Primrue Mellark 2 | Kapitel 1

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Frieden.

Dieser Moment, war der perfekte Frieden.

Hier im grünen Gras zu liegen und es am Arm kitzeln zu spüren. Die warme Sonne, die ihre Haut aufwärmte.

Mit geschlossenen Augen, genoss ich jede einzelne Sekunde davon. Atmete tief die frische Luft ein und aus.

Seine starke Hand, strich mir vorsichtig über den Oberarm auf und ab. Ich tat so als würde ich schlafen, konnte aber ein leichtes schmunzeln nicht unterdrücken. Trotzdem hörte er nicht auf. Strich weiter und drückte mir einen sanften Kuss auf die Schulter, bevor er mich einfach umfasste und näher an seinen Körper drückte. 

Immer noch ließ ich die Augen zu und genoss das kindische Gehabe. Zu selten hatten wir in der Vergangenheit dafür Zeit gehabt.

Natürlich machte er es mir nicht so einfach und begann meinen Bauch zu kitzeln. Eine Stelle, von der er ganz genau wusste, dass ich nicht still halten könnte.

Wenige Sekunden hielt ich nur durch, bevor ich prustend anfing zu lachen.

„Wusste doch das du wach bist.“, flüsterte er mir ins Ohr mit einer Stimme, die mir einen wolligen Schauer über den Rücken laufen ließ.

Lächelnd öffnete ich, trotz der grellen Sonne, die Augen und drehte mich auf den Rücken, um in seine hellblauen Augen sehen zu können.

„Hey.“, sagte ich leise und strich sanft über sein braunes Haar, welches zwar kurz war, aber nicht militärisch kurz wie es normalerweise in seinem Distrikt war. Hatte er noch nie gehabt.

„Hey“, gab er zurück und strich ebenfalls über mein Gesicht.

Früher, wenn ich Pärchen irgendwo in unseren Distrikt gesehen hatte, die so mit einander umgingen, hatte ich nur den Kopf geschüttelt. Nie hatte ich verstanden, wie man die ganze Welt um einen vergessen konnte, nur weil man einer anderen Person in die Augen schaute. Erst er hatte mich das gelehrt. Mir gezeigt, was es hieß inne zu halten und jemanden anderen voll zu vertrauen.

„Was schaust du so?“, fragte Dillian, als ich nicht aufhörte ihn anzustarren. Zu schön waren die Grübchen, die sich bildeten, wenn er lächelte. Er musste mich nur anschauen und ich konnte meine Mundwinkel nicht mehr unten halten. 

„Ich schau dich nur an.“, gestand ich. 

Endlich beugte er sich zu mir herunter und berührte leicht meine Lippen. Fast reflexartig öffnete sich mein Mund wie von alleine und griff in sein Shirt, um ihn näher an mich zu ziehen.

Auch wenn er leise auflachte, gab er meinen Wunsch nach. Halb auf mir liegend, halb neben mir, spürte ich seinen ganzen Körper an mir und wurde doch nicht erdrückt. Während meine Finger immer noch in sein Shirt gekrallt waren, fuhr seine linke Hand sanft durch mein Haar, während seine rechte Handfläche auf meiner Hüfte ruhten. Trotz all der Nähe, war es irgendwann nicht mehr genug. Als wenn meine rechte Hand ein eigenes Leben entwickeln würden, wanderten sie tiefer zum ende seines Shirts. Ohne zögern ließ ich meine Finger unter den Stoff wandern und berührte seinen flachen Bauch. Obwohl ich ihn nur sanft anpasste, schienen seine Muskeln sich anzuspannen und ich war mir nicht sicher ob er es wirklich mag. Bevor ich jedoch meine Hand zurück ziehen konnte, spürte ich, wie auch sein Griff an meiner Hüfte fester wurde und auch der Kuss intensiver. Wir lagen aneinander geschmiegt da und fühlten uns trotzdem nicht nah genug. Als wenn wir am liebsten in einander gekrochen werden, um eine Person zu werden.

Plötzlich bewegte sich Dillian jedoch von mir weg und ein wimmernder Laut kam aus meinen Mund, ohne das ich hätte ihn verhindern können.

„Kleiner Bruder im Anflug.“, flüsterte er und berührte meine Lippen noch einmal sanft aber viel zu flüchtig. Mein Kopf bewegte sich regelrecht mit seinen, als wären wir magnetisch verbunden, bevor ich sah, was er schon lange vor mir gehört hatte.

Primrue Mellark 2 | Ungewolltes SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt