Kapitel 6

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Die nächsten Tage verlaufen entspannt. Heute wollen Manu und unsere Brüder zum Fifaspielen zu uns kommen. Es ist Samstagmorgen und meine erste Woche hier in Frankfurt ist schon um. Es ist wunderschön hier und -anders als in Spanien- liegt hier sogar Schnee, was mich besonders freut. Ich sitze gerade vor der großen Fensterfront und frühstücke mit Olivia auf dem Sofa. „Was sollen wir abends eigentlich essen, Vale?" ,reißt sie mich aus meinen Gedanken. „Wollen wir nicht einfach Pizza bestellen? Die Jungs haben doch samstags immer ihren Cheat-Day." (Tag an dem sie Ungesundes essen dürfen) „Das dürfte sie sehr freuen, dass du diesen Tag so unterstützt." ,sie grinst. „Tu doch nicht so. Du liebst es doch, wenn Manuel genüsslich in sein Stück Pizza beißt. Obwohl er lieber an dir knabbern könnte. Du bist doch viel süßer." Olivia wird rot und schweigt. Also hänge auch ich wieder meinen Tagträumen nach und denke an Skifahren con mis mejores amigos. (mit meinen besten Freunden) Barcelona und die Stadt am Main sind doch so weit entfernt und auch meine Mum fehlt mir. Aber ich bin wahnsinnig froh hier zu sein. Ein Auslandssemester ist doch der Traum von jedem Studenten. Und vor allem die Zeit mit meinem Bruder ging mir sehr ab in den letzten Jahren. Mein Bruder... Wir sind jeweils eine große Schwachstelle des anderen und tun alles um für den anderen da zu sein.

Nach dem Frühstück räumen wir etwas auf und beschließen dann einen Beauty-Tag in Luxusform zu machen. Wir rufen in einem Spa-Center an und machen spontan einen Termin für 12.00 Uhr aus. Dann ziehen wir uns um und die Winterjacken an und machen uns mit Olis Mini auf den Weg zum Spa. Dort lassen wir uns richtig verwöhnen. Zuerst gibt es eine Hot-Stone-Massage und anschließend eine Mani-Pedi. Wir reden mal wieder total viel über Mode, mein Leben in Barcelona, die Jungs, unsere Studiengänge und alles Mögliche. Gegen 14.00 Uhr fahren wir dann zum Supermarkt, da wir beschlossen haben einfach selbst zu kochen. Vor dem Regal können wir uns allerdings nicht entscheiden was wir den Jungs vor die Nase setzen wollen. Dach einigen Diskussionen einigen wir uns auf Wraps und besorgen neben den Zutaten auch noch ein paar Knabersachen. Mit den Einkäufen betreten wir wenig später unsere Wohnung. Während Oli duschen geht, räume ich etwas auf. Danach mache ich mich auf ins Bad und meine Freundin deckt den Tisch. Nach dem duschen steh ich vor meinem Kleiderschrank und weiß einfach nicht, was man zu einem Fifaabend anzieht. Schließlich ziehe ich mir einen Adidas-Pulli und eine schwarze Hose an und begebe mich zu Olivia. Wir beginnen die Zutaten für die Wraps zu schneiden und das Fleisch anzubraten.

Gegen 19.30 Uhr klingelt es und mein Bruder strahlt mir entgegen. Er hat Sarah, Thomas, Manuel, Marco und leider auch Julian Arschkeks dabei. Ich begrüße alle und führe sie an den Esstisch. Meine beste Freundin ist schon wieder dabei Manuel anzuschmachten, also hilft mir Marco die Wraps zu servieren. Unsere Gäste loben unser Essen und wir chillen uns auf die große Wohnlandschaft. Thomas schiebt das mitgebrachte Spiel in unsere X-Box und gibt jedem einen Controller. Gott sei Dank haben die Jungs einige aus ihrer WG dabei. Ich stelle fest, dass ich gar nicht so schlecht in Fifa bin. Ich habe nun schon Olivia und auch Marco abgezockt und messe mich gerade mit Manu. 3:3 ist das Ergebnis aus der ersten Hälfte, auch in der zweiten Hälfte strenge ich mich an. Trotzdem gewinnt Der Torwart mit 6:4. „Gutes Spiel Schweini-Junoir.", gratuliert mir Manu grinsend. „Danke.", lächele ich zurück. Julian mischt sich auch ein und beweist mal wieder wie scheiße er ist. „Naja für eine Frau hast du dich ja einigermaßen geschlagen. X-Box-Spielen gehört sicher nicht zu deinen Freizeitbeschäftigungen Frau Doktor." „N Problem damit?", der Kerl bringt mich noch zur Weißglut. Dämlich grinsend erwidert er: „Nö warum? Nur hast du gegen in richtigen Spielen einfach keine Chance." „Was soll das jetzt heißen? Willst du gerade sagen, dass Manu extra schlecht war?" „Du hast es erfasst." „Lass es doch einfach. Du hast nur Angst, dass ich mehr kann als du erwartet hast." Er sagt nichts sondern fordert mich stumm zu einem Match auf. Ich wähle meine Mannschaft und überlege wie ich den Idioten schlagen kann. Kurzerhand wandert mein Pulli auf den Boden und mein Top rutscht etwas weiter runter. Anders komm ich bei so einem schwanzgesteuerten Wesen nicht ans Ziel. Zuerst konzentriert er sich noch darauf die von ihm erspielten Torchancen zu verwandeln, doch nach einiger Zeit bleibt sein Blick an mir hängen. Das nutze ich, mache zwei Tore und gehe ganz entspannt in Führung. Julian kontert zwar mit einem Gegentor, aber da ich immer schön defensiv spiele, gehe ich als Sieger aus der Partie und ziehe mich grinsend an. „Sonst noch was Draxler?" „Du hast geschummelt. Blöde Weiber." Mein Bruder beginnt zu lachen: „Sie hat nicht geschummelt. Meine Schwester hatte nur die bessere Taktik." Nun lachen auch alle anderen. Als nächstes spielen Thomas und Marco und schließlich spielen wir alle eine Mini-WM. Thomas gewinnt und ich schaffe sogar den vierten Platz. Zwei Stunden später verabschieden sich unsere Gäste und auch wir gehen ins Bett.
Ein paar Tage später sitzen Oli und ich abends wieder auf der Couch ein paar ihrer Freundinnen. Sie sind alle sehr nett und da wir abends doch noch Hunger bekommen, bestellen wir Pasta beim Italiener. Eine halbe Stunde später kommt die Lieferung und meine BFF geht zur Tür allerdings kommt nicht Oli zurück ins Wohnzimmer sondern...

Mein Leben als Spielerschwester // Julian DraxlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt