Als Dad und ich alleine im Wohnzimmer saßen und Greg und Denise sich verabschiedet hatten, beschloss ich, Dad von meiner Reise und meinem Plan zu erzählen. „Also Dad…du weißt ja ungefähr, warum ich nach England wollte…“, begann ich, um seine Aufmerksamkeit einmal auf mich zu lenken.
„Ja, um irgendwelche Freunde zu finden, die du eigentlich nicht kennst…“
„Genau. Und das war eben aus einem bestimmten Grund so. Nachdem ich sie alle gefunden hatte, haben wir uns getroffen, weil ich einen Plan hatte“
„Und der wäre?“ Dad schenkte mir nicht seine volle Aufmerksamkeit, aber das würde sich bestimmt ändern, wenn ich ihm erst mal von einer Boyband erzählte.
„Wir haben eine Band gegründet!“
„Ihr habt was?“ Er starrte mich erstaunt an und ich musste grinsen. Für Dad musste das echt komisch klingen, wenn ich einfach mal so eine Band gründete. Also erzählte ich ihm alles, von meinem Traum und meinem Abenteuer mit den Jungs. Schließlich wollte ich, dass er damit einverstanden war. Auch er schien mich für verrückt zu halten, aber im Endeffekt verstand er, dass ich alles wieder so haben wollte.
„Ich wusste, dass du mal etwas mit Musik machen wirst!“, meinte er schließlich und lächelte mich an. „Aber wie wollt ihr jetzt weitermachen? Wegen produzieren und Publicity?“
„Sobald ich meine nächsten Ferien habe, flieg ich wieder nach England und dann wollen wir uns dort Simon Cowell vorstellen und hoffen, dass er uns eine Chance gibt. Er hat schon einmal unser Potenzial erkannt, warum also nicht nochmal?“
„Naja, das stimmt jetzt nicht so ganz, schließlich hast du das geträumt!“
„Ich hab keine Ahnung, ob das ein Traum war, oder das hier. Aber die Jungs wussten doch auch tief in ihrem Inneren, dass es die richtige Entscheidung ist, also warum nicht auch Simon?“
Dad zuckte mit den Schultern. „Ihr könnt es ja versuchen. Und egal, ob es klappt oder nicht, ich werde immer stolz auf dich sein, okay?“ Er griff mir mit seiner Hand auf die Schulter und ich lächelte. „Danke, Dad. Aber ich bin mir sicher, dass wir es irgendwie schaffen werden!“ Dann stand ich auf und ging nach oben in mein Zimmer. Dort drehte ich meinen uralten Laptop auf und redete ein bisschen mit Cathy via Skype. Schon nach nur einem Tag vermisste ich sie so sehr, dass ich am liebsten gleich wieder nach London zurückfliegen wollte. Aber das spielte es leider nicht, denn morgen begann wieder die Uni. Wenn ich nur daran dachte, bekam ich schon Kopfweh. Denn ich musste auf die Uni und das obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich bis jetzt dort gelernt oder angestellt hatte. Man schubste mich sozusagen ins kalte Wasser. Das war aber natürlich niemandem klar, weil immer noch alle dachten, ich wäre ein bisschen verrückt. Keiner wollte mir so richtig glauben, dass ich keine Ahnung von den letzten drei Jahren hatte. Cathy war die Einzige, die mir das Gefühl gab, es zu verstehen. Noch ein Grund mehr, sie zu vermissen.
Abends prägte ich mir meinen Stundenplan ein und packte ein paar meiner Schulsachen ein. Zumindest hoffte ich, dass ich das normalerweise auch mitnahm. In meinem ganzen Zimmer war Chaos, aber dieses Chaos half mir, meine Sachen zusammenzufinden. In meinem Kalender und Collegeblock las ich mir die Sachen durch, die ich dort reingeschrieben hatte. Und schockiert musste ich feststellen, dass für nächste Woche ein Test bevorstand. -Ganz toll, ich hab nicht mal eine Ahnung, was das für ein Fach sein soll. Geschweige denn weiß ich, was ich dort gelernt habe!-, schoss es mir durch den Kopf und ich nahm mir fest vor, für diesen Test zu lernen. Und erst mal einen meiner Freunde zu fragen, was ich alles lernen musste.
Am nächsten Morgen läutete mein Wecker und riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich hatte von der Uni geträumt, aber es war kein schöner Traum gewesen. Alles war schief gelaufen und jeder sah mich an, als wäre ich wahnsinnig. Was ich definitiv war, aber das war mein Geheimnis. Müde machte ich mich fertig und ging dann hinunter in die Küche, um mir ein kleines Frühstück zu machen. Die ganze Zeit schleppte ich mein Handy mit mir herum, weil ich mit Cathy schrieb. Kaum hatte ich meinen Teller weggeräumt, hörte ich das Hupen eines Autos. -Das muss Jake sein!-, erinnerte ich mich selbst. Seit gestern wusste ich, dass Jake mich immer zur Uni mitnahm, wenn wir dieselben Stunden hatten oder gleichzeitig anfingen. Schnell schnappte ich meinen Rucksack und verließ das Haus. Als ich im Auto saß, begrüßte ich Jake und wir fuhren los. „Na, wie waren deine Ferien? Wie war England?“, wollte er von mir wissen.
„War ganz cool. Ach und…ich hab ein Mädchen kennengelernt…“, antwortete ich. Jake war hier mein bester Freund, also sollte er auch von Cathy wissen.
„Ein Mädchen, hm? Wie heißt sie denn?“, fragte er grinsend.
„Sie heißt Cathy und sie studiert in London. Wir sind…zusammen!“
„Wow! Das hab ich jetzt nicht erwartet! Ich freu mich für dich!“ Jake klopfte mir auf die Schulter. „Wird ja langsam Zeit, dass du eine Neue hast! Nach Holly warst du irgendwie so niedergeschlagen und wolltest überhaupt nicht mehr ausgehen! Ich hab so oft versucht, dich zu verkuppeln, aber du warst immer nur abweisend. Es war schon ein Fortschritt, als du zugesagt hast, dass ich dir Katie vorstelle. Und dann bist du einfach abgehauen…“ Er schüttelte den Kopf, als er sich an den Vorfall bei Nando’s erinnerte. Auch ich wusste noch davon, von dem Rest hatte ich allerdings keine Ahnung. Was vermutlich ziemlich praktisch für mich gewesen war. Denn wenn es stimmte, was Jake behauptete, dann hätte ich mich wohl kaum auf Cathy eingelassen. „Naja, Cathy hat mich einfach so umgehauen, weißt du?“, meinte ich und musste dann erneut an sie denken. Was ich eigentlich die ganze Zeit tat. Ab und zu kamen die Jungs und unsere Pläne dazwischen, aber Großteils konnte ich meine Gedanken nicht von meiner Freundin losreißen.
„Ach wie süß!“, rief Jake mit einer gespielt hohen Stimme. „Du bist richtig verknallt!“ Weil er bereits auf einem Parkplatz vor der Uni stand, tätschelte er meine Wange. „Klein Niall ist verliebt!“
„Lass das, Jake!“, erwiderte ich augenrollend, schlug seine Hand weg und stieg aus dem Auto. „Ich finde es nur richtig beschissen, dass sie in London auf der Uni ist! Wir können uns erst in den nächsten Ferien wiedersehen!“ Der Gedanke, so lange von ihr weg zu sein, stimmte mich etwas missmutig.
„Die ziemlich bald sind!“, munterte mich Jake auf und ich folgte ihm ins Gebäude. Wir waren beide im selben Kurs, weshalb ich ihm zum Glück einfach nur nachlaufen musste, da mir die Uni echt riesig vorkam. Wie sollte ich mich hier nur jemals orientieren können? Schließlich setzten wir uns zu unserem Tisch und ich packte meinen Block und Kugelschreiber aus. Unauffällig beobachtete ich Jake, weil ich nicht genau wusste, ob ich noch etwas brauchte. Er holte ein Buch heraus und blätterte etwas darin herum, bis er die Seite gefunden hatte, die er brauchte. „Sag mal, hast du die Hausübung gemacht?“, fragte er an mich gewandt. Hatte ich die Hausübung gemacht? „Äh, keine Ahnung…lass mich mal…äh, nachschauen!“, stotterte ich und kramte nach demselben Buch wie Jake. Als ich es gefunden hatte, blätterte ich zu der Seite, die er aufgeschlagen hatte und stellte erstaunt fest, dass dort Sachen standen, die in Jakes Buch nicht waren. Sofort schnappte Jake sich einen Stift und kritzelte alle meine Antworten in sein Buch. „Danke, Kumpel!“, sagte er, nachdem er fertig war. „Ich hab irgendwie voll verpennt, dass die bis heute war!“
„Kein Problem!“, erwiderte ich, immerhin hatte ich keine Ahnung gehabt, dass ich die Hausübung erledigt hatte. Anscheinend war ich intelligent genug gewesen, sie gleich zu machen und nicht erst Ende der Ferien. Plötzlich betrat unser Professor den Saal und begrüßte seine Studenten. Danach begann er mit der Stunde und ich hörte konzentriert zu, in der Hoffnung, dass es nicht allzu schwer war. Zu meinem Glück wusste ich vieles von dem, was er sagte, bereits oder es kam mir bekannt vor, und mir fiel ein Stein vom Herzen. Offensichtlich war die Uni doch nicht so schwer, wie ich es erwartet hatte!
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Jetzt muss das arme Kerlchen auch noch in die Uni! Der ist doch echt arm, oder nicht? Und jaaaaa, ich weiß, dass Uni eigentlich nicht so abläuft, mit HÜ und so weiter. Aber tun wir einfach mal so, okay? Tut mir bitte den Gefallen :)
Danke an alle, die für meine Geschichte voten und es freut mich, dass immer wieder neue LeserInnen dazukommen! Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch weiterhin so gut, über Feedback würde ich mich auch sehr freuen! :)
Hab euch lieb, meine liebsten Leserchen!!xoxo JuLy <3
PS: Heeeey, ich hab da noch so eine (englische) Story begonnen, die noch genau 0 Leser hat! (Okay, meine Freundin liest sie, aber das wars auch schon wieder) Vielleicht wollt ihr ja mal vorbeischauen, ich würde mich freueeeen! Sie heißt Inspiration (und ist nicht zu übersehen, da es sozusagen erst meine zweite Story ist, hahaha)! Bitte, danke! <3
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Was it only just a dream?
FanficDas perfekte Leben. Wenn man mit den besten Kumpels um die Welt tourt und weltberühmt ist. Worüber soll man sich da noch beschweren? Doch was passiert, wenn man eines Tages aufwacht und das ganze normale, alte Leben führt? War alles nur ein Traum? N...