4: Du?!?

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In der zweiten Pause saßen Cindy und ich gerade in der Cafeteria und aßen, als sich plötzlich weitere Personen zu uns gesellten. Als ich aufsah, merkte ich, dass es die Jungs waren. Cindy stieß genervt Luft aus. Ihr passte es anscheinend nicht, Zeit mit ihrem Bruder zu verbringen. Lustlos stocherte ich in meinem Essen rum. ,,Misshandle die Lasagne nicht!", meinte Jamie empört. Ich musste leicht lächeln und legte die Gabel beiseite. Dann lehnte ich mich zurück. Jamie zuckte die Schultern, zog sich die Lasagne ran und aß sie auf. ,,Wie kannst du eigentlich so viel Essen und trotzdem so dünn bleiben?", maulte Jason. Jamie zuckte grinsend die Schultern. Ich starrte wieder auf die Tischplatte. Ich aß fast nie etwas. Deswegen hatte ich auch ziemliches Untergewicht. ,,Entschuldigt mich kurz.", murmelte ich und stand auf. Ich lief zu den Toiletten und beschloss mich eine Weile einzuschließen.

-Jamie-

Irritiert schauten wir alle Madison hinterher. Wieso verschwand sie denn jetzt wieder so schnell? Doch Riley nutze die Gelegenheit. ,,Und, wie ist sie so?", fragte er direkt an Cindy gewandt. Cindy zuckte die Schultern. ,,Sehr sehr sehr schweigsam.", meinte sie nur. ,,Jamie, nur weil du dorthin starrst, teleportiert sie sich nicht plötzlich wieder hin.", neckte mich Derek freundschaftlich. ,,Ach echt?", fauchte ich sarkastisch. Derek runzelte die Stirn. Normalerweise reagierte ich nicht so impulsiv. Mich regte es gerade auf, dass es durch meine Sonnenbrille so dunkel war, weswegen ich diese entnervt auf den Tisch klatschte. Die ganze Zeit hatte ich nicht gewusst, was wir am Samstag vorhaben. Doch nun hatte meine Mutter es mir endlich verraten. Wir würden alte Freunde besuchen, die ich wohl auch kannte, mich aber nicht wirklich an sie erinnern konnte. Mein Vater hatte auch gesagt, dass die Familie eine Tochter hat, die ein Jahr jünger als ich ist und früher eine gute Freundin von mir war. Doch da würde mir nur meine frühere 'beste Freundin' in den Sinn kommen, an deren Namen ich mich nicht mal erinnern kann. Plötzlich kam Madison zurück. Sie setzte sich wieder an ihren Platz und starrte mich mit großen Augen an. Ich erwiderte ihren Blick, aber nicht genervt oder sonst etwas. Einfach neutral. Wahrscheinlich musste sie erstmal meine Augen verarbeiten. Meine Augen gingen nicht ohne weiteres an einem vorbei. Nach der Pause war unsere letzte Stunde und ich ging schnell nach Hause. Die Woche verging wie im Flug. Manchmal waren Cindy und Madison bei uns, aber die Beziehung zwischen mir und Madison war irgendwie seltsam. Oftmals versuchten wir uns gegenseitig zur Weißglut zu bringen. Aber ich wusste nicht, ob wir uns wirklich leiden konnten oder das nur einfache Provokation war. Madison redete weiterhin relativ wenig. Und heute war Samstag. Es ging immer mehr auf Abend zu, doch ich lag weiterhin in Jogginghose und T-shirt auf meinem Bett und schaute Fern. Inzwischen hatte ich erfahren, dass die Familie Smith hieß, aber auch daraus konnte ich mir nichts zusammenreimen. Meine Mutter kam rein. ,,Du liegst ja immer noch da! Geh sofort duschen und mach dich fertig! Heute mal ein bisschen schicker, Ja?!", plapperte sie drauf los. Seufzend machte ich den Fernseher aus. Ich schlurfte ins Bad und stellte mich unter die heiße Dusche. Mit einem Handtuch um den Hüften stand ich nun vor dem Spiegel und kämmte meine nassen Haare. Zum Glück hatte ich ein eigenes Bad, in das man nur durch mein Zimmer kam. Ich rubbelte meine Haare trocken und kämmte sie dann nochmal. Mit einem bisschen Haargel machte ich einen Teil meiner Haare fest, während ich den Anderen einfach so fallen ließ. Immer noch nur mit dem Handtuch um die Hüften schlenderte ich dann in die Küche und trank ein Glas Wasser. Meine Mutter schaute mich tadelnd an. Ich verdrehte die Augen und lief wieder hoch. Mein Zimmer war im zweiten Stockwerk. Ich öffnete meinen Kleiderschrank, nahm mir eine Boxershorts, eine schwarze Jeans, ein dunkelblaues Hemd und Socken raus. Schnell zog ich mich an und schlüpfte noch in meine Vans. Nachdem ich fertig war, fuhren wir los. ,,Also Jamie, das Mädchen ist eine deiner besten Freundinnen früher gewesen. Es ist doch toll, sie endlich wieder zusehen.", meinte meine Mutter. Ich lächelte gezwungen. ,,Sicher.", meinte ich nur. Wenn sie wüsste, was mir normalerweise nur in den Sinn kam bei Mädchen, würde sie mir ohne zu zögern eine runterhauen. Da war ich mir tausendprozentig sicher. Wir hielten vor einem niedlichen Haus und stiegen aus. Meine Mutter drückte auf die Klingel, über der Smith stand. Eine blonde Frau machte die Tür auf. ,,Hallo Anne! Es freut mich, dass wir uns endlich mal wieder sehen!", begrüßte sie sogleich meine Mutter. Eine überschwängliche Umarmung folgte. ,,Mich freut es auch Sissy!", meinte meine Mutter. Von der ganzen Gefühlsduselei könnte ich jetzt schon kotzen. Meine Mutter betrat das Haus und begrüßte einen Mann, der hinter dieser Sissy stand. ,,Hallo David!", begrüßte Sissy meinen Vater. Die Beiden küssten sich auf die Wangen. Auch mein Vater trat nun durch die Tür. Die Frau schaute mich mit großen Augen an. ,,Gott, Jamie! Du bist so groß geworden. Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, warst du noch so jung und klein und jetzt überragst du mich mit einem halben Kopf.", sagte sie erstaunt. ,,Liebling, das letzte Mal als du ihn gesehen hast, war er 9 Jahre alt. Jetzt ist er 17.", sagte der Mann lachend. ,,Ich weiß, Robert. Ich weiß...", meinte sie. ,,Lass dich drücken.", sagte sie danach und schloss auch mich in eine Umarmung. Unsicher legte ich ihr die Hände auf den Rücken und schaute fast hilfesuchend zu meinem Vater. Dieser grinste nur. Robert und ich begrüßten uns mit einem einfachen Händeschütteln. ,,Süße, kommst Du!", rief Sissy die Treppe hoch. ,,Jaaa!", kam es von oben. Kurz darauf hörte man Schritte auf der Treppe. Ich sah sie noch nicht, aber meine Eltern schon. ,,Sie ist ja auch so groß geworden.", meinte meine Mum erstaunt. Mein Vater lachte nur. ,,Hallo Mister Bower, Hallo Miss Bower.", sagte sie und kam dann auf den Flur. Ich starrte sie an. ,,Madison.", brachte ich kratzig hervor. ,,Jamie.", erwiderte sie genauso überrascht und wir schauten uns mit riesigen Augen an.

It's been a little while now, since I last saw your face Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt