.46.

2.1K 63 11
                                    

„Leonie mach die Tür auf" ruft mein Vater, ich denke aber nicht daran. „Ab Donnerstag gehst du." ruft Mila und dann ist stille. In zwei Tagen wieso denn nicht schon morgen, denke ich mir und lächel.

Rafs Sicht

„Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe das sie mich jetzt schon hasst. Ich meine es doch nur gut mit ihr. Ich möchte das es ihr gut geht." sagt Mila und weint weiter. Leonies Launen und ihre
ist-mir-egal-Einstellung nerven mich gerade sehr. Denn jetzt darf ich hier sitzen und meine Liebe trösten nur weil sie bockig ist. „Ich weiß Schatz. Ich kann dir auch nicht sagen woran das liegt. Sie hat einfach Angst das du ihr den Platz weg nimmst." „Aber das will ich doch gar nicht." unterbricht sie mich und ich nehme sie noch mehr in meine Arme. „Das sind doch die Jungs. Sie haben von Anfang an was gegen mich gehabt. Und wer weiß was dieser Jonas ihr eingetrichtert hat als er sie auf mich vorbereiten sollte." sagt sie und ich sitze nur da ich kann gerade nichts mehr sagen.

Würde er so weit gehen? Macht er das wegen Nadja? Oder waren es doch die anderen? „Und dann war sie ständig bei Alex oder so und er kann ja auch Müll erzählt haben. Die manipulieren dein Kind total. Denn hättest du ihr das gesagt wäre sie bestimmt nicht so wie jetzt." schnieft sie und ich muss zu geben das das alles mehr als nur Sinn macht. Schließlich hat sie auch nicht von mir das mit Nadja erfahren sondern selbst herausgefunden. Ich hätte ihr es einfach selbst sagen müssen. „Verbiete ihr den Kontakt mit denen vielleicht wird das dann besser und sie kommt gar nicht erst auf dumme Ideen oder so." Ich nicke und halte sie weiterhin in meinen Armen fest damit sie sich geborgen fühlt.

Leonies Sicht

Ich habe gerade das ganze Gespräch mit bekommen das die beiden dort geführt haben und muss sagen Respekt das die Olle so gut schauspielern kann. Aber ich lasse mir nicht den Kontakt mit den Jungs verbieten schon gar nicht mit Alex. Natürlich habe ich sie über den neusten Stand informiert und sie sind nicht nur sauer sondern würden auch jeden Moment hier her fahren und mir Mila von Leib schaffen. Ich will einfach nur zu Ihnen, ich komme mir total überflüssig vor. Am Montag gehe ich wieder zur Schule, auch nur weil ich die dann nicht ertragen muss. Da es noch nicht spät ist habe ich Max gefragt ob er Zeit hat damit ich hier endlich raus kann, sofort antwortete er mir mit ja und das er mich jetzt mit Rico und Tonio abholen kommen würden da mich die Jungs auch wieder sehen wollen.

Ich schließe die Tür auf und gehe schnurstracks an den Turteltäubchen vorbei „Wohin?" ruft mein Vater sauer aber ich antworte ihm nicht „Leonie Rafucci!" schreit er mich an „Zu Max!"schreie ich zurück und knalle die Tür zu. Ich höre das die Tür aufgeht und jemand die Treppen runter läuft weshalb ich anfange zu rennen und merke das auch mein Vater schneller wird. „Leonie bleib stehen" mahnt er mich als ich die Türe aufmache und schnell zu Max sprinte, der an seinem Auto angelehnt steht und mich anguckt. Papa bleibt stehen als er ihn gesehen hat und blickt mich sehr wütend an. Max scheint der Blick nicht zu entgehen da er sich vor mich stellt und dann die Autotür öffnet damit ich schnell ins Auto kann.

„Was ist denn bei euch los?" fragt Max verwundert als er ins Auto kommt aber ich kann nicht Atmen weil ich zu schnell gelaufen bin. Er dreht sich besorgt hinter und Tonio legt seine Hand auf meinen Rücken, mit der er vorsichtig auf meinen Rücken klopft. „Atme ein und aus. Ganz ruhig." Rico hat sich mittlerweile auch zu mir umgedreht und sieht mich besorgt an. Meine Atmung kommt nach und nach wieder und mein Vater steht immernoch am Eingang. Ich sehe in seine Augen in denen sich kurze Zeit Besorgnis und Angst gespiegelt haben. Dann dreht er sich um und geht wieder rein. „Entschuldigung." murmel ich und sehe zu Max.

Dieser lächelt mich sanft an und drückt mir einen Kuss auf den Kopf „Alles gut solange es dir besser geht. Aber trotzdem was ist gerade los gewesen?" Tonio blickt mich auch an zieht mich dann aber zu sich und legt seinen Arm um mich „Papas neue ist los." mumel ich „Nadja!" fragt Max gereizt doch ich schüttel meinen Kopf „Die heißt Mila und ist genauso eine hinterhältige Schlange." antworte ich ihm und er nickt. Alle drei sehen nicht so zufrieden aus „Wieso?" fragt Rico „Naja die manipuliert den voll und er merkt es nicht."

„Was genau mit manipulieren?" fragt Max verwundert „Also sie hat es hinbekommen das ich in zwei Tagen wieder zur Schule gehe." Max und Rico sehen sich an, dann fange ich an weiter zu reden „Sie hat es geschafft meinen Vater davon zu überzeugen das John und die anderen kein guter Umgang für mich sind weil sie mich ja manipulieren würden." Max macht eine Vollbremsung und Tonio hält mich fest weil ich ja nicht angeschnallt bin. Das Auto hinter und hupt und Max fängt sich wieder „Was noch?" fragt er „Sie sitzt immer lächelnd hinter ihm wenn ich Ärger bekomme und dann kriege ich noch mehr Ärger weil ich sie ja angeblich böse angucke. Er soll mir regeln geben damit ich selbstständig werde und ich soll nicht immer alles bekommen was ich möchte da ich irgendwann merken werde wie undankbar ich doch bin." beende ich meine Rede und Max parkt das Auto im Fitnessstudio, wahrscheinlich gehen sie Boxen.

„Undankbar? Also meiner Meinung nach muss man dich zwingen damit wir dir etwas bezahlen dürfen." lacht Rico ironisch auf und alle lachen mit. Somit lenken sie mich noch ab bevor ich mich Abend in mein Zimmer schleiche. Aber bei dem Gestöhne werden sie mich nicht einmal bemerkt haben.

Raf Camora, mein Vater?! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt