<Kapitel 38>

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P.O.V JUNGKOOK

Als ich es nach etlichen Versuchen endlich geschafft habe meine Augen komplett zu öffnen, zischte ich kurz vor mich hin und starrte erschöpft an die Decke, aus Angst, dass sobald ich mich bewegte, diese ganze Tortur wieder von vorne begann.

Ja, ich konnte mich verdammt nochmal an alles erinnern. Es war nicht so, dass ich einen Filmriss von den Drogen bekam, wie als wenn man zu viel Alkohol trank. Ganz im Gegenteil, meine Sinne wurden noch extra geschärft, weshalb ich gerade keine Einzelheiten von heute Nacht vergaß.

Also entschloss ich mich noch für einen Moment starr liegen zu bleiben, nur um sicher zu gehen, dass mein Trip auch wirklich vorbei war. Ich atmete einige Male tief ein und aus, öffnete meinen Mund und blinzelte mit meinen Augen. Auch meine Gliedmaßen ließ ich einige Male zucken. Okay, ich hatte wieder die Kontrolle über mich selbst. Kein ungewolltes Gesicht verziehen, keine Halluzinationen - obwohl ich immernoch nicht richtig definieren konnte, was von all dem nun Realität war und was nicht.

Ich war müde, mein Kopf schmerzte. Erst jetzt bemerkte ich das riesige weiße Pflaster auf meiner Schläfe, das ich das letzte mal an meinem Körper kleben hatte als ich im Kindergarten über eine Schaufel gestolpert bin und mit dem Kopf auf dem Beton auf kam.

Ich wendete meinen Blick von der Decke und schaute an mir runter. Meine Klamotten waren ausgezogen - ich lag nurnoch in Boxer unter einer schon fast auf dem Boden liegenden Wolldecke. Die Haut an meinen Knöcheln an der rechten Hand war aufgeplatzt, auch mein Bauch war mit etlichen Pflastern versehen, ich konnte trotzdem erkennen, dass diese Kratzspuren verdecken sollten.

Unter meinen Nägeln klebte Blut und Dreck, allgemein war ich sehr dreckig. Sonst konnte ich allerdings nichts mehr an mir ausfindig machen, außer noch, dass mein Kiefer etwas schmerzte.

Je länger ich hier lag und wieder bei Bewusstsein war, desto mehr merkte ich auch, wo ich an meinem Körper schmerzen spürte, allgemein wieder Schmerzen richtig Wahrnahm. Aus Angst, sie würden noch schlimmer werden, wollte ich meine Augen wieder für einen Moment schließen, jedoch sah ich direkt wieder den Wald vor mir, ich hörte mein hysterisches Geschreie und das geknirsche meiner Zähne.

Direkt öffnete ich sie wieder und stützte mich panisch atmend auf meine Unterarme - nun war ich wieder völlig da. Erst jetzt machte ich mir überhaupt Gedanken, wo ich war. Es war mir hier ganz und gar nicht unbekannt, schon ein paar mal bin ich hier gewesen - Ich lag in Jimin's Zimmer, in Jimin's Bett.

Erleichtert, dass ich nicht in dem Wald erfroren bin, oder in einer völlig fremden Umgebung wach wurde, seufzte ich und setzte mich nun vollständig auf - mein Kopf fing wie wild an zu brummen. Ich zischte wieder schmerzerfüllt auf. Warum ist der Scheiß bei mir so ultra hart nach hinten los gegangen?

War mit Taehyung und Taemin alles gut? Hatten sie vielleicht auch einen Horrortrip? Gott ich musste wissen wie es ihnen geht. Direkt kramte ich nach meinem Handy, konnte es aber nicht finden - Shit.

Vielleicht war es aber auch besser so, Taehyung und Taemin waren ja eh sauer auf mich - oder? Ich hatte wirklich riesige Schwierigkeiten Halluzinationen von der Realität zu unterscheiden. Sind wirklich Äste auf meinen Kopf gefallen? Haben die Stimmen von beiden ernst gemeint, was sie gesagt haben? Sind die beiden vor mir weggerannt?..

In diesem Moment öffnete sich die Tür einen Spalt und ein besorgter Jimin lugte mit seinem Kopf um die Ecke. Er seufzte erleichtert, nachdem er erkannte, dass ich wach war und betrat nun ganz den Raum. Gott sogar die Geräusche seiner Schritte ließen meinen Kopf wieder anfangen zu brummen.

Ich zog die Decke wieder vollkommen auf mich rauf und vergrub mich etwas in der Decke, denn natürlich war es mir unangenehm, dass er mich heute Nacht so hysterisch im Wald gefunden hat und ich jetzt bei ihm im Bett liege. Aber dann fiel mir auch ein, dass er meine Bitte vom Gestotter noch gehört hat, dass ich nicht ins Krankenhaus wollte. Hätte er mich da rein gesteckt, dann wäre ich jetzt einen Kopf kürzer.

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt