<Kapitel 29>

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P.O.V JUNGKOOK

Gelangweilt saß ich in Herrn Parks Zimmer und wartete, bis er wieder kam. Keine Ahnung wo er hin wollte, ich denke er wollte einfach mal kurz seine Gedanken sammeln. Konnte ich auch verstehen, ich meine ich wäre auch überfordert, wenn mir plötzlich ein Schüler an meine Mitte geht und mir einen Handjob verpasst, nur um die Wahrheit erzählt zu bekommen.

Ehrlich gesagt war ich auch etwas überrascht von mir selbst, denn geplant war das alles natürlich nicht. Ich war etwas früher da als eigentlich abgemacht, aber Hoseok hat mich trotzdem schon ins Haus gelassen. Scheinbar war es aber etwas zu früh, da ich mitten in Herrn Parks Sex Traum gelaufen bin und sogar die Ehre bekam zuzuhören.

Irgendwie überkam es mich dann, ich wollte unbedingt wissen, über wen  der Traum ging. Mir war klar, dass er es mir niemals einfach so erzählt hätte, weshalb ich ihn irgendwie dazu bringen musste. Und dann war meine Hand schon bei ihm zu Gange.

Als er dann meinte, dass ich der Glückliche war, der ihn in seinem Traum vergnügt hat, war ich auch überrascht und wusste nicht was ich sonst hätte tun sollen als so zu tun als wäre nichts geschehen.

Trotz allem, es hat mir gefallen. Verdammt nochmal es war zu diesem Zeitpunkt einfach ein Ventil für mich, alles, was in letzter Zeit zwischen uns passiert ist, unter Kontrolle zu bringen. Die Sache auf der Straße, unten am See, im Badehaus...

Keiner kann mir erzählen, dass das  nichts zu bedeuten hatte. Gott ich hasste ihn, ich hasste ihn seit dem ersten Tag an dem ich ihn in der Klasse kennengelernt habe. Aber gleichzeitig weckt seine Art etwas in mir, Begierde ihn besser kennen zu lernen. Und anscheinend fühlt er andersrum genauso, denn wie er mit mir umging, war ein klares Indiz dafür.

Taehyung und Yoongi hatte ich versichert, dass ich hetero war und niemals schwul sein würde. Aber das war anscheinend nur unnötiges, Zeitvertreibenes Gelaber, Gott. Wie würden sie reagieren? Würden sie mich akzeptieren? Es mir unter die Nase reiben, dass sie recht hatten?

Inmitten meiner Gedanken hörte ich eine knallende Tür und gleichzeitig ein lautes Geschreie. Kurze Zeit später kam ein völlig aufgelöster Herr Park auch schon wieder zu mir ins Zimmer und schaute mich gestresst an. "Du musst gehen", nuschelte er nur und schluckte einmal, ich konnte die Schwäche in seiner Stimme erkennen.

Seine Augen waren glasig, eine Träne lief sogar seine Wange herunter. Er wechselte wie wild seinen Fokus, ob ich es war oder Dinge in seinem Zimmer. Er wirkte nervös, fasste sich immer und immer wieder an den Oberarm und wechselte sein Standbein.

Ich fasste meinen verwirrten Blick, als ich Aufstand. Herr Park wich direkt einen Schritt zurück. "Alles g~" "Geh einfach", unterbrach er mich direkt, als wolle er die Frage gar nicht erst hören. Eine Weile schaute ich ihn schweigend an, bevor ich anfing meine Sachen zu packen.

Normalerweise hätte ich nun wieder einen dummen Spruch gebracht, aber irgendwie war mir nicht danach. Es fühlte sich falsch an, unpassend. Deshalb tat ich wohl oder übel das, was er von mir verlangte und fragte gar nicht erst nach. Er nuschelte einige Sachen vor sich hin, die ich allerdings nicht verstand und lief wie wild in seinem Zimmer hin und her.

Als ich fertig war, stellte er sich an die Tür und wollte mich raus schieben, jedoch hielt ich ihn noch schnell am Handgelenk fest, woraufhin er kurz zusammen zuckte. "Ich will wissen was los ist", flüsterte ich und fokussierte seine Augen. "Ich hab Mist gebaut", antwortete er mir nur und musste sich weitere Tränen verkneifen "und jetzt raus", ergänzte er und schubste mich über die Türschwelle, bevor er mir die Tür vor der Nase zuknallte und mich somit alleine ließ.

Eine ganze Weile stand ich noch da, in der Hoffnung, etwas aus der Wohnung zu hören, Fehlanzeige.

Was war nur plötzlich los? Hatte er einen Nervenzusammenbruch wegen meinem Handjob? War es meine schuld, dass er geweint hat?.. Aber nicht er hat die Tür geknallt, sondern Hoseok, war also etwas mit ihm? Haben sie sich gestritten wegen mir? Weiß Hoseok von meinem Handjob? Hat er vor mich zu verpfeifen?! Gott, ich bekomme sowas von Ärger. Ich bin am Arsch.

Als ich kurz davor war mein Haus zu erreichen, stieß ich, gefesselt in meinen Gedanken gegen eine Person, die sich ziemlich schnell als niemand anderes als Taehyung rausstellte. Geschockt atmete ich ein, versuchte mir meine aufgewühlte Laune nicht anmerken zu lassen.

"Jungkook? Du siehst ja aus als wär dir eine Kakerlake über die Leber gelaufen", warf mir Taehyung erstaunt vor und musterte mich einmal von oben bis unten. "Hm? Taehyung? Was machst du~", fragte ich nur verwirrt und folgte seinen Blicken. "Ach warte, du warst doch bei deiner Nachhilfe, oder?", frage er mich neugierig und fing an, mit mir in Richtung meines Hauses zu laufen.

"Ja, aber ich musste früher weg" "Warum das denn?" "Ach, Jim-...Jihe hatte noch was vor", log ich schnell und lächelte schief; seine Augen funkelten. "Jihe? Ist das der Name deiner Nachhilfelehrerin?"

Um Gottes Willen nein war es nicht. Aber wenn ich ihm jetzt erzählen würde, dass Herr Park mein Nachhilfelehrer war, würden doch nur wieder dumme Sticheleien die Konsequenz sein.

"J-ja, ja ist es", antwortete ich direkt und kratzte mich nervös am Hinterkopf. Taehyung ließ seinen Blick nochmal mit hochgezogener Augenbraue meinen Körper entlang fahren, bevor er mit großen Augen meine Hand fokussierte und diese ruckartig vor seine Augen riss.

"Alter, ist das das was ich denke das es ist?", fragte er mich nur aufgebracht und drehte meine Hand etwas in den seinen. "Hm?", gab ich nur verwirrt von mir und schaute meine Hand ebenfalls an.

Damn.

Ich hatte nicht ernsthaft vergessen meine Hand von seinem Sperma zu befreien, oder? Ciao.

"Ä-ähm, ach das.." "Alter Jungkook, erinnert du dich nicht an das was Yoongi gesagt hat? 'Kein Sex beim ersten Nachhilfetreffen'? Klingelt's?" Er schaute mich verdattert an, als ich meine Hand ruckartig weg zog und hinter meinem Rücken versteckte. Ich wurde etwas rot und schaute verlegen auf den Boden.

"Es~", weiter kam ich nicht, da mir Taehyung seine Hand vor meinen Mund hielt. "Keine Angst, ich erzähl's schon nicht. Weißt du, eigentlich wollte ich meine Oma beim einkaufen begleiten, deshalb habe ich leider keine Zeit die Details zu hören, spar dir deine Erzählung lieber auf, ich komm bald mal vorbei und dann erzählst du mir alles. Wir sehen uns, du wilder Hengst du", zwinkerte er mir noch zu und ließ mich dann alleine vor meiner Haustür stehen.

Noch schlimmer konnte das alles doch nicht mehr werden, oder?

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt