Ich spürte einen leichten Druck an meiner Schulter, weshalb ich müde meine Augen öffnete und in die reumütigen Augen meines Tanzpartners starrte.
»Tut mir leid, Liebes. Ich wollte dich nicht wecken!«, erklärte er sich und zog sich schließlich aus der Autotür zurück. Ich blinzelte mehrmals und streckte mich leicht, während ich meine Augen über den Parkplatz wandern ließ. Ich vermutete, dass wir da waren, was sich auch bestätigte, als Felix unsere Taschen aus seinem Auto lud. Mein Blick haftete noch eine kurze Zeit an dem hohen Hotel und damit ich es besser begutachten konnte, stieg ich dann doch aus.
Felix und ich waren im Vorentscheid der Weltmeisterschaft, also hätte ich damit rechnen können, dass sie keine Kosten sparen würden. Dennoch war das Hotel meines Erachtens wahnsinnig groß.
»Kommst du, Emma?«, riss mich mein bester Freund aus meinen Gedanken, »Ich war schon drinnen und habe eingecheckt. Wir können also direkt auf unser Zimmer.«
»Danke!«, murmelte ich nur schlaftunken und ging langsam hinter ihm durch den hellerleuchteten Eingang.
Ich wusste nicht einmal mehr wie spät es war, aber draußen erhellten nur noch die künstlichen Lichter die Straßen und wir hatten auch eine lange Strecke hinter uns.
Ich glaube, nachdem Felix und ich uns eine gute Stunde unterhalten hatten, war ich eingeschlafen. Ich will also gar nicht wissen, wie langweilig und anstrengend die Fahr für ihn gewesen sein musste.
Der Aufzug ließ nicht lange auf sich warten, ehe wir hinein treten und in unser Stockwerk fahren konnten. Ich ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken, schloss meine Augen und gähnte lange. Ich musste dringend wieder in mein oder ein Bett.
»Willst du noch duschen?«, vernahm ich die müde und dunkle Stimme von Felix, die etwas in dem leeren Aufzug hallte. Sein Brummen ging durch meinen Körper. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und murmelte, dass ich ja nicht trainiert hatte und ich auch am nächsten Tag duschen gehen würde. Daraufhin nickte er nur träge und als der Fahrstuhl zum Stehen kam, gingen wir erleichtert in den erleuchteten Flur, um unser Zimmer zu suchen. Irgendwann blieb Fee stehen und rief mich leise zurück, da er unser Hotelzimmer für die nächsten zwei Nächte gefunden hatte. Ich ließ erschöpft meine Tasche vor der Tür fallen. Die neue Technik ermöglichte uns schnell in unsere Räumlichkeit zu kommen. Schon nach wenigen Sekunden sprang die Tür mit einem Klicken auf. Vor uns erstreckte sich ein kleines Zimmer, in wessen Mitte ein relativ großes Doppelbett stand. Zu meiner Linken befand sich ein geräumiges und vor allem sauberes Badezimmer mit neu wirkender Dusche. Felix und ich sahen uns nur kurz an, ehe wir unsere Taschen in den dafür vorgesehenen Schrank warfen und uns beide auf das Bett warfen. Uns machte es nichts aus uns ein Zimmer und vor allem ein Bett zu teilen, denn Felix war mein bester Freund und wir wussten einfach alles voneinander. Ich brauchte mich vor ihm nicht schämen. Müde kroch ich herüber zu meiner Seite, um mich vernünftig hinlegen zu können.
»Ich gehe mich eben fertig machen«, gähnte Felix plötzlich hinter mir, weshalb ich meine Augen, die ich unbewusst geschlossen hatte, wieder öffnete und leicht nickte. Ich bemerkte, wie er sich bewegte und hörte anschließend seine schweren Schritte. Langsam richtete ich meinen Oberkörper auf, schwang meine Beine über die Bettkante und ging auf das Fenster zu, hinter welchem sich die erleuchtete Stadt erstreckte. Nachdem ich die Vorhänge zugezogen hatte, schloss ich noch einmal müde meine Augen.
Das vibrierende Geräusch meines Smartphones riss mich aus meinen Gedanken und aus meiner Starre, weshalb ich es aus meiner Tasche hervorzog. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass Reece mir geschrieben hatte und mir mitteilte, dass er sicher zuhause angekommen war und es ihm gut ging. Angehangen war ein zwinkernder Emoji, der mich zumindest vermuten ließ, dass er meine hilfsbereite Art mit Humor entgegnete.
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guardian angel I
RomanceReece Brown, Sohn des milliardenschweren Hotelkettenbesitzers Daniel Brown, hatte es in seinem Leben wohl oft nicht leicht. Es ist nicht immer ein Segen mit Popularität und Geld konfrontiert zu werden. Das muss auch Reece am eigenen Leib erleben. Es...