Was it only just a dream?

Kapitel 08 - Lachanfall, Erklärung und Fake-Freundin

Liams Blick war bombastisch. Und zwar wirklich einfach nur bombastisch. Man merkte, dass er sich für keine Reaktion entscheiden konnte. In seinem Blick lag Misstrauen, Unsicherheit, Verwunderung, Überraschung und er dachte angestrengt nach. Vermutlich war er dabei, zu überlegen, ob er mich auslachen sollte, die Polizei anrufen und mich zurück ins Irrenhaus sperren sollte oder mir glauben sollte. Ich bemühte mich ehrlich, mein Lachen zurückzuhalten, aber nach ein paar Sekunden klappte es einfach nicht mehr und ich bekam einen totalen Lachanfall. Zugegebenermaßen hatte ich es damit ziemlich versaut, weil Liam jetzt vermutlich denken würde, dass ich ihn einfach nur verarscht hatte. Aber es sah einfach so lustig aus, wie er versuchte, alles zu verarbeiten und sein Mund währenddessen andauernd auf- und wieder zuklappte. Nachdem er mir ein bisschen bei meinem Lachanfall zugesehen hatte, fand er endlich ein paar Worte: „Verarscht du mich grade?“

„Nein, ich…“, presste ich zwischen meinem Lachen hervor, aber konnte nicht weiter reden, weil ich keine Luft mehr bekam.

„Weißt du, ich war grade echt nah dran, dir zu glauben, aber…du verarscht mich doch nur, oder? Oder?“ Ha! Er war sich immer noch nicht sicher!

„Nein, hör zu, hör zu…“, keuchte ich und holte dann tief Luft. Meinen Lachanfall hatte ich endlich wieder in den Griff bekommen und konnte zum Glück wieder Luft holen. „Ich…ich hab nur gelacht, weil dein Blick…! Du hättest dich sehen sollen! Aber ich lüg dich nicht an. Ich schwör es dir!“

„Sicher?“ Liam betrachtete mich misstrauisch.

„Ja, sicher! Alles, was ich gesagt hab, ist wahr. Ich weiß, es klingt echt…bescheuert, aber es ist die Wahrheit!“

„Das…nein, du verarscht mich doch! Wie soll das stimmen?“

„Ich hab echt keine Ahnung! Ich weiß nicht, was echt ist und was nicht. Aber ich schwör dir bei meinem Leben, ich hab dich nicht angelogen!“

„Warum sollte ich dir glauben? Ich meine, du bist theoretisch einfach nur irgendein dahergelaufener Typ aus Irland, tischt mir was von wegen Boyband auf und ich soll dir glauben? Einfach so?“

Ich nickte. „Sieht ganz so aus!“ Dann kehrte wieder Stille ein. Ich wusste nicht, was ich Liam sagen sollte, wie ich ihn überzeugen konnte. „Erinnerst du dich an mich? Komm ich dir bekannt vor? Irgendwas?“, fragte ich hoffnungsvoll. Liam ließ seinen Blick über mich schweifen und dachte eine Weile nach. Schließlich schüttelte er allerdings den Kopf und meinte schulterzuckend: „Tut mir leid, nichts. Ich hab dich noch nie zuvor gesehen!“ Ich senkte meinen Blick und starrte betrübt auf den Boden. War ja klar. Die Jungs, die wie meine Brüder geworden waren, kannten mich auf einmal nicht mehr. Und erinnern konnten sie sich auch nicht. Verdammt! „Aber…du kannst mir doch was davon erzählen, oder nicht? Ich meine…es wird nicht jeden Tag behauptet, ich wäre in einer Boyband gewesen. Da will ich wenigstens wissen, wie das alles war!“, fuhr Liam allerdings leise fort. Ich grinste und nickte. „Oh Mann, du wirst es überhaupt nicht glauben! Es hat alles bei X-Factor angefangen!“

„Bei X-Factor? Ich war bei X-Factor?“

„Oh ja, das warst du! Wir waren insgesamt fünf. Du, ich und dann noch Harry, Louis und Zayn.“

„Sind wir…zusammen hingekommen?“

„Nein, wir kannten uns zu Beginn auch nicht! Wir sind weiter gekommen, aber im Bootcamp sind wir alle wieder rausgeflogen…“

„Oh Mann!? Wieso das?“

„Unterbrich mich nicht!“, lachte ich. „Oder soll ich wieder aufhören?“

„Sorry, sorry, mach weiter!“, meinte Liam und dann erzählte ich weiter, alles ganz genau. Wie wir in eine Gruppe gesteckt worden waren, dann den dritten Platz belegten, unter Vertrag genommen wurden und das ganze Blabla. In der Zwischenzeit wurde es immer dunkler und kälter, aber das bemerkten wir überhaupt nicht. Erst, als mein Handy mich in meiner Erzählung unterbrach, merkte ich, dass es schon stockdunkel war. „Hallo?“, hob ich ab.