36: Derek

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-Derek-

Wir blieben alle weiterhin im Krankenhaus. Nachts waren wir dann fast alle am Schlafen auf den ungemütlichen Plastikstühlen. Es dauerte nicht lange, bis wir alle schliefen. Dabei lehnte ich mich an die Wand, Cindy bettete ihren Kopf auf meinem Schoß und lag auf ihrem Stuhl. Ihre Beine lagen auf dem Schoß ihres Bruders, dessen Kopf auf der Schulter von Riley lag. Riley lehnte sich ebenfalls gegen die Wand, lehnte aber seinen Kopf an den von Seth. Meine Augenlider wurden immer schwerer und schließlich schlief auch ich ein. Doch irgendwann wurde ich leicht gerüttelt. Schlaftrunken öffnete ich die Augen und erblickte Jason der vor mir stand. Er sah ziemlich zerzaust aus. ,,Wie geht's ihm?", fragte er flüsternd und setzte sich auf den freien Stuhl neben mich. ,,Ihm wurde der Magen ausgepumpt und er schläft immer noch. Dazu hat er ziemlich viel Blut verloren, aber er kommt durch.", flüsterte ich und fuhr mit der Hand über mein Gesicht. So ein langer Krankenhaus Aufenthalt machte verdammt müde. ,,Wo ist Madison?", fragte Jason nun leise. ,,Bei ihm drinne. Wahrscheinlich schläft sie auch.", murmelte ich. Sanft fuhr ich Cindy durch die Haare. Sie schlief friedlich auf meinem Schoß weiter. ,,Schlaf ruhig weiter. Ich halt Wache.", meinte Jason lächelnd. Ich nickte und lehnte meinen Kopf wieder gegen die Wand. Müde schloss ich die Augen und es dauerte nicht lange, bis ich wieder eingeschlafen war. Als ich das nächste Mal wieder wach wurde, war es schon hell draußen. Jason war wie versprochen wach und auch Riley blinzelte schlaftrunken. Seth saß wieder wach und aufrecht da und gähnte herzhaft. Cindy wurde auch langsam wach. Jason stand auf und kam mit fünf dampfenden Bechern Kaffee wieder. Wir alle tranken ihn gierig aus. ,,Ich geh mal nach Mads schauen.", murmelte ich und stand auf. Leise betrat ich das Zimmer. Jamie sah unverändert aus. Madison lag mit dem Kopf neben seiner Hüfte und hielt seine Hand. Ich trat neben sie, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Sie hatte dunkle Augenringe und starrte mit roten Augen Jamie an. ,,Mads?", fragte ich leise. Doch sie reagierte nicht. Ich legte ihr sanft eine dünne Decke um und verließ den Raum wieder. ,,Schläft sie?", fragte Cindy. ,,Sie schläft nicht richtig, ist aber auch nicht wirklich wach.", antwortete ich. Riley gähnte und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Wir alle sahen echt fertig aus. ,,Lasst es uns so machen. Wir wechseln uns ab. Jemand bleibt hier, während die Anderen nach Hause gehen und sich frisch machen. Wenn dann der Erste wieder kommt, kann auch der gehen, der hier geblieben ist. Und Cindy und ich bringen dann noch eine Tasche für Jamie und eine Tasche für Madison mit.", schlug ich vor. Die Anderen nickten. ,,Lasst uns das nachts auch so machen. Jemand bleibt wach und die Anderen können schlafen. Wenn der Erste dann wieder aufwacht, bleibt derjenige wach und hält Wache. Dann kann der Andere schlafen.", schlug Jason vor. Wieder waren alle einverstanden. ,,Okay, wer bleibt als erstes hier?", fragte Cindy. ,,Ich bleib hier.", meinte Jason und wir Anderen nickten. Dann verschwanden wir alle, außer Jason aus dem Krankenhaus. Cindy und ich gingen nach Hause und ich duschte als Erstes. Während ich duschte, richtete sie eine Tasche für Madison. Als sie dann duschen war, fuhr ich zu Jamie und richtete eine Tasche für ihn. Als ich im Bad ankam, war da immer noch das Blut. Ich säuberte das Bad und räumte noch ein wenig auf. In Jamie's Homestudio entdeckte ich ein gerahmtes Bild auf dem Schreibtisch. Es war ein Bild von ihm und Madison. Er stand vor dem London Eye und sie war auf seinem Rücken. Sie hatte seine Cap gestohlen und war gerade dabei, sie sich aufzusetzen. Seine Sonnenbrille war ein bisschen runtergerutscht, sodass man seine Augen sah. Beide strahlten über's ganze Gesicht. Jamie hatte seine Hände beide in ihren Kniekehlen und sie hatte den Arm, der nicht mit der Cap beschäftigt war, fest um ihn geschlungen, als würde sie es nicht mal ansatzweise in Erwägung ziehen, ihn jeh wieder loszulassen. Lächelnd packte ich das Bild auch in die Tasche. Dann fuhr ich nach Hause und zusammen mit Cindy fuhren wir dann wieder ins Krankenhaus. Dort saß ein frisch angezogener Riley. Seine Haare waren noch leicht feucht und er sah munterer aus, als vorher. In seiner Hand hielt er einen der dampfenden Pappbechern. Je nachdem, wie lange das mit Jamie dauern würde, würde sich das Krankenhaus bald sehr viel mehr an diesen Bechern zulegen müssen. Denn das war das einzige, was uns hier nachts wach hielt. Und einer musste ja immer wach bleiben. Cindy stellte die Beiden Taschen in das Zimmer und ich sagte ihr, dass sie das Bild auf Jamie's Beistelltisch stellen sollte. Sie nickte nur lächelnd und kam kurz darauf wieder raus. ,,Sie schlafen beide.", meinte sie dann lächelnd. Sie setzte sich wieder neben mich. ,,In letzter Zeit sind wir ziemlich oft, im Krankenhaus, findest du nicht?", schmunzelte sie. Ich lachte leise. Stimmt. Erst vor kurzem waren wir wegen Madison und Jamie im Krankenhaus. Wenn die Beiden so weiter machten, würde das bald unser zweites Zuhause werden. Ungefähr eine halbe Stunde später kamen dann auch Seth und Jason wieder. Beide auch wesentlich munterer, als vor ihrem Aufbruch. Alle beide hatten mehrere Becher in der Hand. Aber nicht diese Pappbecher von ihr. Es waren Starbucks-Becher. Sie reichten jedem von uns einem. Alle nahmen sie dankend an. Dann setzten sie sich wieder zu uns. ,,Hat jemand eine Ahnung, was wir hier die ganze Zeit machen sollen?", fragte Seth nach einer Weile und sah uns zweifelnd an. ,,Reden, unseren Gedanken nachhängen, am Handy sein.... Das nächste Mal, wenn wir zu Hause sind, könnten wir uns auch ein Buch mitnehmen. Oder Spiele und wir setzen uns in die Cafeteria und spielen.", machte Cindy eine Aufzählung. ,,Hat schon mal jemand nach Madison geschaut?", fragte Riley. ,,Sie schläft und klammert sich an Jamie's Hand. Er hat auch noch kein Zeichen von sich gegeben, wie sich irgendwie zu bewegen oder die Augen aufzumachen.", antwortete Cindy. Riley seufzte. ,,Sie sollte mal etwas trinken oder essen. Schließlich ist sie seit gestern Abend da und hat noch nichts außer mehreren Kaffees zu sich genommen.", meinte nun Seth. ,,Jetzt lassen wir sie erstmal schlafen.", meinte ich. Die Anderen nickten und wir starrten weiter Löcher in die Luft.

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