<Kapitel 41>

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P.O.V JUNGKOOK

Aufgeregt saß ich auf dem Beifahrersitz und wippte mit meinen Beinen nur vor mich hin, um die Zeit irgendwie schnell tot schlagen zu können. Jimin saß nur lächelnd mit seinen Augen an die Straße gebunden und schielte immer mal wieder zu mir rüber, da er selber noch bedenken meiner Kondition gegenüber hatte.

Ich schaute mir die Landschaft an und legte meinen Kopf dabei an die Scheibe, um dieser noch ein Stück näher zu sein und die Scheibe nicht in meinem Blickfeld lag. "Mir ist noch nie aufgefallen wie schön es hier eigentlich ist", sagte ich leise und wechselte meinen Blick auf den Horizont; Jimin atmete nur leicht aus und festigte seinen Griff am Lenkrad.

"Warst du schonmal Picknicken auf so einer Wiese?", fragte ich ihn dann ganz direkt, zeigte mit dem Finger auf die Vorbeiziehende Wiese und drehte meinen Kopf etwas nach vorne, damit ich Jimin in meinem Augenwinkel sehen konnte. "Mit Hoseok und Jin damals gefühlt jeden Tag an dem die Sonne schien", grinste er dann in Gedanken versunken, schaute dabei allerdings immernoch auf die Straße.

Ich weiß ich sollte nicht fragen, aber dumm wie ich war platzte es dann doch einfach aus mir raus. "Wie war Jin so?", nuschelte ich schnell runter und schaute ihn nun komplett an, um seine Reaktion mit zu bekommen; er lächelte müde und senkte seinen Kopf etwas, bevor er anfing zu erzählen.

"Obwohl er mein Cousin war, habe ich ihn immer wie einen großen Bruder gesehen. Wenn ich traurig war, Probleme hatte, konnte Jin mich immer durch seine einzigartige Persönlichkeit zum Lachen bringen und aufmuntern. Er war ein unglaublich guter Zuhörer, hat nie über seine eigenen Probleme geredet. Er wollte immer nur helfen, hat dabei voll und ganz auf sein Wohlergehen verzichtet. Er war der altruistischste Mensch der ganzen Welt, nie und nimmer habe ich einmal Egoismus in seinen Augen gesehen. Er hatte so ein gutes Herz. Ich verstehe bis heute nicht, warum gerade ihm das passieren musste - Er hat es einfach nicht verdient", erzählte mir Jimin monoton, da er den Kloß in seinem Hals unterdrücken musste.

Ich schwieg nur und nickte ein paar mal verständnisvoll. "Jin hätte ich gerne als Freund gehabt" "Jaha, ich glaube das hätte jeder gerne", lachte Jimin in meinen Satz und schon kullerte eine einzelne Träne seine Wange herunter, die ich nur durch den Rückspiegel erkennen konnte.

Hoseok litt wahrscheinlich am meisten am Tod von Jin, natürlich auch verständlich, er war dabei und war sein Bruder, gibt sich selber sogar die Schuld, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber Jimin litt ebenso, wenn auch eher nach innen und nicht nach außen. Beide taten mir unheimlich leid, ich möchte wirklich nicht in ihrer Haut stecken.

"Wir sind da", sagte Jimin dann mit einem Seufzer und parkte vor dem Krankenhaus. Ich seufzte ebenfalls und wir stiegen gleichzeitig aus dem Auto. "Wenn du möchtest warte ich hier~" "Nein. Ich möchte, dass du mitkommst", unterbrach ich ihn direkt ohne Nachzudenken und lächelte ihn leicht an, bevor ich schnurstracks zum Eingang des Krankenhauses lief.

"Hallo, wir sind.. Freunde von Min Yoongi und möchten ihn gerne besuchen", lächelte ich die Rezeptionistin nervös an, welche das Lächeln kurzerhand erwiderte und in ihrem Computer sein Zimmer suchte, bevor sie es uns aufschrieb und mir den Zettel in die Hand drückte.

"Yoongi ist im dritten Stock im Zimmer 209. Bitte seid nicht allzu lange da, er ist noch nicht 100% stabil und wir wissen nicht, wie er auf so viel Besuch an einem Tag reagiert", erklärte sie uns noch schnell und zeigte auf den Fahrstuhl um die Ecke. Ich nickte leicht und zog Jimin am Ärmel hinter mir her zum Aufzug. Verdammt war ich aufgeregt.

Wir stellten uns nebeneinander hin und ich drückte den Knopf für den dritten Stock. "209 war sein Zimmer, richtig?", fragte ich nervös und beobachtete mit offenem Mund die Anzeige, die das derzeitige Stockwerk anzeigte.

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt