Kapitel 37

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Das Wochenende nutze ich um für die Uni zu lernen. So langsam beginnen die ersten Hausarbeiten. Wir sind schon in mitten der ersten Themen. Unsere Profs haben auch schon die ersten Themen für die Arbeiten verteilt. So wie es aussieht bekomme ich meines am Montag zugeteilt. Ich habe vormittags ein Einzelgespräch mit meinem Anatomieprofessor Prof. Dr. Hesse also werde ich wohl bei ihm meine Hausarbeit schreiben. Ich bin schon gespannt was er mir für ein Thema vorgeben wird. Ich schreibe gerade mit Marina und berichte ihr von den letzten Tagen. Es klopft. „Ja herein." ,schreie ich. Basti kommt rein: „Na Schwesterchen alles in Ordnung?" ,er stellt sich hinter mich und massiert meinen Nacken. „Ja alles ok. Ich schreibe gerade Marina und ich habe mir schon ein mögliches Thema für meine Hausarbeit überlegt. Wenn ich das Thema des Profs scheiße finde, brauche ich eine Alternative auf die ich ihn umstimmen kann." Bastian lacht: „Das ist typisch du. Immer eine Alternative oder ein Ass im Ärmel. Mach in Ruhe fertig und komm dann zum Abendessen ok?" „Mach ich. Ach und Basti bevor ich das vergesse, Julian und ich fahren nächstes Wochenende weg." „ein Kurzurlaub also? Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?" „Nein also wir haben noch nicht darüber gesprochen." „Aber du wärst gerne seine Freundin?" „Ja also irgendwie schon. Naja ist ja auch egal. Ich bin mir sicher wir reden da schon noch drüber. Auf jeden Fall bin ich nicht da." „Das wird dir bestimmt Spaß machen. So ein Kurztrip tut unglaublich gut. Wo geht's denn hin?" „Keine Ahnung Julian hat es mir noch nicht verraten. Es soll wohl eine Überraschung werden." „Der legt sich ja richtig ins Zeug für dich. Also wenn der nicht voll in dich verliebt ist weiß ich auch nicht." ,mein Bruder lacht. Er geht aus meinem Zimmer und ich schicke die Email nach Barcelona zu meiner besten Freundin. Dann gehe ich auch zum Essen in die Küche. Es sind schon alle anderen da. Ich setze mich neben Oli und Julian. Heute ist Sonntag und wir sind alle ausnahmsweise mal zu Hause. Oli, Thomas, Basti und ich sprechen über unseren kleinen Ausflug morgen. Wir wollen gegen drei hier weg fahren zur Halle und dann dort den Nachmittag verbringen. Dank Lisa haben wir Pässe, mit denen wir überall reinkönnen. Zuerst werden wir uns das Gelände etwas anschauen und dann auf die Pferdeauktion gehen. Um halb fünf beginnt dann das Dressurturnier an welchem Lisa teilnimmt. Ich freue mich wirklich auf sie. Wir haben uns lange nicht gesehen. Auch Olivia scheint aufgeregt zu sein. Sie erzählt, dass sie früher auch geritten ist, dann sich aber für das Tanzen entschieden hat. Thomas und mein Bruder scheinen sich nicht sonderlich für Pferde zu interessieren. Julian nimmt meine Hand unter dem Tisch und streicht mit seinem Daumen darüber. Wir lächeln uns an.

Nach dem Essen räumen wir gemeinsam auf und verziehen uns dann ins Wohnzimmer. Wir wollen heute einen Spieleabend machen. Mein Bruder packt schon das erste Spiel aus, während Thomas sich um Knabbereien kümmert. Da wir Tabu spielen bilden wir zwei Teams. Ich bin mit Thomas, Sarah und Manu im Team. Olivia, Basti und Julian sind das andere. Auf Tabu folgen noch andere Spiele. Gegen zwölf verabschieden wir Mädels uns ins Bett. Schließlich müssen wir morgen zur Uni und arbeiten. Ich gehe ins Bad und mache mich bettfertig, Dann kuschele ich mich in meine Decke und schlafe auch ziemlich schnell ein. Mitten in der Nacht werde ich von einem Geräusch wach. Jemand steht vor meinem Bett. Die Person flucht leise. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit. Vor meinem Bett steht Julian. „Was machst du denn hier?" ,spreche ich ihn an und bewege mich. „Oh sorry Süße ich wollte dich nicht wecken. Ich hab dich vermisst und wollte bei dir schlafen. Dein Bett war meinem Zeh nur etwas im Weg." ,er sieht mich entschuldigend an. Ich muss leise kichern. Er ist so süß. „Geht's oder tut es sehr weh?" „Nein geht schon." „Na dann komm endlich her ich will weiter schlafen." Julian grinst und legt sich neben mich. Er zieht mich in seine Arme und gibt mir noch einen sanften Kuss. „Gute Nacht Valerie." Dann lege ich mich in eine bequeme Position und schlafe in seinen Armen ein.

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker. Neben mir bewegt sich Julian und brumm in meine Haare. „Guten Morgen. Ich muss jetzt aufstehen, hab doch heute das Gespräch mit meinem Prof." ,ich schaue Julian lächelnd an. Er grinst mit geschlossenen Augen und zieht mich noch mehr an sich. Dann beugt er sich über mich und küsst mich. Ich erwidere den Kuss. „Können wir noch ein bisschen kuscheln?" ,er schaut mich mit Hundeblick an. „Ich würde ja echt gerne aber ich muss wirklich aufstehen. Sorry. Aber blieb du doch einfach noch ein bisschen liegen." Ich drücke ihn von mir und stehe auf. Dann verschwinde ich im Bad und mache mich fertig. In der Küche treffe ich auf Oli und Manu. Sie frühstücken zusammen. „Guten Morgen ihr zwei." ,begrüße ich sie. „Morgen Sweety. Fahren wir heute zusammen?" ,Oli lächelt. „Ich hab heute nur das Gespräch mit meinem Prof. Die Vorlesungen wurden wegen der ganzen Besprechungen gestrichen." ,entgegne ich. „Oh na dann muss heute wohl jeder extra los. Ich hab bis halb zwei." Manu grinst: „Arme Maus." Dann gibt er ihr einen Kuss. Ich mache mir einen Kaffee und setze mich zu ihnen an den Tisch. Auch Sarah und mein Bruder kommen in die Küche. Wir quatschen noch ein bisschen. „Jetzt müssen wir aber mal die anderen zwei wecken. In einer Stunde müssen wir auf dem Trainingsplatz stehen." ,mein Bruder räumt sein Geschirr weg und möchte die Schlafmützen wecken. „Ich muss jetzt auch los, sonst komme ich zu spät. Sucht Julian nicht in seinem Zimmer. Er hat es sich bei mir bequem gemacht. Bis später." ,damit verschwinde ich und lasse unsere Mitbewohner mit einem teils geschockten und teils grinsenden Gesichtsausdruck stehen. Julian und halten uns sonst eigentlich ziemlich zurück. Vor allem, weil wir ja nicht zusammen sind. Doch wenn ich ehrlich bin, verhalten wir uns schon etwas wie ein Paar und ich wäre auch gerne mit ihm zusammen. Aber das werde ich ihm niemals sagen. Das muss schon von ihm kommen. In diesem Punkt bin ich einfach altmodisch und vielleicht auch etwas zu schüchtern. Es kann ja auch sein, dass Julian das viel lockerer sieht. Vielleicht ist das für ihn nur Freizeitbeschäftigung oder so.



Mein Leben als Spielerschwester // Julian DraxlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt