<Kapitel 49>

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P.O.V JUNGKOOK

Als wir uns wieder aufgesetzt haben und nurnoch mit Kuscheln beschäftigt waren, öffnete sich schon wieder die Tür, weshalb wir erneut auseinander schnellten und ich genervt aufstöhnte. Zu meinem Glück war es nur Taehyung in seiner Winterbekleidung, denn sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich hochkant von der Schule geflogen.

"Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt, kann man hier nichtmal etwas Zweisamkeit haben um mit seinem Freund die Zeit zu genießen, ohne das hier irgendwelche fetten Leute, die damals auch als Panzersperre in Ostpreußen hätten dienen können und nichts besseres zutun haben als Eis zu futtern, reinplatzen und uns stören?!"

Taehyung stand nur geschockt in der Tür und musterte erstmal, was er da überhaupt sah. Ich umgriff Jimin instinktiv erneut, weshalb nun auch etwas Schnee von Taehyung's Kopf runter rutschte, da er diesen schräg legte, um die Echtheit der Situation gerade zu überprüfen. Jimin war sichtlich nervös und versuchte mich wieder weg zu drücken, allerdings hielt ich ihn nur fest und schenkte Taehyung einen bösen Blick.

Taehyung musste anfangen zu grinsen, wechselte seinen Blick zwischen mir und Jimin hin und her. Dann schaute er hinter sich und schubste die Tür wieder zurück in ihre Angel. Er wollte gerade anfangen zu schreien, da er seinen Mund weit öffnete, hielt dann allerdings inne und überlegte.

"Also da wo ich herkomme sagen wir nicht 'Eis', sondern 'gefrorene Kuhmilch'", erzählte er uns dann und verschränkte dann unschlüssig seine Arme vor der Brust. "Oder war es doch 'gefrohrener Kuhfladen'? Nee, das ist ja was total anderes, oder?", fragte er dann eher sich selbst als uns, woraufhin Jimin schmunzeln musste, ich ihm aber in die Seite stupste damit er aufhörte.

Eine Weile überlegte er noch, bis er seinen Kopf schüttelte, um den Gedankengang aus seinem Kopf zu verbannen. "OMG", schrie er dann plötzlich und blinzelte einige Male, bis er auf uns zu rannte und mein Gesicht fest in seine Hände nahm, sodass mein Gesicht wie zu einem Fisch deformierte. "Du...ich...ihr, ich hatte recht!! Ich hatte die ganze Zeit recht!", schrie er dann euphorisch und schüttelte mich dabei etwas.

"Verdammte scheiße mein bester Freund ist schwul, ha!!", trällerte er weiter und umarmte mich dann einmal stramm, sodass ich sogar aufkeuchen musste und dabei nervös zu Jimin schaute, der mich allerdings nur anlächelte.

Dann gab Taehyung mir plötzlich einen kurzen Kuss auf die Lippen, Jimin danach kurz ebenfalls, weshalb er sein Lächeln verlor und mich nur verdutzt anschaute. Ich war ebenfalls verwirrt und blinzelte ihn nur einige Male an, als er anfing wie wild im Zimmer rum zu springen und sich zu freuen.

"Na was denn, ich bin doch auch Schwul also who cares??", lachte er dann, um uns zu entspannen, was allerdings nicht irgendwie klappte, was man Jimin deutlich ansehen konnte. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und beobachtete Taehyung dann weiter. "Wie lange geht das überhaupt schon? Und wieso weiß ich davon nichts? Verdammt ich hatte recht, ich bin der beste!!", strahlte er weiter und sprang nun auf den Betten rum.

Jimin seufzte nur und stand ebenfalls auf, um Taehyung an den Armen fest zu halten, damit er aufhörte auszurasten. "Taehyung, komm~" "Falls Sie Hilfe brauchen mit Sie wissen schon was, dann schreiben Sie mir einfach. Ich kenn da ein paar gute Stellunge~"

Jimin hielt sofort seinen Mund zu und schaute verlegen zu mir; ich schmunzelte. "Taehyung ich erzähl dir alles auf der Piste, okay?", lenkte ich ihn dann ab, damit er aufhörte zu reden und Jimin in Ruhe ließ. Taehyung nickte dann hektisch und sprang vom Bett, um direkt zur Tür zu rennen. Er öffnete diese und schob mich dann aufgeregt raus, noch bevor ich mit Jimin noch ein einziges Wort reden konnte.

Eigentlich ging den Rest der Klassenfahrt alles genau so weiter. Wir fuhren Snowboard, aßen zusammen, Taehyung fragte mich zu allem aus und Jimin und ich nutzten jeden kleinsten Augenblick, um über uns her zu fallen, weil wir über Tag ja eigentlich nichts zusammen machen durften.

Alles verlief ziemlich stürmisch, aber Schwul zu sein öffnet einem einfach so viele neue Möglichkeiten. Es war neu für uns beide, und ich denke deshalb waren wir auch direkt so vernarrt ineinander, da wir das kennenlernen mussten.

Alles verlief super, die Zeit ging unnormal schnell rum - und dann war die Klassenfahrt auch schon vorbei. Die Gesamte Zugfahrt über schlief ich, da ich in der letzten Nacht gefühlt die ganze Zeit mit Jimin geredet habe. Wir unterhielten uns über unsere Vorlieben, ob alles mit unserer Sexualität in Ordnung sei und nichts zu schnell geht und so weiter uns sofort.

Wieder Zuhause am Bahnhof angekommen war ich völlig fertig, dass ich nichtmal mehr etwas mit Yoongi, Taehyung und Taemin machen konnte, was ich ihnen eigentlich versprochen habe. Jimin und ich warten extra noch so lange, bis alle anderen verschwunden sind, als er mir noch einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte und ebenfalls verschwand.

Nichtmal eine Minute später kamen auch meine Eltern schon angefahren, die direkt vor mir hielten und mich aber komischerweise nicht anlächelte wie sonst immer, wenn ich über längere Zeit weg war.

Mein Vater stieg mit einem Seufzer aus dem Auto und kam direkt auf mich zu. Ich lächelte, er nahm mich allerdings nur in den Arm, als er mir stumm den Koffer abnahm und ihn auf die Rückbank hiefte. Er stieg wieder ein, ich ebenso und lehnte mich etwas nach vorne. "Kein 'Hallo Jungkookie'? Kein 'freut uns, dass du wieder da bist und nicht beim Snowboard fahren gestorben bist'? Was ist los?", fragte ich dann direkt und wechselte meinen Fokus zwischen meinen Eltern hin und her.

Sie schauten sich erst gegenseitig an, als meine Mutter dann aus dem Fenster nach draußen schaute; mein Vater drehte sich zu mir und lächelte müde. "Natürlich sind wir froh mein Sohn. Aber wir müssen etwas mit dir bereden" Ich schluckte nur und schaute ihn weiter an.

"Ich habe eben einen Anruf von meinem Arbeitgeber bekommen", fing er an und schaute dann zu meiner Mutter, die immernoch abwesend nach draußen schaute. "Und?", fragte ich, damit er fortfuhr. "Ich wurde befördert zum Filialleiter", sagte er dann weiter und senkte seinen Blick nun etwas. "Na das ist doch gut", lächelte ich dann, allerdings erwiderte er das nicht. Wieso erwiderte er es nicht??

"Ich bin Filialleiter von einer anderen Filiale geworden - und diese ist 4 Stunden von hier entfernt. Wir müssen umziehen, ich kann nicht jeden morgen 4 Stunden fahren. In einer Woche geht's los", erklärte er mir dann kalt und drehte sich wieder nach vorne, um los zu fahren.

"Was?"

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Funfact: ich liebe Geschichte omg

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt