It's been a little while now, since I last saw your face

21: Video mit Folgen

-Jamie-

Es fühlte sich so an, als würde mein Kopf platzen. Ich wollte mich auf die andere Seite drehen und weiterschlafen, doch schon das bereitete mir solche Kopfschmerzen, dass ich wimmerte. Gott, wie viel hatte ich gestern getrunken? Was war das letzte, an das ich mich erinnerte? Der Streit mit Madison... Wie sie weinend rausgerannt war. Dann hatte ich angefangen zu trinken und mich auch noch mit Derek gestritten. Ich war rausgerannt, aber danach? Totaler Filmriss. Bitte, Bitte war ich nicht betrunken Auto gefahren, von der Polizei angehalten worden und steckte jetzt in einer Ernüchterungszelle(?). Aber wäre da so ein gemütliches Bett? Unwahrscheinlich. Ein bekannter Geruch stieg mir in die Nase. So würde es nie bei der Polizei riechen. Es würde niemals nach Madison riechen. Moment! Madison?!? Ruckartig riss ich die Augen auf, schloss sie dann aber gleich wieder wimmernd. Langsam öffnete ich sie wieder und fand eine schlafende Madison in meinen Armen. Okay... Was habe ich angestellt? Oh Gott... oh Gott... OH GOTT! Ruckartig saß ich. Doch sofort ließ ich mich stöhnend wieder nach hinten fallen. Wie viel hatte ich denn bitte getrunken? Madison meckerte im Schlaf und kuschelte sich wieder an mich. Ergeben seufzte ich und strich ihr durch die Haare. Sie gab ein wohliges Seufzen von sich und kuschelte sich noch mehr an mich. Ihre Hand lag auf meiner Brust und krallte sich in das T-shirt. T-shirt? Ich hatte gestern ein Hemd an. Nie wieder lass ich mich so volllaufen, wenn Madison anwesend ist. Fuck! Ich sah meine Jeans, mein Hemd und mein Jacket über einen Stuhl gehängt. Vorsichtig hob ich die Decke und schaute an mir hinab. T-shirt und Jogginghose. So wie ich immer schlief. Madison trug noch die Klamotten von gestern. Entweder hatte ich mich noch voll besoffen umgezogen oder Madison hatte mich umgezogen. Ich schluckte heftig. Bitte, hatte ich nichts gemacht, was ich jetzt bereuen würde. Bitte, hatte ich nicht wieder etwas mit meiner Ex angefangen oder sie dazu gebracht diesen scheiß Pablo zu betrügen. Aber hätte dann einer von uns Klamotten an? Wahrscheinlich nicht. Vorsichtig nahm ich mein Handy vom Nachttisch und sah, dass ein neuer Beitrag über mich veröffentlicht war. Ich las erst nur den Titel.

Liebescomeback?!?

Geschockt riss ich die Augen auf und las den Artikel.

Gestern hatte der 25-jährige Schauspieler Jamie Campbell Bower ein Video in seiner Instagrammstory, das Fragen aufwirft. Denn auf diesem Video sind mehrere Leute und unter anderem sieht man auch seine Ex-Freundin Madison Smith. Was hat das zu bedeuten? Die Beiden haben schon mal gesagt, dass sie vor ihrer Beziehung wohl dicke Freunde waren. Ist das nun ein Treffen unter Freunden oder können wir doch auf ein Liebescomeback hoffen? Diese Frage bleibt momentan unbeantwortet, da der 25-jährige nichts zu dem Video dazu geschrieben hat. Die 24-jährige hatte gestern gar nichts auf Social Media. Hoffentlich wird sich diese Frage bald klären...

Ich schluckte nochmals schwer und schaute kurz das Video aus meiner Instastory an. Oh ja. Da sah man Madison recht deutlich. Wieso hatte ich Idiot nicht irgendwas dazu geschrieben, wie zum Beispiel: ,Klassentreffen'? Vorsichtig rüttelte ich an Madison. Wir hatten eindeutig ein Problem. ,,Mads...", flüsterte ich und rüttelte weiter an ihr. ,,Lass mich schlafen, Jay...", grummelte sie. Ich lächelte kurz, als sie mich bei diesem Spitznamen nannte. ,,Wir haben aber ein riesiges Problem...", raunte ich und rüttelte weiter an ihr. Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge. ,,Is mir egal...", nuschelte sie und schlummerte in meiner Halsbeuge weiter. ,,Mads...", sagte ich nun etwas lauter und rüttelte sie weiter. Doch sie zwickte mir nur in den Bauch, was mich aufjaulen ließ. Dadurch pochte mein Kopf noch mehr und ich schloss vor Schmerzen die Augen. Ich spürte, wie sich Madison aufsetzte, aber kniff weiter die Augen zusammen. Und schon war Madison aufgestanden.

-Madison-

Ich stand auf und ging im Bad eine Aspirin holen. Mit einem Glas Wasser kam ich zurück. Jamie öffnete die Augen einen Spalt und hielt sich den Kopf. Ich streckte ihm beides hin und er schluckte es, ohne weitern Kommentar. Als seine Augen nicht mehr so glasig waren und sein Blick sich langsam klärte, machte er die Augen komplett auf. ,,Was ist gestern passiert?", fragte er. In seinen Augen brodelte es. ,,Nichts weiter, außer das du Idiot es vorgezogen hast, betrunken in den Wald zu wanken und dich dort irgendwo niederzulassen. Wir alle haben dich gesucht. Ich habe dich dann gefunden und hierher gebracht. Du warst zu unfähig ins Bett zu gehen, also habe ich dir geholfen. Du wolltest dann das ich bei dir bleibe und weil ich nicht mit deinem betrunkenen-Ich streiten wollte, bin ich halt hier geblieben.", erzählte ich und funkelte ihn an. Doch im Gegensatz zu früher wurde er unter dem Blick nicht mehr klein. Mit Absicht erzählte ich ihm nicht, was im Wald noch abgegangen war. Jamie schnaubte verächtlich. Auch er taxierte mich mit wütenden Augen. ,,Dein Verhalten gestern war das Allerletzte. Pablo hat dir nichts getan.", fuhr ich ihn an. Jamie zuckte desinteressiert mit den Achseln. Meine Ohrfeige traf ihn mit voller Wucht und meine Hand zeichnete sich deutlich auf seiner Wange ab. ,,Oder soll ich mal deinen Flittchen oder sogar der Presse erzählen, dass du mal drogenabhängig warst?", knurrte ich. ,,Drohst du mir gerade?", knurrte Jamie und stand auf. So war er einen ganzen Kopf größer als ich. Doch ich war so wütend, dass er mich nicht einschüchterte. ,,Nimm es, wie du willst.", fauchte ich. Dann nahm ich meine Tasche und verschwand aus seinem Appartment. Im Fahrstuhl kämmte ich noch meine Haare und verließ dann das Gebäude. Doch als ich austrat, wurde ich das Opfer eines Blitzlichterschwalls. Ich schluckte schwer, als ich die ganzen Paparazzis sah. Scheiße. Sie hatten Bilder gemacht, während ich aus dem Gebäude kam in dem Jamie wohnte. Schnell huschte ich an den Paparazzi vorbei und ging nach Hause.