<Kapitel 50>

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P.O.V JUNGKOOK

"I-ich kann hier nicht einfach weg! Was ist mit meinen Freunden, m-meiner Schule! Ich will doch meinen Abschluss machen!", schrie ich meinen Eltern wie ein kleines Kind hinterher, als sie die Haustür aufschlossen und ich meinen Koffer von der Hinterbank des Wagens hiefte.

Die komplette Rückfahrt habe ich versucht sie zu überreden, doch zu bleiben. Ich habe so vieles hinterfragt, aber sie haben mich einfach ignoriert. Ich kann hier einfach nicht weg. Ob wegen Jimin, meinen beiden Jungs und komischerweise auch die Schule. Ich wollte nicht weg. Ich konnte nicht weg..

"Eomma, Appa, jetzt redet mit mir!", schrie ich wieder hinter ihnen her, weshalb sie nur ihre Augen verdrehten und mich mit verschränkten Armen anschauten. "Du kannst überall neue Freunde finden. Außerdem könnt ihr euren Kontakt ja halten, ihr habt doch eure Mobilfunkgeräte", winkte mein Vater mich ab und setzte sich auf die Couch, um den Fernseher anzuschalten. Meine Mutter schnappte sich eine Zeitschrift und setzte sich neben ihn.

"Hab ich in diesem Haushalt denn gar nichts zu melden?", fragte ich dann ungläubig und riss ihm die Fernbedienung aus der Hand, woraufhin er mich nur böse anschaute. "Jungkook Fußball läuft gleich, gib mir die~" "Nein! Ich will das ihr mir zuhört verdammt nochmal!", sagte ich dann mit leicht gebrochener Stimme, was meine Eltern allerdings nicht zu interessieren schien.

"Ich weiß, dass ihr so gut wie immer zutun habt, und ich versuche das immer zu berücksichtigen und euch alles recht zu machen, damit ihr euch nicht auch noch mit mir rumschlagen müsst. Ich versuche so lange wie möglich von zuhause weg zu bleiben, ob ich bei Taehyung oder Yoongi bleibe, oder sogar für euch Nachsitzen~", ich unterbrach mich selber und biss mir auf die Lippe. Doch selbst bei meiner fast ausgesprochenen Aussage regten sie keinen Finger.

"Jungkook wir sind nicht aus der Welt", sagte mein Vater dann nur trocken und streckte seine Hand aus, damit ich ihm die Fernbedienung wiedergeben sollte - machte ich aber nicht. "Nehmt meine Stimme doch wenigstens einmal wahr. Nur ein einziges Mal, bitte...", flehte ich nun schon fast und schaute dabei meine Mutter an, die allerdings nur weiter auf ihre Zeitung schielte.

"Ich bin hier groß geworden, hab so unnormal vieles erlebt und...auch lieb gewonnen, bitte nehmt mir das nicht alles auch noch weg" "Die Schule auf die du gehen wirst ist eine der besten in ganz Seoul. Du wirst uns danken, glaub mir. Und jetzt pack deinen Koffer aus", versuchte er mich weiter abzuwimmeln und wurde dabei auch etwas ernster in der Stimme.

"Appa~" "Nein Jungkook! Und jetzt zieh leine!", schrie mein Vater nun wirklich, was mich zusammenzucken ließ und ich geschockt zu meiner Mutter schaute, die nun auch aus ihrer Schockstarre erwachte und eine Hand liebevoll auf das Bein meines Vaters legte, er schaute sie verwirrt an.

"Unser Sohn ist 19 Jahre alt, er kann selbst sehen wo er bleibt und wo er hingehen möchte. Wenn er eine Bleibe findet, kann er gerne hier bleiben. Wenn nicht, kommt er mit", machte sie den Vorschlag und schaute mich verlegen an.

"Tss, der findet keinen den ihn für was weiß ich wie lange bei sich wohnen lässt. Schau ihn dir doch an, Planlos und faul wie sonst was", antwortete mein Vater spöttisch und lief nun zum Fernseher um Manuell umzuschalten; ich schluckte. "Nichtmal in einer WG mit seinen beiden Freunden würde er überleben, da würde ja nichts laufen - außer das Geld, was wir ihm dann wöchentlich überweisen müssen weil der Junge davon nur feiern gehen wird und sich selbst verkommen lässt", fuhr er fort, weshalb ich nun den Klos in meinem Hals unterdrücken musste.

"Warum siehst du nicht selber ein, dass unser Sohn zu einem Nichtsnutz geworden ist und ohne uns nicht überleben würde? Er ist abhängig von uns, du hättest ihm damals nicht alles in den Arsch schieben sollen - er ist Verwöhnt, du hast bei der Erziehung so vieles falsch gemacht. Wäre es nach mir gegangen hätten wir schon einen angehenden Chirurgen vor uns", ratterte er weiter runter, was mir nun wirklich den Rest gab und eine Träne meine Augen verließ.

Das mein eigener Vater so über mich dachte machte mich einfach nur fertig. Und dann auch noch meine Mutter so reinzuziehen? So ein mieses Stück Abschaum, sie hat überhaupt nichts falsch gemacht. Sie hat mich immer wieder als Kind auf den richtigen Pfad geführt, wenn ich mal vom Weg angekommen bin. Hätten sie heutzutage nicht so unnormal viel zutun, dann wäre ich heute noch genauso wie früher als Kind.

Ich lief zu meiner Mutter, die ebenfalls dabei war mit den Tränen zu kämpfen und umarmte sie von hinten. Kurz genoss sie es, schob mich dann allerdings von ihr weg und stand auf um zu gehen. Kurz war Stille, als ich mich dann aber wieder zu meinem Vater drehte, der wie in Trance auf das gerade startende Fußballspiel starrte.

"Wenn du Eomma nochmal so unnötig angehst, dann kriegst du das doppelt und dreifach zurück", sagte ich ernst, allerdings mit zittriger Stimme. Mein Vater drehte sich entsetzt zu mir und ballte Fäußte.

"War das etwa eine Drohung?!" Ich schwieg nur und lächelte leicht. "Du hast recht, ich komme nach Eomma. Und verdammt bin ich froh, dass es so ist und nicht andersrum"

Es war ruhig. Mein Vater überlegte anscheinend gerade noch, ob das was ich soeben sagte wirklich real war. Ich fragte mich ebenfalls, ob das wirklich so schlau war, aber ich musste meine Mutter einfach verteidigen - welcher normale Mensch hätte das nicht getan.

Doch dann schnellte er plötzlich nach vorne und schlug mir mit seiner flachen Hand direkt gegen die Wange, weshalb ich ins taumeln geriet und mir meine Wange direkt hielt; ich lächelte ungläubig. "Redest du noch einmal so mit mir, kriegst du das doppelt und dreifach zurück", murrte er dann nurnoch und setzte sich wieder hin. Ich zischte nur noch einmal und begab mich direkt nach oben in mein Zimmer.

Ich war voller Emotionen - Trauer, Angst, Wut, Enttäuschung. Ich war total fertig, eigentlich wollte ich nur mit ihnen reden. Und jetzt?

Jetzt hab ich eine knallrote Wange, eine traurige Mutter und einen enttäuschten Vater.

Vielleicht hatte er recht, vielleicht war ich wirklich ein totaler Nichtsnutz...

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Autsch
Und omg Kapitel 50 wkenen

 ❃Why me?❃™ || נιкσσк Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt