Leonies Sicht
Ich sitze hier und denke über Gott und die Welt nach. Kam sie nicht damit klar das ich weg bin oder war sie vorher schon so. Ich habe nichts gemerkt, dafür gebe ich mir die Schuld. Wäre ich eine gute Freundin gewesen hätte ich es gemerkt und ihr helfen können aber ich musste wieder alles um mich drehen lassen.
Jacob ist sauer auf mich. Ich kann ihn verstehen ich lasse ihn in der Zeit, die schrecklichste seines Lebens ist alleine. Deswegen bin ich unter anderem sauer auf mich. Aus welchem Grund kann ich es nicht schaffen mich bei meinem Vater wohl zu fühlen? Wieso behandlet er mich so als wäre ich Fünf? Ein Blick auf mein Handy verrät mir das ich gesucht werde.
45 entgangene Anrufe von Papa
202 Nachrichten aus verschiedenen Chats
30 Anrufe von unbekanntIch gehe auf WhatsApp.
Papa:
Süße wo bist du?Komm geh an dein Handy
Mach keine Scheiße. Ich brauche dich
John:
Maus wo steckst du sein Vater dreht durch.Ich kann dich auch alleine holen wenn du das möchtest.
Unbekannt 1:
Hey hier ist Jonas. Wir sind alle krank vor Sorge. Wo bist du hin Leonie?Unbekannt 2:
Leonie sag mir wo du bist wir suchen dich schon die ganze Zeit. Wenn du reden willst komme ich alleine. LG AlexUnbekannt 3:
Hier ist Max und Rico. Er wollte das ich ihm dazu schreibe. Willst du uns sagen wo du bist? Oder wenigstens schreiben das du keine schmerzen hast oder verblutest?Ich muss bei einigen Nachrichten Lächeln. Anscheinend bin ich doch nicht so egal wenn mich so viele suchen. Ich gehe auf den Chat von Alex. Er hat immer einen sehr guten Spruch auf Lager und scheint mir jetzt am sinnvollsten. Ich drücke auf anrufen und es tutet.
Telefonat Alex und Leonie
Alex: Leonie? Alles gut bei dir wo bist du?
Leonie: Kannst du bitte alleine kommen?
Alex: Sag mir wohin ich kommen soll kleines
Er hat mir versichert das er alleine kommt. Das hoffe ich für alle Beteiligten, sonst gehe ich entgültig! Da es dunkel ist sieht man mich nicht ganz so gut aber er findet mich schon. Etwa 20 Minuten später werde ich abgetippt. "Mausi." Sagt er und nimmt mich in den Arm. Er bemerkt das ich sehr starke schmerzen habe und hält mich extra lange fest.
"Wieso bist du abgehauen?" Seine Stimme ist sanft und sein Blick weich. Damit ich besser mit ihm reden kann, hat er sich vor mich im Schneidersitz gesetzt und sieht mich an. "Mir wurde alles zu viel." Meine Stimme klingt sehr traurig und brüchig. "Was wurde dir zu viel?" "Alles! Das mit Papa. Es fällt mir schwer mich bei ihm wohl zu fühlen. Ich weiß nicht wieso wie soll ich mich denn Verhalten! Das mit der Schule. Da ist dieser Nico der mir mein Leben schwer macht beziehungsweise gemacht hat. Und jetzt einfach auf der Schule ist. Das mit Jacob und Leyla das sie sich umgebracht hat. Ich muss mich an euch alle gewöhnen habe aber jedes Mal das Gefühl ich gehöre nicht zu euch. Wenn ich euch alle sehe will ich wieder gehen. Da ich mich überflüssig fühle." Meine Stimme bricht an und ich fange Mal wieder an zu heulen. Baby!
"Hey. Du bist toll. Hast nur ein paar Problemchen wie jeder andere auch. Und wir bekommen das hin. Dein Papa hat es genauso nicht leicht wie du. Er muss sich in die Vaterrolle einbringen und will für dich da sein egal wann und womit. Diesen Nico verkloppen wir wenn es sein muss und lassen ihn auch nie wieder auftauchen. Wir lieben dich alle sehr. Und du gehörst zu unserer Familie und wir passen auf dich auf. Wenn wir dich nicht bei uns haben wollen würden würden wir das sagen und vor allem dich nicht suchen." Recht hat er ja schon, muss ich zugeben.
"Aber ihr wart alle so enttäuscht von mir in Hamburg ich wollte einfach nur noch weg." Schniefe ich und Versuche wieder ruhig zu atmen. "Natürlich aber wir haben dich nicht verflucht oder so. Weißt du eigentlich wie viel Scheiße wir gemacht haben als Kind." Lacht er leicht und lächelt mich an.
"Du hattest es im Kinderheim nicht leicht das kann ich mir vorstellen und dir geht es bei deinem Vater bedeutend besser wenn man das so sagen darf. Er stirbt vor sorge wenn er nur sieht das du einen kleinen Blauen Fleck hast. Aber er kann dir nicht helfen wenn du nicht mit ihm redest."Seine Worte lassen mich nachdenken. "Danke Alex." Er lächelt mich wieder an und nimmt mich nochmal in den Arm. "Ich hab dich doch lieb." Füge ich hinzu. Er gibt mir einen Kuss "Ich liebe dich auch". Ich muss kichern "Alex ein Gangsterrapper liebt mich ein Mädchen." Lache ich und er stimmt mit ein. "Du wirst auch die einzige weibliche Person bleiben die ich liebe." Süß! "Kommst du mit zu den Autos alle warten darauf das ich dich mitbringe."
Ich nicke. Versuche aufzustehen aber es geht nicht die Schmerzen sind zu stark. Er hilft mir auf und stützt mich. Wieder muss ich meine Seite halten und laufe ein wenig gekrümmt. "Papa." Sage ich mit Tränen in den Augen und er sieht mich genauso an. Mal wieder hat er geweint wegen mir!
Er geht auf mich zu und nimmt mich vorsichtig in den Arm. "Es tut mir leid." Das bisschen weinen wird zu einem Heulkrampf. "Alles gut. Ruhig atmen und aufhören zu weinen" Jeder sieht uns an. Max und Rico, Gazo Bonez und Alex. Papa hat mich mittlerweile auf dem Arm und ich umklammer ihn als würde ich ertrinken.
Er macht seinen Kopf ein Stück zurück und versucht mich anzusehen. Doch mein Kopf ist an seine Schulter gedrückt. "Maus sieh mich an." Aber ich schüttel den Kopf. "Ehi, principessa, guarda il papà" italienisch war ja klar. Natürlich verstehe ich ihn und blicke langsam auf. Lächelnd sieht er mir in meine verheulten Augen. "Du sprichst also italienisch." Sagt er stolz. Was mich auch zu Lächeln bringt. "Ich habe Hunger." Sage ich während mein Bauch knurrt "Los gehts die kleine hat Hunger." Schreit Gazo und alle fangen an zu lachen.
"Worauf hast du Lust?" "Such du was aus ich vertraue dir." Antworte ich meinem Papi und kuschel mich wieder an ihn. Behutsam setzt er mich im Auto auf den Schoß von John und steigt selber ein. "Gott habe ich dich vermisst." Sagt er und gibt mir einen Kuss. Somit fahren wir los.
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Raf Camora, mein Vater?!
Teen FictionAbgeschlossen Leonie ein "kriminelles" und aufbrausendes Mädchen, wird von ihrem leiblichen Vater aus dem Kinderheim geholt. Dieser macht es sich zur Aufgabe seine Tochter wieder zurück ins Leben zu holen. Allerdings ist diese Aufgabe nicht so leic...