„Ähm also ja das stimmt schon du warst oder besser gesagt du bist ein Arsch gegenüber mir. Und ganz ehrlich das nervt mich tierisch. Offensichtlich hast du wohl ein ziemliches Problem mit mir." „Ich weiß auch nicht. Aber du kommst einfach so aus Barcelona, verstehst dich sofort mit allen und kannst alles. Das kotzt mich einfach an. Du bist einfach so ne Perfektionistin und frech bist du auch. Deine riesige Klappe muss immer Recht haben." Mittlerweile ist nichts mehr von dem knuffigen Mann vor mir übrig. Wir haben uns beide in Rage geredet und sind mal wieder auf Streitkurs. „Ich kann ja offensichtlich nichts dafür, wenn du nicht damit umgehen kannst mal Konter zu bekommen. Ich sage nun mal nicht zu allem ja und Amen. Schon gar nicht wenn jemand wie du mich die ganze Zeit provoziert." „Jemand wie ich? Oh Gott wie komm ich nur auf die bekloppte Idee, dass wir das vielleicht mal klären und aus der Welt schaffen könnten. Du bist eine verwöhnte Zicke und lässt immer alle anderen scheiße aussehen, weil du ja so toll bist." „Halt die Klappe du Arsch. Ich bin hier ganz sicher nicht verwöhnt. Du kannst es doch einfach nicht ertragen, wenn jemand für seinen Traum hart arbeitet und sich den Erfolg dann auch verdient. Und wenn dir jemand dann mal die Wahrheit über dich Mamasöhnchen sagt biste beleidigt. Nur weil du nichts anderes kannst, als bei Jogi um einen Ersatzplatz zu kämpfen. Du kannst dich doch eh nicht durchsetzen schließlich bist du schon ein Jahr hier und hast immer noch keinen Stammplatz." „Ich verstehe nicht wie ein so netter Mensch wie Basti so eine Schwester haben kann. Am besten du gehst wieder zurück nach Spanien, wo immer alles Sonnenschein und Supidupi ist. Hier hast du doch eh nichts zu suchen du gehörst hier nicht hin." Mit diesen Worten lässt er mich einfach so stehen und geht in sein Zimmer, wo er erstmal die Tür zuknallt. Das war hart so schlimm sind wir noch nie aneinander geraten. Die Dinge die wir uns gegenseitig an den Kopf geworfen haben, waren unter aller Sau. Ich löse mich langsam aus meiner Schockstarre und gehe in mein Zimmer ich ziehe mir schnell meine Sportsachen an und gehe raus. Ich beginne zu joggen und laufe und laufe immer weiter ich kann und will nicht anhalten. Ich bin sauer auf Julian und auf mich selbst auch. Er wollte sich ja eigentlich nur entschuldigen und hat es gut gemeint, dass ich so sauer werde konnte er ja nicht wissen. Ich allerdings auch nicht, denn in seiner Nähe werde ich einfach zur Furie. Ohne aus einem bestimmten Grund macht mich seine Art so wütend. Vielleicht weil er sich wie ein Bad Boy verhält oder weil ich einfach nicht hinter seine Fassade komme. Ich habe keine Ahnung von seinem wirklichen Charakter, weil wir uns nicht mal fünf Minuten normal verhalten können. Dass er ein Problem mit mir hat, verletzt mich dann doch. Ich möchte nicht als verwöhnte Göre dastehen, denn auch von meinem wahren ich kennt er nichts. Dadurch, dass ich mich so in meine Gedanken reinsteigere beginne ich zu rennen. Immer weiter, so verdränge ich den Streit und mache mich irgendwann auch wieder auf den Weg zurück. Ich muss ein ganz schönes Stück gelaufen sein, denn der Weg zur Villa zieht sich ewig und dunkel wird es auch schon. Als ich dann die Haustür aufmache, kommt mir sofort Sarah entgegen: „Da bist du ja endlich wir haben uns schon Sorgen gemacht wo du so lange bist. Alles in Ordnung Valerie? Hast du geweint?" Erst jetzt fällt mir auf, dass ich wohl vor Wut geweint habe und wie fertig ich bin. „Ja alles in Ordnung ich war nur joggen und hab irgendwie die Zeit verpennt und mein Handy hatte ich auf lautlos. Sorry ich wollte euch keinen Schrecken einjagen." ,schuldbewusst sehe ich sie an. „Schon okay du musstest dich wohl etwas auspowern. Vielleicht gibst du einfach das nächste Mal deinem Helikopterbruder Bescheid sonst dreht er noch durch. Und jetzt geh erstmal duschen und dann kommst du zum Abendessen." „Danke aber ich möchte mich erst bei Basti entschuldigen und Hunger hab ich auch keinen." „Dann mach das. Aber das mit dem Essen fangen wir gar nicht erst an. Wir sind eine WG und da wird zusammen gegessen. Außerdem haben Basti und ich Elena (Mutter von Basti und Vale) versprochen darauf zu achten Vale." „Okay dann komm ich wohl nicht drum rum. Ist Basti in der Küche?" „Ja ist er. Und Vale? Das mit dem Essen ist nicht böse gemeint. Dein Bruder und deine Mutter machen sich einfach Sorgen." Wir lächeln uns an und mir wird wieder mal bewusst, dass Sarah mittlerweile auch eine gute Freundin von mir ist und wie viel Glück Basti mit ihr hat. Sie ist überhaupt nicht arrogant, wie sie manchmal in der Presse wirkt und ihre gute Laune steckt einfach immer an. Ich gehe in die Küche und mein Bruder steht sofort auf und nimmt mich in den Arm. „Wo warst du denn? Ich bin tausend Tode gestoben, als niemand wusste wo du bist. Als es dunkel wurde war ich kurz davor die Polizei zu rufen." „Ich wollte das nicht. Ich war joggen und hatte mein Handy auf lautlos. Tut mir leid Basti." ,schulbewusst senke ich meinen Kopf. „Ach Schwesterchen du sollst doch nicht immer dich so im Sport verlieren. Sag mir das nächste Mal wenn du weg bist. Und jetzt ab mit dir unter die Dusche du schwitzt als wärst du einen Marathon gelaufen." Wir müssen grinsen, weil wir beide wissen, dass wir uns einfach vergessen im Sport und alles rauslassen „Okay bis gleich." , ich nicke Thomas zu der diese Szene grinsend beobachtet hat. Wahrscheinlich darf sich Basti nun erstmal anhören wie sehr er mich doch bemuttert. Und das obwohl Thomas bei Oli genau gleich ist. Schnell begebe ich mich ins Bad, welches Gott sei Dank auch frei ist. Julian zu begegnen reicht mir später beim Abendessen schon. Ich dusche und creme mich ein. In meinem Zimmer schlüpfe ich aus meinem Bademantel und ziehe mir eine Jogginghose und einen Pulli an. Dann wappne ich mich für ein Aufeinandertreffen mit meinem Mitbewohner und schlendere mit meinen Einhornhausschuhen in die Küche.
Doch keine Versöhnung?
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen, sonnigen Freitag!
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Mein Leben als Spielerschwester // Julian Draxler
FanfictionIch bin Valerie Schweinsteiger. Bevor ihr fragt, ja die Schwester von dem Fußballer. Als ich von Barcelona nach Frankfurt ziehe, um ein Praktikum beim DFB und ein Studiensemester hier zu absolvieren, öffnet sich mir eine Welt mit neuen Freunden und...