blieben im Türrahmen der Eingangstür stehen. "Sollen wir ums etwas in Boxer in die Autos setzen?", fragte Louis ungläubig. "Ihr fahrt doch sowieso wieder hierhin, also kommt", meldete sich Jenny zu Wort. Liam und Louis ließen ein Seufzen von sich un liefen hinter den anderen her. Sie setzten sich in die Autos und fuhren zur Schule. Niall und Alex halfen Lena aus dem Auto von Louis. "Könnt ihr uns später wieder abholen?", fragte Jenny. "Wie viele Stunden habt ihr heute?", fragte Liam. "Sechs", antwortete Harry knapp. "Okay. Wir holen euch. Bis später", sagte Louis und fuhr mit Liam wieder zurück. Alex, Niall, Lena, Jenny, Zayn und Harry liefen in Richtung Schulhof. Lena stöhnte genervt, als sie von Blicken anderer verfolgt wurde. "Kaum rennt man mit Krücken rum, wird man gleich schief von der Seite angeguckt", murmelte sie. "Mach dir nichts draus", sagte Niall und legte seinen Arm um Lena's Schulter. Sie liefen zur Tischtennisplatte und Alex, Jenny und Lena setzten sich drauf. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist", flüsterte Harry Jenny ins Ohr. Sie schlang ihr Beine um seine Hüfte, da er vor ihr stand, und legte ihre Hände in seinen Nacken. Zayn und Alex sahen grinsend zu den beiden. "Hallo? Können wir kurz privat...", sagte Jenny und deutete mit einer Handbewegung, dass Zayn und Alex weggucken sollten. Alex sah Zayn in die Augen und merkte, dass seine Augen hellblau aufblitzten. Sie grinste und drückte ihm ihre Lippen auf seine. Aus dem Augenwinkel konnten beide erkennen, dass Lena und Niall dasselbe taten. Kein Wunder. Sie haben sich fast 2 ganze Tage nicht gesehen. Das müssen sie natürlich nachholen. Genauso wie Harry und Jenny. Alex konzentrierte sich wieder voll und ganz auf Zayn, der eine Hand unter ihren Hintern geschoben hatte. Das Klingeln der Schulglocke ließ alle sechs aufschrecken. "Verdammt", murmelte Niall, nachdem er von Lena abgelassen hatte und ihr von der Tischtennisplatte runtergeholfen hatte. "Wir sehen uns später", sagte Alex und gab Zayn einen kurzen Kuss, bevor sie mit Harry, Niall, Jenny und Lena nach oben ging. "Die drei sollten heute kein Wort mit uns reden", murmelte Harry und Alex, Jenny, Lena und Niall wussten sofort wen er meinte. Sie liefen in ihre Klassen in der Hoffnung, dass weder Daniel, noch Max oder Lucas ein Wort mit ihnen redeten.