Nerveㅣ {ᵇᵗˢ}

{38}

Jin:

Als ich die Augen aufschlugen befand ich mich in einem Hotelzimmer. Es war bereits am Dämmern und die Gardinen vor den Fenstern waren noch geöffnet. Langsam richtete ich mich auf, stützte mich auf der Matratze ab und sah nach draußen.
Vor mir lag Rom.
Ein wunderbarer Ausblick auf das Colosseum und es stellte sich heraus, dass die Sonne nicht unter- sondern aufging. Ich drehte meinen Kopf sanft nach links und erkannte Namjoon neben mir liegen. Er schlief seelenruhig und war eingekuschelt in die unzähligen Kissen, auf dem Bett. Ich befeuchtete einmal kurz meine Lippen, indem ich über sie leckte und beugte mich zu ihm herunter. Sanft legte ich meine Lippen auf seine und übte ein wenig Druck aus. Ein zustimmendes Brummen war von ihm zu hören. Er öffnete leicht seine Augen und als er mich erkannte lächelte er in den Kuss.

Ich wanderte mit meinen Händen unter die Decke und zog seine Handgelenke heraus. Ich verschränkte seine Finger mit meinen und kletterte auf sein Becken. Den Kuss weiterführend glitten Namjoons Hände unter mein Shirt und erkundeten meinen Rücken und Bauch. Ein kleines Keuchen kam über meine Lippen und Namjoon nutzte den Moment aus und verwickelte mich in einen Zungenkuss. Langsam kippte ich zur Seite und Namjoon stemmte sich über mich.

Die Gefühle die in mir aufkamen ließen mich alles intensiver spüren. Doch als Namjoon den Kuss löste wurde ich stutzig.
Wie als wäre er aus einem Traum erwacht starrte er mich an, kletterte von mir herunter und setzte sich nach ganz hinten auf die Bettkante, sodass er mit dem Rücken zu mir saß.
"Namjoon~" fing ich an doch wurde vom Angesprochenen unterbrochen. "Du bist so naiv!" Lachte er mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen. "Dachtest du ich erwidere deine Gefühle? Tzz... Du Schwuchtel bist wiederwertig und nichts wert. Und wenn wir schon einmal beim Thema sind: ich hab nh Freundin!"

Neben ihm tauchte plötzlich eine fremde Frau auf. Sie war hübsch, keine Frage aber schon von der Ausstrahlung her war sie mir unsympathisch.
"Aber du~" "Checkst du es nicht? Ich. Bin. Nicht. Schwul. Du bist Abschaum, Jin! Geh zu deinen anderen Schwuchtelfreunden, aber nicht zu mir!" Danach zog er das Mädchen zu sich ran und küsste sie so, wie er mich zuvor geküsst hatte.

Die Welt begann sich zu drehen. Ich stand plötzlich ganz nah, mal ganz weit und mal gar nicht mehr im Raum. Die Farben verschwammen und nur Namjoon blieb mit seiner angeblichen Freundin zurück.

Um mich bildete sich ein Regen. Ein Regen aus bunten Wassertropfen, die wie heißes Blut auf mich herabtropften und an mir kleben blieben.
Ich begann zu schreien, vor Schmerz. Herzschmerz.
Und begann ebenso lauthals zu weinen.
Ich weinte bitterlich um Namjoon.
Meine Liebe.

Nach wenigen Augenblicken befand ich mich wieder im Hotelzimmer. Es war stockfinster und die Gardinen waren zugezogen. Das Bett war leer und ich lag auf dem Teppich davor. Ich schloss die Augen und ein schrilles Geräusch durchdrang mich.

Alles begann sich wieder zu drehen, die Umgebung veränderte sich nur das Geräusch blieb.

Ich riss die Augen auf, saß direkt aufrecht und atmete unkontrolliert.

Das Geräusch kam von meinem Wecker, die neue Umgebung war mein Zimmer und das Vergangene war ein Traum.

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Ihr seit super ^3^