Kapitel 25 - Kleine Prügelei

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Eine Stunde später stieg ich aus der Dusche meines Hotelzimmers. Das warme Wasser war echt angenehm gewesen, vor allem, weil meine Nacht alles andere als warm gewesen war. Danach schlüpfte ich in einen hellblauen Hoodie und eine hellgraue Jogginghose, bevor ich mich erschöpft aufs Bett fallen ließ. Endlich wieder Wärme! Müde wickelte ich mich in die Bettdecke und schlief innerhalb von wenigen Minuten ein. Ein paar Stunden später wurde ich wieder wach, weil mein Bauch sich anfühlte, als würde er sich vor Hunger schon selbst verdauen. Aus diesem Grund stand ich auf, schlüpfte in eine Jeans anstatt meiner Jogginghose und schnappte mir die Geldbörse, bevor ich das Zimmer verließ. Es wurde Zeit, mir was zu essen zu holen, da ich gestern Abend nur eine Packung Kekse gegessen hatte und sonst nichts. Ich war echt nah am Verhungern, deshalb ging ich in das erstbeste Restaurant, das sich auf meinem Weg befand und bestellte was zu essen.

Nach dem Essen sah ich auf die Uhr und bemerkte, dass es bereits fast vier Uhr nachmittags war. Heute war Montag und deshalb wusste ich nicht, was Zayn machen könnte. Schließlich hatte ich keine Ahnung, ob er noch zur Schule ging oder auf die Uni oder sonst wohin. Aus diesem Grund spazierte ich einfach in East Bowling herum. Vielleicht würde ich Zayn ja durch Zufall treffen, so wie das mit Louis gewesen war. Nur hoffentlich mischte sich die Polizei diesmal nicht ein! Da bemerkte ich plötzlich, dass ich gar nicht an alles gedacht hatte. Ich meine, jeder von den Jungs hätte umziehen können. Bei Liam, Harry und Louis war das nicht der Fall gewesen, aber was, wenn das Schicksal mich ärgern wollte und Zayn deshalb umziehen hatte lassen? Eigentlich hatte ich ja von nichts eine Ahnung, außer dass ich hier war. Trotzdem ging ich weiter, wenn ich schon mal hier war, konnte ich mir ja auch die Stadt ansehen, oder nicht?

Ich wanderte Ewigkeiten umher, machte immer wieder kurze Pausen, um was zu essen, und ging dann weiter. Irgendwann kam ich an einer engeren Straße vorbei, die zu irgendeinem großen Gebäude führte, als Abkürzung sozusagen. Eigentlich war sie kein bisschen gruselig, aber die Nacht auf der Parkbank hatte mich etwas traumatisiert. Ich wollte nur kurz hineinschauen und dann weitergehen, aber als ich die Person, die an der Wand lehnte und eine Zigarette in der Hand hielt, näher beobachtete, stellte ich fest, dass es Zayn war. Oder zumindest hoffte ich, dass es Zayn war. Langsam ging ich auf ihn zu und als ich fast vor ihm stand, lenkte er den Blick auf mich. Zuerst sah er mich von oben bis unten an und ich dachte, er würde gleich etwas sagen, aber stattdessen drehte er den Kopf wieder weg und zog an seiner Zigarette. Äh ja, ist klar. Weil er nichts sagte und mir auch keinerlei weitere Aufmerksamkeit schenkte, sagte ich: „Du bist Zayn, oder?“

Wieder sah er mich an, diesmal starrte er mir genau in die Augen, und brauchte Ewigkeiten, bis er antwortete: „Wer will das wissen?“

„Äh…“, damit hatte ich nicht gerechnet, „ich bin Niall!“ Ich grinste ihn freundlich an und streckte meine Hand aus, aber er ergriff sie nicht.

„Was willst du?“, fragte er misstrauisch, aber gleichgültig.

„Naja, ich muss mit dir reden…“, meinte ich leise. Nicht schon wieder das!

„Warum? Ich kenn dich nicht“ Seine dunklen Augen starrten mich so gleichgültig an, dass es mir Angst machte.

„Ja, ich weiß, dass du mich nicht kennst, aber das ist alles ein bisschen kompliziert, weil…“

„Was ist kompliziert?“, unterbrach er mich.

„Das Ganze hier. Also weißt du, ich kenne dich nämlich…aber du mich eben nicht!“

„Aha“ -Danke, Zayn, für die nette Reaktion und dass du so viel zu unserer Konversation beisteuerst.-

„Das ist eine verrückte Sache, aber ich, ähm…war mit dir in einer Band!“ Jetzt war es raus, aber Zayn hob nur eine Augenbraue. Also fuhr ich fort: „Noch mit drei anderen Jungs, mit denen hab ich schon geredet, aber ja. Ich hab gehofft, wir würden…äh, wieder so werden!“

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