<Kapitel 27>

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"So so, über mich ging der Traum also", triumphierte Jungkook direkt trällernd und bildete sich anscheinend wirklich etwas darauf ein, als wäre es das normalste der ganzen Welt. Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren soll, geschweige denn was ich nun tun sollte. Alles was ich tat war verdattert drein schauen und blinzeln, zu mehr war ich einfach nicht in der Lage.

Ich hätte wirklich mit allem gerechnet, nur nicht damit. Das sprang wirklich den Bogen meiner Fantasie ihm gegenüber.

Immernoch atmete ich wie wild, musste mich von meinem Orgasmus noch erholen, währenddessen Jungkook sich schon wieder entspannt auf den Schreibtischstuhl setzte und seine Sachen aus seinem Ranzen kramte.

Seine Reaktion auf das, was eben passierte, verdutzte mich noch mehr, weshalb ich meinen Nacken ungläubig nach hinten warf, als ich mich blind wieder versuchte anzuziehen.

"Ich hab gestern Zuhause noch ein paar Aufgaben gemacht, können Sie die kontrollieren?" Und bei diesem Satz eskalierte ich dann wirklich komplett und setzte mich in einem Schwung wieder aufrecht. Das er so tat, als wäre nichts geschehen und seine Ignoranz dem gegenüber machte mich einfach nur sauer.

"Alter Jungkook, ist dir eigentlich klar was du gerade getan hast?!", wimmerte ich fassungslos und rieb mir mit meinen Händen ungläubig übers Gesicht. "Ja, ich hab die Wahrheit aus dir orgasmuniert", lächelte er, während er seiner Aufmerksamkeit seinen Zetteln widmete und nichtmal für eine Sekunde aufschaute. Nichtmal 'siezen' tut er mich mehr, ich glaube meine Autorität ihm gegenüber ist damit komplett verschwunden.

"Sie hätten mir ja auch direkt die Wahrheit sagen können, dann wäre das nicht passiert" "Ach und jetzt ist das auch noch meine Schuld?!", fragte ich fassungslos und zischte einmal. "Irgendjemand muss ja Schuld sein", zuckte er dann monoton mit seinen Schultern und schaute mich schmunzelnd an.

Immernoch starrte ich fassungslos in seine Augen, was er anscheinend ziemlich genoss und seinen Kopf amüsiert auf seinen Handballen stützte. "Irgendwie süß wenn Sie sich aufregen", nuschelte er und legte provokant wartend seinen Kopf etwas schief.

Ungläubig kniff ich meine Augen dann zusammen und stand von meinem Bett auf. "Okay, I'm done", sagte ich nur mit erhobenen Händen und verschwand brummend aus meinem Zimmer. Ich hörte nur ein 'kommst du gleich wieder?' hinter mir, allerdings antwortete ich nicht, sondern machte mich direkt auf den Weg in die Küche was trinken. Meine Kehle war komplett ausgedürrt, nichts wollte ich gerade lieber als einen Schluck Wasser.

Erschöpft stützte ich mich auf den Rand des Spülbeckens und ließ meinen Kopf hängen, während ich darauf wartete, dass das Wasser den Rand des Glases erreichte.

Immernoch konnte ich nicht glauben, was da eben passierte. Der Junge hat soeben meinen Job gefährdet. Anscheinend wollte er das gar nicht kapieren, dass er mir so wirklich alles kaputt machen konnte. Er war immer so homophob, wie zum Teufel kam es jetzt dazu, dass er mich so angehen wollte?

Doch das alles schlimmste von allem war:

Es hat mir gefallen. Verdammt nochmal es hat mir gefallen und mir nichts aus gemacht. Ich habe es toleriert, ich hätte ihn wegstoßen können, hätte ich es wirklich gewollt. Aber ich tat es nicht. Ich lag einfach nur da und hab es genossen, alles um mich herum ausgeblendet. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, was soeben passiert ist und was das für Folgen haben könnte...

Meine Gedanken wurden durch ein paar Schritte unterbrochen. Ich drehte meinen Kopf nur so weit, dass ich im Augenwinkel erkennen konnte, dass es sich zum Glück nur um Hoseok handelte, weshalb ich erleichtert ausatmete und mich wieder meinem Wasser widmete.

"A-alles gut bei d-" "Ja, ja alles bestens", unterbrach ich direkt genervt, da diese Frage wirklich das letzte war, was ich im Moment hören wollte. Hoseok hielt für ein paar Sekunden inne, bevor er mir etwas näher kam. "Ich habe eben ziemlich komische Geräusche aus deinem Z-" "Ja Hoseok, mag sein, geht dich aber nichts an was in meinem Zimmer passiert, okay? Lass mich einfach meine Nachhilfe machen und gut ist", giftete ich ihm direkt wieder rein und breitete wütend meine Arme aus, bevor ich mir mein Glas schnappte und es exte.

Ich wusste selber nicht so ganz, warum ich jetzt genau direkt so angepisst wurde. Ich denke ich hatte einfach Angst, dass das was eben passierte ans Licht kommt und ich so meinen Job verliere. So oft habe ich mich mit Hoseok über das Thema unterhalten, er hat mir so viele Standpauken gehalten, dass das was ich hier tat unglaublich dumm sei, und gott, er hatte verdammt nochmal recht. Aber ich wollte ihm nicht recht geben, denn das hatte er so gut wie immer. Ein Mal, ein einziges Mal wollte ich recht behalten und zu meinen Worten stehen, dass ich wusste, dass das verboten war, das ich nicht schwul war und gott was noch alles, vielleicht war ich deshalb so sauer auf mich selbst und ließ es in diesem Moment an ihm aus.

"Ich hab dich nur was gefragt, Jimin", entgegnete er dann ungläubig und fokussierte meine Augen. "Und ich habe dir nur geantwortet, Hoseok", spielte ich mit und fokussierte die seinen ebenfalls. Ziemlich schnell entwickelte es sich zu einem Battle um durchhaltevermögen und Dominanz, welches ich allerdings gewann und Hoseok mit einem zischen von mir abließ.

"Mach doch was du willst", nuschelte er dann noch und wollte gerade die Küche verlassen, als ich die Situation allerdings als ein Ventil sah, um meine derzeitigen Gefühle unter Kontrolle zu bringen. "Das kann ich nur, wenn du mich nicht immer so bemuttern würdest!", zischte ich zurück, woraufhin er stehen blieb und sich wieder zu mir umdrehte.

"Ich und dich bemuttern? Pah, wenn ich es nicht täte würdest du schon lange in einer Ecke liegen und verhungern!", grummelte er zurück und kam mir noch etwas näher.

"Was anderes kannst du ja auch nicht, oder warum bist du nochmal hier und nicht mehr bei dir Zuhause, hm?!" Nach diesen Satz wurde Hoseoks Miene finster und er trat nun direkt vor mich. "Wag es ja nicht", drohte er mir leise und ballte Fäuste. "Du weißt genau, dass ich von mir aus gegangen bin!", verteidigte er sich selbst, wobei er in mitten des Satzes kurz seine Stimme verlor. Ich spürte schon den Kloß in seinem Hals, aber verdammt ich konnte einfach nicht anders. Ich musste Dampf ablassen.

"Hättest du dich damals nicht wie deine Eomma aufgeführt, wäre dein Bruder höchstwahrscheinlich noch am Leben!"

Im ersten Moment fühlte es sich so gut an zu schreien, doch dann realisierte ich, mit was ich soeben das Haus zusammengeschrien habe. Die Ader an meinem Hals ging Schlagartig zurück, meine Pupillen wurden kleiner und meine Miene weich, ich bereute.

Hoseok lächelte nur ungläubig und wechselte seinen Fokus zwischen meinen Augen hin- und her. Seine Augen wurden glasig, er schluckte und schaute zu Boden. "Hoseok ich~"

Er schaute wieder hoch und da waren sie auch schon, Tränen, die über seine Wangen nach unten liefen. Ich wollte gerade wieder anfangen zu reden, allerdings hob Hoseok seine Hand und symbolisierte mir so, dass ich besser aufhören sollte zu reden.

"Verdammt ja, es war meine Schuld", stammelte er vor sich hin und schaute auf seine Hände. "Hoseok ich wollte nicht~" "Du bist so widerwärtig, eine Schande für unsere Familie", zischte er nur wimmernd und verschluckte während seines Satzes einige Wörter.

Mit einem abwertenden Blick drehte er sich um, verschwand aus der Küche in sein Zimmer und knallte die Tür mit einem lauten schluchtzer zu.

Gott, was hab ich da gerade getan?

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Damn, was ist da los? Welche Vergangenheit hatte Hoseok denn? Wodurch ist sein Bruder gestorben? Wollt ihr ein Kapitel darüber für Klarheit?¿ ;)

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt