50: Morgendliche Störung

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-Jamie-

Ich wachte auf, als es an der Tür klingelte. Immer noch erschöpft öffnete ich meine Augen und fand eine schlafende Madison auf mir. Wenigstens waren die Schmerzen von gestern verschwunden. Noch nie hatte ich so heftigen Sex gehabt, dass mir das Kommen weh getan hatte. Aber kein Wunder. Ich bin gestern fünf Mal gekommen innerhalb von kürzester Zeit. Es klingelte wieder. ,,Mads... Ich muss aufstehen.", murmelte ich und rüttelte sanft an ihr. Sie rollte sich im Halbschlaf von mir runter und wir beide keuchten auf. Dadurch war ich nämlich wieder aus ihr draußen. Wir waren gestern so k.o. dass wir das nicht mal gemerkt hatten. Schnell schmiss ich das Kondom in den Müll und zog mir eine Boxershort und eine Jogginghose an. Madison deckte ich zu und öffnete die Fenster. Dann schlurfte ich mit einem T-shirt in der Hand zur Tür und öffnete diese. Ich erstarrte, als ich die Person davor erblickte. Es war Lisa. Das Mädchen, mit dem ich Madison betrogen hatte. Sie stand total aufgelöst und mit Tränen auf den Wangen vor meiner Tür. Sie wollte mir um den Hals fallen, doch ich hob abwehrend die Hände und drückte sie sofort von mir weg. ,,Wow, wow, wow.... Was willst du hier?", meinte ich und war mit einem Mal komplett wach. ,,Ich...", stotterte sie. Mich regte dieses ganze Gestotter langsam auf. Wieso stotterten immer alle? Erst Riley, dann sie. Es nervt! ,,Könnt ihr alle keine ganzen Sätze mehr formen oder was? Muss man euch alle wieder in die Schule schicken?", regte ich mich auf. ,,Jamie, bitte ich muss mit dir reden.", schluchzte sie. ,,Warte. Bei einem Gespräch von uns Beiden, sollte meine Freundin informiert sein und am Besten noch dabei sein.", knurrte ich. ,,Nein, lass bitte die Schlampe weg!", jammerte Lisa. ,,Sie ist keine Schlampe! Niemand auf dieser Welt ist so ein Flittchen, wie du.", knurrte ich, streifte mir mein T-shirt über und stiefelte ins Schlafzimmer. ,,Madison, wir haben Besuch.", meinte ich barsch. Sofort saß sie aufrecht im Bett. ,,Wer?", fragte sie verwirrt. ,,Lisa. Sie will mit mir reden.", knurrte ich und fuhr mir durch die Haare. Madison stand mit mürrischem Gesicht auf, zog sich ein T-shirt von mir und eine Jogginghose an. Dann machte sie ihre Haare zu einem Messy-Bun hoch. Trotzdem sah sie wunderschön aus. Wir liefen raus, wo Lisa stand. Madison musterte sie abfällig. ,,Was willst du hier?", knurrte sie dann. Lisa schaute sie böse an. ,,Jamie, es kann nicht sein, dass du mich nie geliebt hast. Du hast es mir so oft gesagt und mit mir das Mädchen betrogen, was du angeblich so sehr liebst.", fing sie an und schaute mich dabei fest an. Ich verdrehte die Augen. Nicht das schon wieder. ,,Lisa, ich habe vielen vielen vielen Frauen gesagt, ich würde sie lieben. Habe ich aber nicht! Und ich habe mit dir geschlafen, weil ich betrunken war.", meinte ich wütend. ,,Das glaube ich dir nicht!", sagte sie. ,,Dann glaub, was du willst. Ich habe dir eben die Wahrheit gesagt. Verschwindest du jetzt wieder?", knurrte ich. ,,Nein!", meinte sie laut. Madison machte einen Schritt auf sie zu. ,,Verschwinde aus unserer Wohnung du scheiß Flittchen! Niemand will dich hier haben und wenn du nicht freiwillig das Appartment verlässt, werden wir dich hier raus befördern.", zischte sie wütend. ,,Mads...", redete ich sanft auf sie ein. Sie schaute zu mir und trat wieder neben mich. Ich nahm ihre Hand und drückte diese beruhigend. Lisa rührte sich nicht. ,,Hallo? Jemand da?", rief plötzlich die Stimme meines besten Freundes. Ich seufzte. Da kam er schon ins Wohnzimmer, zusammen mit Cindy und Seth. ,,Was ist denn hier los?", fragte Seth, als er Lisa bemerkte. ,,Lisa wollte gerade gehen.", knurrte Madison. ,,Wollte ich...", fing Lisa protestierend an. ,,Wolltest du!", fuhr ich ihr wütend über den Mund. Sie schaute mich aus großen Augen an. Madison ließ meine Hand los. Sie lief zusammen mit Cindy auf Lisa zu. ,,Raus hier, Flittchen.", knurrte Cindy. Die beiden besten Freundinnen drängten sie schließlich raus und schlugen die Tür vor ihrer Nase zu. Als sie zurück kamen, rauschte Madison nur an mir vorbei und schmiss die Schlafzimmertüre hinter sich zu. Ich stöhnte entnervt und raufte mir die Haare. ,,Wieso hast du sie nicht rausgeschmissen?", fragte Cindy da schon vorwurfsvoll. ,,Ich habe ihr gesagt, dass sie verschwinden soll.", meinte ich verzweifelt. ,,Ja, das hat anscheinend nicht gereicht. Du hättest sie rausschmeißen sollen!", fuhr sie mich an. ,,Hätte ich sie hochheben sollen und aus dem Fenster schmeißen sollen oder was?", fragte ich verzweifelt. ,,Verdient hätte sie's.", meinte Derek leise. ,,Ich weiß!", fauchte ich. ,,Tausend prozentig hat Riley damit was zu tun. Wieso sollte sie sonst plötzlich wieder angekrochen kommen? Er verkraftet nicht, dass Mads sich für mich entschieden hat.", knurrte ich dann. Die Anderen sagten darauf nichts. ,,Was macht ihr eigentlich so früh hier?", fragte ich dann. ,,Früh? Es ist halb zwei.", lachte Seth. Ich riss die Augen auf. ,,Ich will gar nicht wissen, was ihr gestern getrieben habt, dass ihr so lange schlaft.", lachte nun Derek. Ich zeigte ihm meinen Lieblingsfinger und lief in die Küche. Dort machte ich mir erstmal Kaffee. Mit dem Kaffee in der Hand lief ich dann wieder zu meinen Freunden. ,,Und was soll ich jetzt machen?", fragte ich seufzend und deutete kurz mit dem Kopf auf's Schlafzimmer. ,,Lass ihr erstmal Zeit. Es war bestimmt berauschend für sie, eine deiner Ex's zu sehen. Vor allem dann auch noch ausgerechnet Lisa.", meinte Cindy. Ich legte den Kopf in den Nacken und seufzte nochmals. Der Tag war doch beschissen. ,,Ich mach ihr trotzdem mal Kaffee.", murmelte ich, stand auf und machte Kaffee für Madison. Mit dem Kaffee in der Hand lief ich dann ins Schlafzimmer. Madison saß auf der Fensterbank und hatte mir den Rücken zugedreht. ,,Schatz, ich habe Kaffee für dich gemacht.", meinte ich leise. ,,Stell ihn auf den Nachttisch.", erwiderte sie mit weinerlicher Stimme. Ich gehorchte, lief dann aber zu ihr und ließ mich neben ihr nieder. Sie schaute mich nicht an. ,,Es tut mir leid, dass ich sie nicht richtig rausgeschmissen habe. Ich wusste nur nicht, wie ich das anstellen soll.", murmelte ich und beobachtete ihre Reaktion. Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. ,,Das ist es nicht.", meinte sie dann brüchig. ,,Was dann?", fragte ich sanft und nahm ihre Hand. Sie ließ es zu, erwiderte meinen Handdruck aber nicht. ,,Als du im Krankenhaus warst, habe ich dich doch einmal dadurch geweckt, dass ich geweint habe. Da habe ich dir aber nicht verraten, was ich geträumt habe.", fing sie an. Ich nickte mit gerunzelter Stirn. ,,Naja, ich habe geträumt, dass wir wieder zusammen waren. Und ich bin dann abends nach Hause gekommen. Hier im Appartment war es total still. Ich bin ins Schlafzimmer gegangen, um zu gucken, ob du schläfst. Und du lagst auch schlafend im Bett, aber Lisa lag in deinen Armen und ihr ward beide nicht wirklich arg bekleidet. Du bist dann aufgewacht, als ich geweint habe und wolltest mir erklären, wieso du mich wieder mit Lisa betrogen hast. Aber ich wollte nichts hören und bin abgehauen.", erzählte sie leise und schluchzte am Ende. ,,Schatz, das würde ich nie machen. Es ist schon passiert, aber die Zeit danach war die reinste Hölle. Ohne dich Leben zu müssen und nicht mehr mit dir in meinen Armen aufzuwachen, war, als würde ich jeden Tag ein bisschen mehr sterben. Und das will ich nie wieder. Ich will nie wieder von dir getrennt sein und möchte dir auch nie wieder weh tun.", meinte ich und nahm sie in den Arm. Sie schmiegte sich an mich und schluchzte in meine Halsbeuge. Als sie sich wieder beruhigt hatte, nahm sie ihren Kaffee und wir gingen zusammen raus zu den Anderen.

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