Den Nachmittag verbrachten wir hauptsächlich damit, im Bett zu liegen und etwas rumzumachen. Immerhin waren wir alleine und hey, wir hatten uns gut zwei Monate nicht gesehen. Da war sowas doch erlaubt, oder nicht? Plötzlich hörten wir die Eingangstür aufgehen und die Stimmen von Cathys Mitbewohnerinnen ertönten. Sie kicherten und es schien, als ob sie einkaufen gewesen waren, denn man konnte ein Rascheln vernehmen. „Cathy?“, rief eine. „Bist du da?“
„Ich bin hier!“, antwortete Cathy.
„Ist dein Freund schon hier?“ Sie schien näher zu sein.
„Ist er!“
„Dann zieht euch jetzt lieber etwas an und kommt raus! Wir wollen ihn kennenlernen!“
„Wir haben alle beide-“, begann ich, aber Cathy unterbrach mich mit einem Kuss.
„Sie meinen es nicht so! Und jetzt runter von mir, Dickerchen!“, lachte sie und ich rollte mich missmutig von ihr runter. „Komm!“ Sie stand bereits vor dem Bett, richtete sich ihre Haare und öffnete dann die Tür. Etwas genervt folgte ich ihr nach unten, um mich dann bei ihren Freundinnen vorzustellen. Sie standen beide vor der Treppe und sahen Cathy und mir zu, wie wir hinunterstiegen. Ich kam mir vor wie ein Affe, der im Zoo begafft wurde, Cathy hingegen schleppte mich an der Hand hinter sich her und strahlte, als hätte sie im Lotto gewonnen. Als wir unten standen, begann sie, uns vorzustellen: „Maddie, das ist Niall! Niall, Maddie!“ Besagte grinste mich an und wir schüttelten uns die Hände. Sie hatte blonde, glatte Haare und blaue Augen, die mich freundlich anstrahlten. „Und das ist Leonie!“, sagte Cathy und ich schüttelte der Zweiten die Hand. Leonie hatte ebenfalls braune Haare mit Stirnfranzen und ihre braunen Augen hatten einen grünen Stich. Die beiden trugen ein relativ enges Top und zerrissene Jeans. Maddies Füße steckten in meterhohen Heels, während Leonie Ballerinas trug. Cathy hatte wie immer ihre Vans an und ich meine weißen Sneakers. Es war schon etwas witzig, wie jeder einzelne von uns andere Schuhe trug. Plötzlich fragte Maddie in die Runde: „Hat wer Hunger?“
„Und wie!“, erwiderte ich, ohne nachzudenken. Dafür erntete ich einen Stoß in die Rippen von Cathy, aber ihre Freundin nickte nur wissend. Vermutlich hatte Cathy ihnen erzählt, wie viel ich essen konnte. Schließlich nickten die anderen zwei auch und Maddie entschied, eine Eierspeise zu machen. „Für Niall musst du aber 10 Eier rechnen!“, zwinkerte Cathy und klopfte mir dann auf meinen Bauch.
„Lass das, ich bin nicht dick, ja?“, grummelte ich und schob ihre Hand von meinem Bauch.
„Was niemand versteht, bei den Mengen, die du futterst!“ Wir folgten Leonie und Maddie in die Küche und setzten uns dann auf die Bank beim Esstisch. Cathy kuschelte sich an mich und ich konnte sehen, wie Leonie und Maddie wissend grinsten und dann leise kicherten. Das war vermutlich dieser Aaaaw-Effekt, der Mädchen dauernd befiel. Ich hatte von einem Jungen so etwas noch nie gehört. Ein paar Minuten später, ich hatte mittlerweile sogar richtig Hunger, stellte uns Maddie die Pfanne schließlich vor die Nase und ich ließ erst mal alle anderen ran, bevor ich zuschlug. Es wurde beschlossen, dass ich den Rest bekam, was noch richtig viel war. Trotzdem wurde ich von der Eierspeise überhaupt nicht satt. Ich hätte noch eine Pizza essen können und wäre vermutlich immer noch nicht voll. Aber ich erinnerte mich daran, dass ich mich etwas zusammenreißen musste, immerhin war ich nicht zuhause und das war nicht mein Essen. Das Gespräch während des Essens war entweder ein Kreuzverhör an mich gerichtet oder sie erzählten Cathy, wie süß wir beide nicht waren und taten so, als wäre ich gar nicht da. Mir gefiel es besser, wenn sie so taten, als ob ich nicht da wäre, denn so konnte ich wenigstens ungestört essen und musste nicht dauernd irgendwelche Fragen beantworteten. Natürlich wurde mein irischer Akzent angesprochen, der so unglaublich niedlich war, aber das war wieder nicht an mich gerichtet. Als ich mit dem Essen fertig war, wartete ich, bis die anderen auch endlich aufgegessen hatten. Allerdings sah es nicht mal annähernd so aus, da sie ja die ganze Zeit mit quatschen beschäftigt waren, anstatt ihren Hunger zu stillen. Cathys Teller war noch halbvoll und sie würdigte ihn keines Blickes mehr. Unauffällig fragte ich, ob sie den noch fertig essen würde, aber sie schob mir den Teller bloß rüber und redete dann weiter. Erfreut futterte ich ihre Portion fertig auf und musste mich dann dazu zwingen, Maddie und Leonie nicht auch noch zu fragen, ob sie das noch fertig essen würden. Bis die aufhörten zu reden, war sowieso schon alles kalt. Plötzlich hörte ich mein Handy in der Hosentasche vibrieren. Schnell zog ich es heraus und deutete den anderen, dass ich raus gehen würde, um zu telefonieren. „Hey Harry!“, murmelte ich ins Handy.
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Was it only just a dream?
FanficDas perfekte Leben. Wenn man mit den besten Kumpels um die Welt tourt und weltberühmt ist. Worüber soll man sich da noch beschweren? Doch was passiert, wenn man eines Tages aufwacht und das ganze normale, alte Leben führt? War alles nur ein Traum? N...