Kapitel 27 - Träume

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Als es viertel neun Uhr war, verabschiedeten Cathy und ich uns und dann schaltete ich den Fernseher ein. Ich sah mir irgendeinen Spielfilm an, von dem ich nicht mal wusste, wie er hieß. Genauer gesagt bekam ich nichts mit, weil ich währenddessen einpennte und erst gegen Ende wieder aufwachte. Darum beschloss ich, einfach schlafen zu gehen und hoffte, dass Zayn wirklich über meine Worte nachdenken würde.

Mein Wecker klingelte um neun Uhr und ich schlurfte verschlafen ins Badezimmer. Dort wusch ich mir erst mal das Gesicht und sah dann mein Spiegelbild an. „Hey du“, murmelte ich es an und grinste leicht. Ja, ich sprach manchmal mit meinem Spiegelbild, einfach weil ich es lustig fand. „Warum tust du das?“, fragte ich es, aber ich bekam logischerweise keine Antwort. „Ich meine klar, beste Freunde zurückholen, blabla, aber wofür? Wofür willst du das Ganze nochmal von vorne beginnen?“ Ich sah mir selbst ewig lange in die Augen, bevor ich hinzufügte: „Vielleicht soll es einfach so sein. Vielleicht ist das berühmt sein nichts für mich…und für die anderen. Endlich wieder Privatsphäre, oder nicht?“ Dann schnaufte ich und fuhr mir mit den Händen durch die Haare. Das alles war so eine blöde und verrückte Situation. Ich wusste nicht, warum gerade mir das passieren musste! Weil ich nicht weiter darüber nachdenken wollte, zog ich mich einfach an und ging dann ins Hotelrestaurant, um zu frühstücken.

Gerade, als ich mir den zweiten Löffel Müsli hineinschob, vibrierte mein Handy, weil ich eine Nachricht bekommen hatte. Sie war von Zayn, was ich echt nicht erwartet hatte. Schnell öffnete ich sie und las, während ich mein Müsli weiter aß. Er wollte sich mit mir treffen und zwar um elf Uhr. Das bedeutete, ich hatte noch zwei Stunden, deshalb tippte ich eine schnelle Antwort zurück und stand auf, um mir noch was zum Essen zu holen. Nachdem ich fertig war, ging ich wieder rauf ins Zimmer und setzte mich noch vor den Fernseher, bis ich gehen musste. Ungefähr eine halbe Stunde vor der Zeit des Treffens ging ich los, weil ich den Platz, den Zayn mir gesagt hatte, erst finden musste. Schnell schnappte ich den Stadtplan und machte mich dann auf den Weg.

Die Zeit hatte ich gut eingeschätzt, weil ich ungefähr fünf Minuten früher da war. Ich stand vor einem großen Gebäude, in dem Wohnungen sein mussten. Es sah nicht gerade neu aus, aber verfallen war es auch noch nicht. Verwundert ging ich zur Eingangstür und sah mir die Namen der Leute an, die hier wohnten. Zayn würde mich doch nicht zu sich nach Hause bestellen oder? Allerdings dauerte es nicht lang, da entdeckte ich den Namen seiner Familie und überlegte, ob ich klingeln sollte. Ich wollte gerade auf die Klingel drücken, als die Tür aufging und Zayn herauskam. „Du wolltest doch nicht anläuten oder?“, fragte er und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Schnell schüttelte ich den Kopf und trat ein paar Schritte zurück. „Gut, denn ich hab nicht vor, dich reinzulassen!“, fügte er hinzu und setzte sich dann in Bewegung. Zayn hatte offensichtlich diese Leidenschaft, dauernd weiterzulaufen, ohne auf andere zu warten oder etwas zu sagen. „Also hast du drüber nachgedacht?“, fragte ich, während ich ihm nachlief. Er war verdammt schnell und ich kam fast nicht hinterher. Zayn gab mir allerdings keine Antwort, sondern schüttelte bloß den Kopf. Ich wiederholte meine Frage, bekam aber wieder keine Antwort, stattdessen warf er mir einen bösen Blick zu. Das sollte wohl bedeuten, dass ich meine Klappe halten sollte, also tat ich das. Während ich so hinter Zayn herlief, sah ich mich um. Wir gingen immer weiter von den Wohnsiedlungen weg und irgendwann kamen wir auf einen Spielplatz, oder es sah zumindest so ähnlich aus. „Äh, wo sind wir?“, fragte ich, als Zayn sich einfach so auf eine der Schaukeln setzte.

„Das ist ein Spielplatz, aber irgendwie ist nie wer hier. Dahinter sind so viele Bäume und das gefällt den Kindern nicht so. Ich komm oft hier her, weil es so schön ruhig ist. Und man alleine ist, einfach zur Entspannung und so.“, erklärte er, während er sich eine Zigarette anzündete. Jetzt klang Zayn aber so, als würde er mich gleich abstechen und im Wald vergraben wollen, weil wir doch so alleine waren. Klar war ich ihm auf die Nerven gegangen, aber ich hoffte, er wollte mich jetzt nicht wirklich umbringen oder sich rächen. Wer weiß, vielleicht wollte er mich ja verprügeln. „Okay und warum…kommen wir hierher?“, fragte ich ihn etwas unsicher. Als er meinen Gesichtsausdruck sah, musste er lachen.

„Keine Angst, ich tu dir nichts!“, grinste er. „Aber…was hast du mit mir gemacht?“

„Was?“ Ich war etwas verwirrt. Was sollte ich mit ihm gemacht haben? Wovon redete Zayn?

„Du…als du gestern gegangen bist, wollte ich das einfach abschütteln, diesen Quatsch, den du mir erzählt hast“

„Aber das war kein Quatsch, das war…“, unterbrach ich ihn, weil ich klar stellen wollte, dass es kein Quatsch war.

„Unterbrich mich nicht!“, knurrte er und ich hielt meine Klappe und ließ ihn weitererzählen. „Jedenfalls wollte ich es einfach abschütteln, aber als ich dann bei meinen Freunden war, konnte ich irgendwie nicht aufhören, daran zu denken!“ Zufrieden grinste ich, aber Zayn warf mir einen warnenden Blick zu. „Letztendlich hab ich’s aber doch geschafft…das komische war aber…“ Er zog lange an seiner Zigarette und warf sie dann auf den Boden. Dort zertrat er sie und schaute mir dann in die Augen. Leise fuhr er fort: „Ich hab davon geträumt…“

„Du hast was?“, rief ich ungläubig. Nein! Zayn KONNTE nicht davon geträumt haben! Wie…wie war das möglich? Was hatte er geträumt?

„Naja, irgendwie warst da zuerst du und ich hab dich gefragt, was das schon wieder soll, weil du mir ein Mikro in die Hand gedrückt hast. Und dann hast du mich auf einmal raus auf eine Bühne gezogen und da…da waren so viele Menschen! Sie haben uns alle zugejubelt und dann konnte ich irgendjemanden singen hören und auf einmal hab ich gesungen und…“ Er holte tief Luft. „Ich weiß nicht, es war einfach so ein gutes Gefühl! Ich wusste nicht, was ich singe, ich hab es irgendwie gar nicht mitbekommen, aber die Menge…wie sie uns zugejubelt haben! Es war einfach so ein unglaubliches Gefühl!“ Zayn war offensichtlich mit seiner Erzählung fertig, denn er sah mich erwartungsvoll, aber irgendwie auch verzweifelt an. „Was denkst du hat das zu bedeuten?“

„Ich…ich weiß nicht! Aber vielleicht, dass du es einfach auf dich zukommen lassen solltest! Wenn du doch sagst, das war ein unglaubliches Gefühl…glaub mir, genau das war es!“, meinte ich und wollte ihn unbedingt davon überzeugen. Was Besseres konnte mir gar nicht passieren!

„Aber…ich? In einer Boyband? Das…passt doch nicht!“, erwiderte Zayn unsicher.

„Wieso nicht? Wir waren doch nicht so eine Boyband, die einstudierte Choreos tanzt, wir haben einfach nur Blödsinn gemacht auf der Bühne! Wir waren keine gewöhnliche Boyband!“ Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Es hatte immer so viel Spaß mit den vieren gemacht, egal ob hinter oder auf der Bühne.

„Aber trotzdem! Ich…ich versteh das einfach nicht! Das alles verwirrt mich total!“ Zayn schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich würde echt gerne singen, auf einer Bühne stehen, Leute unterhalten! Aber in einer Boyband?“

„Zayn, warum willst du die Chance nicht einfach ergreifen? Wir können es doch versuchen, oder nicht?“ Wir saßen jeder auf einer Schaukel und Zayn sah mich angespannt an. Dann wandte er seinen Blick auf den Boden und nach einer Zeit nickte er langsam.

„Du hast Recht“, murmelte er, „ich hab jetzt die Gelegenheit, warum sollte ich sie nicht ergreifen?“ Dann zuckte er mit den Schultern und ich sprang auf.

„Echt jetzt?“, rief ich erfreut. „Du willst es also versuchen?“ Er nickte und schenkte mir ein leichtes Lächeln. Ich streckte die Arme in die Höhe und begann zu jubeln. „Ich hab’s geschafft!“, schrie ich in den Himmel hinauf. „Ich hab sie, ich hab euch gefunden! Und jetzt…!“ Ich senkte meinen Kopf wieder. „Ja, was jetzt?“

„Jetzt gehen wir erst mal essen!“, schlug Zayn vor und ich stimmte ihm zu. Mein Magen knurrte schon wieder und essen war die beste Idee, die uns heute gekommen war. Deshalb machten Zayn und ich uns auf den Weg zu einem Restaurant, während mir tausend Gedanken durch den Kopf gingen. -Ich hab es geschafft! Ich hab es verdammt nochmal geschafft! Liam, Harry, Louis und Zayn! Ich hab mit ihnen geredet und sie alle wollen in die Boyband! Wir werden nochmal One Direction!! Ich kann es einfach nicht glauben!-

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One Direction gibt es wieder! Zayn hat zugestimmt und alles ist supeeeeer! :D wie wünscht ihr euch, dass die Story weitergeht? :)

xoxo JuLy <3

Was it only just a dream?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt