Später stand ich mit Cathy unter dem Licht einer Straßenlaterne herum und wartete auf ihre Freunde. Es war schon eine Viertelstunde nach elf Uhr und sie hätten eigentlich schon lange da sein sollen, aber Cathy meinte, dass ihre Freunde fast immer zu spät kamen. „Die machen ja jetzt schon einen guten Eindruck auf mich…“, murmelte ich genervt, weil ich eigentlich nicht mal hier sein wollte.
„Komm schon, Niall, gib ihnen eine Chance! Da kommen sie schon!“, meinte Cathy und winkte dann ihren Freunden. Als sie näher kamen, konnte ich sie endlich erkennen. Es waren vier Mädchen und zwei Jungs, aber wie genau sie zusammengehörten, wusste ich nicht. Zwei Mädchen liefen mit den Jungs Händchen haltend herum, deshalb schätzte ich, dass sie zusammen waren. Cathy stellte uns alle vor, aber ich merkte mir nicht mal alle Namen. Zwei der Mädchen hatten dieselbe Haarfarbe, wie Cathy, und die anderen zwei waren blond und rot. Die zwei Jungs hatten ebenfalls braune Haare, der eine trug sie länger, während der andere sie kurz und aufgestellt hatte, ähnlich wie ich. Das rothaarige Mädchen hieß Jane und eines der braunhaarigen Katy, was mich etwas verwirrte, weil sie Cathy verdammt ähnlich sah und auch noch einen ähnlichen Namen hatte. Die anderen zwei Mädchen waren die Freundinnen der Jungs und wie sich herausstellte, war die Braunhaarige nicht mit Cathy selbst befreundet. Cathy fiel nämlich dem Jungen mit meiner Frisur um den Hals und begrüßte ihn überschwänglich. Etwas zu überschwänglich, was ihn für mich gleich viel unsympathischer machte. Sein Name war Charly und er schien einer von Cathys besten Freunden zu sein. Das blonde Mädchen war seine Freundin und sie kam mir eher schüchtern vor. „Hey Niall!“, begrüßte er mich und streckte mir die Hand hin. „Schön, dich kennenzulernen. Wo ihr doch jetzt endlich zusammen seid!“ Er zwinkerte und ich schüttelte zögernd seine Hand. Na ganz toll, Cathy hatte ihm alles erzählt. Die anderen wussten nicht so recht, wie sie mich begrüßen sollten, also beließen wir es bei einem „Hallo!“. Dann zogen wir als Gruppe weiter, aber Cathy ließ mich im Stich und unterhielt sich nur mit Katy. Deshalb stapfte ich ihnen hinterher und hoffte, dass der Abend schnell verging. Neben mir ging Charly mit seiner Freundin und sie flüsterten so leise, dass ich kein Wort verstand. -Dann unterhaltet euch eben nicht mit mir!-, dachte ich kopfschüttelnd, aber es störte mich sowieso nicht allzu sehr. Vorne konnte ich Cathy die ganze Zeit herumkichern hören und als wir im Club waren, verschwand sie sofort aus meinem Blickfeld. Ich zuckte meine Schultern und folgte den anderen drei zu einem Tisch. Der andere Junge, Steven, holte uns Getränke und dann saß ich nur noch mit Jane und der anderen Braunhaarigen am Tisch. Wir starrten uns an, ohne wissen, was wir sagen sollten, bis Jane mich fragte, woher ich kam und wir ein bisschen Smalltalk führten. Allerdings kam dann Steven wieder und es war aus mit dem Gespräch. Sie ignorierten mich komplett und irgendwann verschwanden auch alle vom Tisch und ich saß alleine da. -Na ganz toll…wo ist Cathy überhaupt?-, fragte ich mich und stand dann auf, um sie zu suchen. Ich quetschte mich durch die Menschenmasse und irgendwann fand ich Cathy auf der Tanzfläche eng mit Katy tanzen. Erleichtert, sie endlich gefunden zu haben, ging ich zu ihr und tippte sie auf der Schulter an. Sofort drehte sie sich um und lächelte mich an. „Na, Süßer, wie geht’s dir?“, schrie sie über die Musik hinweg und legte mir die Hände auf die Schultern. Ihr Atem roch extrem nach Alkohol und außerdem schien sie nicht mehr gerade stehen zu können. „Ist alles okay mit dir?“, stellte ich die Gegenfrage und sie nickte glücklich.
„Es könnte nicht besser sein!“ Plötzlich tanzte Katy sie wieder an und Cathy drehte sich kichernd um, um auf wackeligen Beinen mit Katy zu tanzen. Da kam auf einmal Charly mit ein paar Drinks in seiner Hand, die Cathy fröhlich entgegen nahm und den halben Becher mit einem Zug leerte.
„Übertreib mal nicht, Cathy!“, warnte ich sie und nahm ihr den Becher aus der Hand.
„Ach was!“ Sie lachte, schnappte sich ihren Drink zurück und stürmte dann zurück auf die Tanzfläche. Kopfschüttelnd sah ich hinterher, da ich nicht genau wusste, wie ich darüber denken sollte. Während ich ihr von der Ferne zusah, wie sie bereits den zweiten Drink in meiner Gegenwart hinunterschüttete und außerdem wie wild mit Katy tanzte, überlegte ich, was ich machen sollte. Ich war in einem Club in Wolverhampton mit meiner Freundin, die mit ihrer besten Freundin tanzte. Seufzend machte ich mich schließlich auf den Weg zur Bar, um mir dort selbst einen Drink zu holen. Nur so konnte ich die Nacht hier überleben.
Als ich nach einer halben Stunde Cathy wieder von der Ferne entdeckte und gerade auf sie zugehen wollte, kam mir Charly zuvor. Er tanzte Cathy von hinten an und sie drehte sich grinsend um, damit sie ihre Arme um seinen Hals legen konnte. Die beiden tanzten eng miteinander und etwas wütend ging ich auf sie zu. „Na, geht’s gut?“, fragte ich, als ich endlich neben ihnen stand.
„Oh hey Niall, klar und dir?“, meinte Charly und grinste mich an.
„Immer doch. Sag mal, wie viele Drinks hatte Cathy schon?“
„Nur ein paar“, lallte sie dazwischen und kippte dabei fast um.
„Ein paar zu viele, so wie du dich anhörst“, erwiderte ich und stützte sie so gut ich konnte. „Wir sollten jetzt lieber nach Hause gehen, es ist sowieso schon fast zwei Uhr morgens!“
„Sei kein Spielverderber!“ Cathy schlug spaßhalber nach mir, verfehlte mich aber um ungefähr einen Meter.
Plötzlich mischte sich Charly wieder ein: „Ich hol mir noch was zu trinken, soll ich euch was mitnehmen?“
„Ja, für mich!“, lallte meine Freundin und hielt sich wieder an mir fest, um nicht umzufallen.
„Nein, nichts für mich und nichts für sie!“, widersprach ich und wartete, dass Charly endlich verschwand. In der Zwischenzeit ärgerte sich Cathy und begann, mich als Spaßbremse zu bezeichnen. „Ist mir egal, ob ich eine Spaßbremse bin, du bist betrunken und wir gehen jetzt nach Hause!“
„Ich will aber nicht!“, rief sie, stampfte mit dem Fuß auf und kippte mal wieder fast um.
„Komm jetzt!“ Am Arm zog ich sie mit mir und musste aufpassen, dass sie nicht umfiel, während sie in der Gegend herumwankte. Womit hatte ich das nur verdient? Und warum füllten Cathys Freunde sie so dermaßen ab? Als wir endlich draußen an der frischen Luft waren, holte ich mein Handy raus, um ein Taxi anzurufen. Mit Cathy konnte ich unmöglich nach Hause gehen. „Ich will wieder rein, Niall!“, nervte sie mich und wollte wieder zurück zum Eingang wanken. Zum Glück ging ich ihr hinterher, denn gleich darauf kippte sie mal wieder fast um. „Upps!“, kicherte sie und wollte weiter.
„Cathy, nein!“, sagte ich, als würde ich mit einem kleinen Kind sprechen.
„Wieso nicht?“, schmollte sie und konnte nicht mal mehr gerade stehen.
Ich seufzte. „Wie viele Drinks hast du bitte getrunken?“
„Nur ein paar…viele.“
„Haben dich deine Freunde dazu gebracht? Ich hab noch nie mitbekommen, dass du so viel trinkst! Aber das verträgst du offensichtlich auch nicht!“
„Du bist eine Spaßbremse, nur weil ich ein bisschen trinke! Du bist ja schon wie meine Mum!“
„Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben, aber das wissen deine Freunde ja anscheinend nicht!“ Cathys Freunde waren mir schon von Anfang an unsympathisch gewesen, aber spätestens nach der Nummer konnte ich sie nicht mehr leiden. Das waren bestimmt Katy und Charly gewesen, die meine Freundin so abgefüllt hatten. Plötzlich kam das Taxi und ich half Cathy, einzusteigen. Dann nannte ich die Adresse und der Typ lachte mich über den Rückspiegel an und zwinkerte mir zu. Ich verdrehte die Augen. -Idiot!- Cathy plapperte mich noch die ganze Fahrt zu und erzählte, wie viel Spaß sie gehabt hatte, bevor ich gekommen war und was für ein schlechter Freund ich war. Ich hörte mir alles geduldig an, da ich sowieso wusste, dass Cathy sich an das meiste später nicht mehr erinnern konnte. Wie viel Drinks sie wohl gehabt hatte, um so betrunken zu sein?
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Na, wer mag Cathys Freunde? :D und ich weiß nicht, ich finde das irgendwie witzig, wie betrunken sie ist und Niall sie rumschleppen muss. Ich hoffe, ich bin nicht die Einzige :P
Votet weiter, ich freu mich darüber immer total :) danke an alle, die meine FF lesen!xoxo JuLy <3
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Was it only just a dream?
Fiksi PenggemarDas perfekte Leben. Wenn man mit den besten Kumpels um die Welt tourt und weltberühmt ist. Worüber soll man sich da noch beschweren? Doch was passiert, wenn man eines Tages aufwacht und das ganze normale, alte Leben führt? War alles nur ein Traum? N...