<Kapitel 19>

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"Was hat da so lange gedauert?", fragte mich Hoseok direkt beim einsteigen und fuhr mit offener Tür bereits an. "Warum so ungeduldig?" "Namjoon kommt heute zu Besuch und ich muss noch die ganze Wohnung aufräumen und kochen...", quängelte er und legte dabei seinen Kopf kurz in den Nacken.

Super, der hat mir gerade noch gefehlt. Der wird Hoseok doch direkt erzählen was heute vorgefallen ist und mich dann wie eine Mama ausfragen. Hoffentlich vergisst Namjoon das, oder das geheule ist groß.

"Ich würde dir ja helfen, aber ich kann leider nicht kochen", wimmelte ich ab und schnallte mich endlich an. "Du könntest ja auch einfach die  Wohnung aufräumen" "Könnte ich, aber ich muss Stoff für eine Nachhilfe vorbereiten. Sorry", wimmelte ich auch diesen Punkt ab und schaute etwas nach draußen.

"Du gibst Nachhilfe? Für wen?", fragte Hoseok dann mit gebundenen Augen auf die Straße. "Jungkook", antwortete ich ihm kalt, woraufhin er mich mit großen Augen ansah.

"J-Jungkook? Wieso denn für den?" "Als Strafe. Er denkt, er geht zu einem heißen Mädchen nachhause, allerdings werde ich ihm unsere Adresse geben, damit er dann vor unserer Haustür steht und mich sieht statt einem Mädchen", lächelte ich nur, was mir allerdings einen Schlag an den Hinterkopf brachte.

"Jimin, du willst den doch nicht ernsthaft mit zu uns nachhause schleppen?!", fragte er entsetzt und parkte endlich in unserer Auffahrt.

"Eigentlich wollte ich das auch verhindern, aber ich muss einfach sein Gesicht sehen", schmunzelte ich und stieg aus. "Außerdem ist Nachhilfeunterricht Zuhause schon Standart heutzutage", verteidigte ich mich und schloss unsere Haustür auf.

"Ja schon, aber...naja-" "Hoseok er ist mein Schüler und ich bin sein Lehrer. Das wird sich auch nicht ändern", unterbrach ich ihn direkt und zog drinnen meine Schuhe aus. "Soll mir egal sein, solange er hier nicht auch so rum schreit wie in meinem Café", murrte der rothaarige und machte sich direkt auf in die Küche, um das schon gestern vorbereitete Essen auf den Herd zu stellen.

"Wie auch immer, wie war dein Tag sonst?" "A-ach, mein Tag war normal, nichts besonderes. Wie jeder eigentlich. Ja. Schule halt, Lehrer sein ist hart", murmelte ich vor mir hin und stützte mich auf die Theke, da ich sonst nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen.

Ich war schon immer ein mieser Lügner, das wusste vorallem Hoseok. Langsam drehte er sich zu mir um und hob eine Augenbraue an, bevor er seine Arme vor der Brust verschränkte und auf seine Lippe biss.

"Was. Ist. Passiert.", fragte er abgehakt und trat etwas näher an mich ran. "Dein Topf brodelt über, das ist passiert", lenkte ich vom Thema und schaute an Hoseok vorbei zum Herd, der tatsächlich drohte überzukochen.

Hoseok rannte direkt wieder zum Herd und kümmerte sich um sein Essen. Gerade wollte ich aus der Küche verduften, als er mich mit seinem zum Glück noch unbenutzten Holzlöffel abwarf. "Denk gar nicht dran jetzt weg zu laufen", brummte er nur und wendete sich schnellstmöglich wieder mir zu.

"Und mal so ganz nebenbei, seit wann trägst du weiße Shirts?" "Seit ich mir das heute morgen angezogen hab", log ich schnell und verschränkte schmollend meine Arme vor der Brust.

Hoseok kam nun etwas näher und fixierte dabei meine Augen. Er musterte mich kurz, bevor sich seine Augen schlagartig weiteten und er den roten Fleck an meinem Schulterblatt bemerkte. Das hat echt lange gedauert, wenn man mal so drüber nachdenkt, dass ich schon seit der Autofahrt bei ihm war.

"W-was ist denn da passiert?!", fragte er nun entsetzt und versuchte mich zu ihm zu drehen, was ich allerdings versuchte zu verhindern. "Das Shirt gehört so, okay?!", log ich wieder und schlug seine Hände von meinem Körper.

"Du kannst Jungkook vielleicht für dumm verkaufen, aber mich nicht! Jetzt raus mit der Sprache, was hast du angestellt?! Da war doch nur ein harmloser Wandertag?!"

"N-naja, Jungkook hat mich ins Wasser geschubst, woraufhin ich mit ihm ne Weile am Grund-" "DU WARST MIT IHM NE WEILE AM GRUND??", schrie Hoseok nun schon fast und fasste mir an meine Oberarme, was meine Miene automatisch etwas verdunkeln ließ, da selbst das schon wirklich schmerzhaft war mit der Wunde.

"Lass mich doch ausreden du Idiot!" "Das reicht mir schon, Gott Jimin du wolltest doch Abstand halten!", meckerte er weiter und schnippste mir gegen den Kopf.

"Wollte ich ja auch, aber-" "U-und dann hast du jetzt auch noch mit ihm Nachhilfe, hier, BEI UNS ZUHAUSE!??", stellte er weiter entsetzt fest und rüttelte mich nun einige Male.

"Hoseok lass mich ausreden!", sagte ich nun auch etwas lauter und kam seinem Gesicht etwas näher. Hoseok atmete nur tief durch und kniff sich nervös ins Nasenbein. Okay, ich wusste von wem ich mir das angewöhnt habe...

"Er hat mich geschubst, wir waren am Grund, ich hätte Schmerzen, hab ihn an die Oberfläche geschubst, bin aus dem Wasser gekommen und bäm, Schnittwunde am Schulterblatt", erklärte ich im Schnelldurchlauf, was Hoseok allerdings nicht zu interessieren schien. Er starrte mich immernoch wütend an und rollte genervt mit den Augen.

"Jimin, ich hätte ja wirklich nichts dagegen, wenn du schwul wärst, das weißt du ja auch. Aber das da zwischen dir und Jungkook geht einfach nicht, okay?! Du bist ein Lehrer, er ist dein Schüler. Die einzige Zeit, wo du mit ihm in Kontakt treten darfst ist während des Unterrichts, nirgendwo anders. Das das vor dem Café ein Versehen war konnte ich ja noch gerade so verstehen, aber jetzt wieder? Du meintest doch selber, das du Abstand willst. Und jetzt machst du mit dem Jungen auch noch Nachhilfe, das geht doch alles nach hinten los"

"Ja, ich weiß, dass ich Abstand wollte. Das da unten am See war wieder scheiße, das weiß ich auch. Und das mit der Nachhilfe ist vielleicht auch nicht die beste Idee gewesen, aber-"

"Hoseok? Kannst du die Tür aufmachen?", hallte es plötzlich von unserer Haustür, was mir gerade so richtig kam, da ich wirklich keine Lust mehr hatte mich mit Hoseok darüber zu unterhalten. Gott, ich weiß doch selber nicht was das alles soll. Es passiert einfach, und wenn es passiert ist kann ich ja nicht einfach die Zeit wieder zurück spulen, damit das nicht passiert ist.

Vielleicht war das mit der Nachhilfe doch keine gute Idee...

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Un peu filler Kapitel darf natürlich auch nicht fehlen njooooh

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt