Kapitel 39 - Der Abschied rückt näher

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Niall’s Sicht

Nachdem Cathy und ich aus dem Kino herauskamen, fuhr ich mit ihr in ein Restaurant um Abend zu essen, welches ich gefunden hatte, als ich mich auf dem Weg zum Park verirrt hatte. Sie schien etwas überfordert damit zu sein, dass ich den ganzen Tag geplant hatte, aber ich hoffte, es gefiel ihr. Sie machte auch diesen Eindruck, da sie die ganze Zeit strahlte und lächelte und einfach glücklich aussah. Was mich auch um einiges glücklicher machte. Ich wollte gar nicht daran denken, dass wir jetzt für so lange Zeit nicht mehr zusammen sein konnten, aber das war mir doch von Anfang an klar gewesen. Trotzdem hatte ich es teilweise vergessen, wie es war, so weit weg von zuhause zu sein. Ich hatte zwar während der eigentlichen Zeit von One Direction keine Freundin gehabt, aber ich wusste sehr wohl, wie es war, seine Freunde und Familie zu vermissen. Und bei meiner Freundin würde das wahrscheinlich noch viel schlimmer sein. -Man Niall, hör doch auf, an das zu denken! Du musst die Zeit hier genießen!-, ermahnte ich mich selbst und verscheuchte dann die ganzen traurigen Gedanken aus meinem Kopf.

Nach dem Essen bezahlte ich und wir verließen das Restaurant. „Willst du nach Hause gehen?“, fragte ich sie mit einem Lächeln auf meinen Lippen. Es war bereits dunkel, aber der Mond und die Sterne, die heute zahlreich am Himmel zu sehen waren, hellten die Nacht etwas auf. Cathy nickte und ich nahm ihre Hand in meine, bevor wir uns langsam auf den Weg zum Haus von Cathys Tante machte. Wir redeten über alles Mögliche, Cathy erzählte mir ein wenig von ihren Eltern, die fast nie bei ihr waren. „Meine Eltern reisen fast die ganze Zeit nur und ich sehe sie so ziemlich nie, obwohl sie auch in London wohnen. Deswegen bin ich dauernd bei meiner Tante. Sie ist mehr wie eine Mutter für mich, als meine eigentliche Mum. Also bin ich entweder in London auf der Uni oder bei meiner Tante in Wolverhampton. Meine Eltern sehe ich ungefähr fünf Mal im Jahr, maximal. Lass mich zählen…zu meinem Geburtstag, Weihnachten, Ostern und wenn einer von ihnen Geburtstag hat, aber das war’s auch schon wieder!“, erzählte sie mir.

„Wow, das ist echt wenig! Macht dich das nicht irgendwie traurig?“, fragte ich überrascht. Ich konnte mir nicht vorstellen, meine Eltern nur so wenig zu sehen. Es reichte schon, dass ich meine Mum nur einmal in einem oder zwei Monaten sah.

Cathy zuckte mit den Schultern. „Naja, ich hab mich schon dran gewöhnt. Außerdem nerven sie mich sowieso nur, wenn ich sie sehe. Wie gesagt, meine Tante ist sozusagen mein Mutterersatz!“ Wir starrten beiden auf den Boden und ich merkte, dass Cathy trotzdem traurig deswegen war, auch wenn sie es zu überspielen versuchte. Ich war gespannt, wann ich wohl auf ihre Eltern treffen würde. Plötzlich atmete Cathy laut ein und meinte dann: „Naja, egal, Themawechsel. Wie geht es ab Samstag weiter?“

„Wie meinst du das?“

„Naja, Samstag fahren wir beide nach London und dann fliegst du zurück nach Irland. Wie geht es dann weiter, mit uns?“

„Wir skypen und schreiben uns jeden Tag! Nur weil wir uns nicht gegenüber stehen, heißt das nicht, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben. Und sobald es möglich ist, werde ich dich wieder besuchen!“

„Hast du überhaupt so viel Geld, mich dauernd zu besuchen?“, fragte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

„Wenn das mit der Boyband klappt, dann mach dir darum keine Sorgen!“ Ich zwinkerte ihr zu. „Außerdem muss ich sowieso wiederkommen, damit wir uns Simon vorstellen können. Ohne ihm wird es wohl keinen Plattenvertrag geben!“

„Ach ja, stimmt! Ich freu mich jetzt schon, wenn wir uns wiedersehen!“

„Cathy! Du solltest dich freuen, dass ich jetzt noch da bin!“, lachte ich.

„Tu ich ja! Aber ich bin trotzdem traurig, dass du gehen musst!“, antwortete sie schulterzuckend.

„Ich doch auch, aber wir sehen uns ja sowieso wieder! Vertrau mir! Außerdem liebe ich dich, hast du das schon vergessen?“

„Nein, hab ich nicht“ Cathy drehte sich zu mir und blickte mir in die Augen.

„Das tu ich nämlich wirklich!“, flüsterte ich und lächelte sie an. Dann trafen sich unsere Lippen zu einem Kuss und ich wünschte, der Moment würde für immer bleiben. Dass ich nicht zurück nach Hause musste. Dass es für alles eine Lösung gab. Aber die Realität sah anders aus. In der Realität war ich noch ein Niemand aus Irland mit einer Freundin und noch-nicht-richtigen-besten Freunden aus England. Ich hoffte, das alles würde sich bald ändern und es würde wieder so werden, wie es gewesen war, nur eben mit einer anderen Geschichte. Mal ehrlich, diese Geschichte war doch etwas spannender, als durch X-Factor zusammen gekommen zu sein, oder?

Schließlich waren wir zwei beim Haus von Cathys Tante angekommen. Sobald sie uns sah, fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht: „Und, wie war euer Tag?“

„Sehr schön!“, antwortete Cathy und kuschelte sich an mich. „Einen schöneren Tag hätte ich mir gar nicht vorstellen können!“ Dann gingen wir beide nach oben und um elf Uhr lagen wir im Bett. Wir kuschelten und genossen einfach die Zeit zu zweit, die wir noch hatten.

Am nächsten Morgen wurde ich von meinem Handy geweckt, dessen Wecker läutete. -Wie spät ist es denn schon?-, fragte ich mich, weil ich noch total müde war. Wie sich herausstellte, war es erst neun Uhr und ich wunderte mich, wieso ich mir einen Wecker für diese Zeit gestellt hatte. Dann fiel mir wieder ein, dass ich mit den Jungs ausgemacht hatte, dass wir uns schon um zehn bei Liam trafen, um die restlichen Songs auch noch einüben zu können. Verschlafen stand ich auf und stellte mich als erstes unter die Dusche, um wach zu werden. Nach einem kleinen Frühstück machte ich mich auf den Weg, Liams Roller zu holen und damit zu ihm zu fahren. Irgendwie waren mir diese Dinger total unsympathisch und ich sah damit bestimmt auch etwas tollpatschig aus. Aber irgendwie hatte ich Cathy ja zum Park befördern müssen. Als ich bei Liams Haustür klopfte, öffnete mir seine Mum die Tür. „Oh hallo! Und du bist…?“, begrüßte sie mich etwas verwundert.

„Ähm, ich bin Niall!“, antwortete ich und streckte ihr die Hand entgegen.

„Ah ja, der Ire!“ Sie lächelte mich an und schüttelte meine Hand. Dann bat sie mich, einzutreten und rief nach Liam, der genau in diesem Moment aus seinem Zimmer kam.

„Hey Niall, du bist ausnahmsweise mal der Erste!“, rief er und gab mir einen High-Five.

„Hab mir einen Wecker gestellt“, erklärte ich und warf ihm dann den Schlüssel des Rollers zu. „Danke nochmal, dass ich ihn mir ausborgen durfte!“

„Kein Ding! Solang du ihn nicht zu Schrott gefahren hast, ist alles gut“ Liam grinste und ich folgte ihm in die Küche, wo er sich ein kleines Sandwich machte. Währenddessen kamen auch die anderen Jungs nach der Reihe und schließlich saßen wir zu fünft in Liams nicht allzu großem Zimmer. Wir suchten die Songs raus, die wir noch nicht so gut konnten und dann legte ich mit der Gitarre los. Ich bemerkte, dass uns der eine Tag Pause gut getan hatte, weil ich das Gefühl gehabt hatte, dass wir alle keine Stimme mehr gehabt hatten, nachdem wir ein paar Tage intensiv gesungen hatten. Daran mussten wir uns alle erst wieder gewöhnen, denn wenn wir erst mal auf Tour waren, war das Alltag. Außerdem schien es so, als hätten sie bereits viel mehr Spaß am Singen und es war nicht mehr etwas, dass sie tun mussten, sondern tun konnten. Allein dieser kleine Grund bewirkte es, dass wir nach dem Tag fast alle unsere Lieder quasi perfekt drauf hatten. Auch Liams Mum war am Ende ganz begeistert von uns und wiederholte immer wieder, dass sie gewusst hatte, dass Liam ein Talent zum Singen hatte. Und dass sie froh war, dass er das jetzt auch endlich eingesehen hatte.

Um sieben Uhr machten die Jungs und ich uns auf den Weg in ein Restaurant. Ich hatte Cathy ebenfalls eingeladen, da ich mich schuldig fühlte, dass ich mehr Zeit mit Liam, Harry, Zayn und Louis verbrachte, anstatt mit meiner Freundin. Aber das war leider wirklich wichtig und ich glaube, sie verstand das auch. Immerhin hatte sie sich noch kein einziges Mal beschwert.

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Im nächsten Kapitel fliegt Niall wieder nach Hause! Wie findet ihr das? Und denkt ihr, das mit Niall & Cathy (Nathy!) wird halten? Bzw. wünscht ihr euch das? Immer her mit euren Meinungen! :D
Danke an alle, die meine Geschichte lesen und immer dafür voten, freut mich wirklich!! ♥♥

xoxo JuLy <3

Was it only just a dream?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt