34: Pain

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-Jamie-

Der Kuss fühlte sich besser an als alle Küsse, die wir vorher hatten. Es blitzte neben uns. Wir fuhren auseinander und ich fuhr herum. Dort stand ein Paparazzi Team mit Regenschirmen undd hatte uns geknippst. ,,Seid ihr wieder zusammen?", fragte nun eine von denen. Ich griff nach Madison's Hand und zog sie mit zu meinem Auto. Klitschnass setzten wir uns in mein Auto und ich raste davon. ,,Jamie, was du eben gesagt hast...", fing Madison an. ,,Hör auf. Ich will es nicht hören.", unterbrach ich sie und fixierte mich wieder auf die Straße. Madison verstummte und starrte nach draußen. Ich wollte nicht hören, dass sie mich nicht mehr liebte. Das wusste ich schon. Schließlich kannte ich sie. Sie würde niemals mit jemandem anderen zusammen sein, wenn sie ihn nicht aus vollem Herzen liebte. Und sie war mit Pablo zusammen gewesen. Sie war über mich hinweg. Das musste sie mir nicht nochmal sagen. Wütend über mich selbst, dass ich ihr mein Herz ausgeschüttet hatte, drückte ich das Gaspedal mehr durch. ,,Jamie, ras nicht so!", meinte Madison panisch. Es war eine fünfziger Zone, aber ich fuhr inzwischen hundertdreißig. ,,Jamie!", Madison wurde langsam ziemlich histerisch. Ich drückte die Bremse durch und machte eine Vollbremsung am Straßenrand. Wütend schlug ich auf das Lenkrad. ,,Vergiss was ich gesagt habe.", presste ich wütend hervor. ,,Was?", fragte Madison perplex. ,,Vergiss alles was ich eben gesagt habe. Glaub mir, es ist besser so.", meinte ich und fuhr dann stumm weiter.

4 Wochen später

-Madison-

Vor vier Wochen hatte Jamie diesen Ausbruch und noch am selben Tag hatte er es bereut. Und seit zwei Wochen lebte ich bei Cindy und Derek. Nachdem Jamie wollte, dass ich es einfach vergesse und ich es nicht konnte, hatte er mir ein Hotel spendiert, auf meinen Wunsch hin. Und seit Cindy und Derek wieder da waren lebte ich bei ihnen. Ich schloss mich die ganze Zeit in meinem Zimmer ein und hörte Musik mit Kopfhörern. Aber immer nur traurige. Außerdem verfolgte ich alles, was über Jamie geschrieben wurde oder schaute die Interviews von ihm. Zwischen uns herrschte totale Funkstille. Nachts wachte ich weinend auf und tagsüber fehlte mir die Kraft zum Weinen. Ich bekam Hunger und schlich mich aus meinem Zimmer zur Küche. Doch vor der Küche hielt ich inne und presste mich gegen die Wand. Leise verfolgte ich ein Gespräch zwischen Cindy und Derek.

-Derek-

,,So kann es nicht weiter gehen. Madison schließt sich nur noch im Zimmer ein und redet und isst fast gar nicht mehr. Wie sieht es bei Jamie aus?", meinte Cindy, während sie den Abwasch  machte. Ich schüttelte traurig den Kopf. ,,Ich weiß nicht, was zwischen ihnen passiert ist. Jamie muntiert wieder zum Eisklotz und lässt mich nicht an sich ran. Sein kompletes Appartment ist verwüstet und er sieht mehr tot als lebendig aus.", meinte ich seufzend und trank von meinem Kaffee. ,,Wie meinst du das?", fragte Cindy besorgt. ,,Er isst auch kaum, hat dadurch ziemlich heftiges Untergewicht, ist leichenblass, hat dunkle Ringe unter den Augen und seine Augen sind leer. Einfach leer. Wenn er zu einem Interview geht, lässt er sich die Müdigkeit und die Blässe wegschminken und setzt eine Maske auf, um niemanden sehen zu lassen, wie es ihm geht. Er ist am Ende. Und sobald man nur ihren Namen sagt, zuckt er zusammen und seine Augen werden wässrig. Im ersten Interview konnte er es gerade noch so unterdrücken, nicht loszuheulen und hat die Leute gebeten, ihn nie wieder auf Madison anzusprechen.", seufzte ich. Ich machte mir Sorgen um meinen besten Freund, genau, wie Cindy sich Sorgen um ihre beste Freundin machte. ,,Dann verhalten die Beiden sich ja ziemlich ähnlich. Beide sind total am Ende. Wir müssen rausfinden, was zwischen ihnen vorgefallen ist. Vielleicht können sie es ja, mit unserer Hilfe klären. Ich halte es nicht mehr aus, Madison in diesem Zustand zu sehen.", meinte Cindy traurig. ,,Ich kann Jamie auch nicht weiter dabei zusehen, wie er sich selbst zerstört. Er hat wieder angefangen zu trinken. Wenn man bei ihm ist, riecht sein ganzes Appartment nach Alkohol. Überall liegen leere Flaschen rum und er macht sich nicht mal ansatzweise die Mühe irgendwas aufzuräumen.", sagte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Cindy strich mir über den Rücken. Ich lehnte mich erschöpft gegen meine Frau. Was konnten wir nur tun, dass es unseren besten Freunden wieder besser ging? ,,Was vermutest du ist passiert?", fragte Cindy nun nachdenklich. ,,Ich denke, dass Jamie irgendeine Scheiße gebaut hat. Und das er es ziemlich bereut und sich deswegen fertig macht. Wenn sie nur gestritten hätten, wäre Jamie nicht so komplett durch. Er war das letzte Mal so durch, als er Madison verloren hatte...", meinte ich. Da kam mir selbst ein Geistesblitz. ,,Er hat sie verloren!", meinte ich. ,,Oder von sich weggetrieben. Sie dazu gebracht, sich von ihm abzuwenden.", fügte Cindy hinzu. ,,Ich geh jetzt zu ihm.", meinte ich und stand auf. Cindy nickte und beschäftigte sich wieder mit dem Abwasch. Als ich rausging, sah ich gerade noch, wie Madison wieder in ihr Zimmer verschwand. Ich seufzte und fuhr zu Jamie. Als ich klingelte dauerte es geschlagene drei Minuten, bis er die Tür öffnete. Ich fuhr hoch und trat in sein Appartment. Die Tür stand offen, aber er wartete nicht an der Tür. Verwirrt schaute ich mich um. Das Appartment sah immer noch aus, wie sau. Überall lagen Bier-, Whiskey- und Schnapsflaschen rum. Jamie war nicht im Wohnzimmer und auch nicht in der Küche. Seufzend lief ich zu seinem Schlafzimmer. Etliche Kleidungsstücke lagen wild verstreut rum, doch auch hier war Jamie nicht. ,,Jamie?", rief ich. Ich lauschte. Es kam keine Antwort. Stirnrunzelnd machte ich mich auf den Weg zum Bad. Die Tür war abgeschlossen. ,,Jamie, mach die Tür auf.", seufzte ich und rüttelte an der Türklinke. Doch die Tür blieb verschlossen. ,,Komm schon. Wenn du niemanden an dich ran lässt, kann dir auch niemand helfen.", redete ich auf ihn ein. Wieder keine Reaktion. ,,Jamie, so kann es nicht weiter gehen. Euch beiden geht es verdammt dreckig. Wir machen uns Sorgen. Lasst doch einfach zu, dass wir euch helfen.", meinte ich. Doch drinne regte sich immer noch nichts. Langsam fing ich an panisch zu werden, da nicht mal das kleinste Geräusch aus dem Bad kam. Was war, wenn er sich etwas angetan hatte? ,,Jamie, mach jetzt die verdammte Tür auf oder ich komm mit dem Krankenwagen und der Polizei wieder.", drohte ich, weil mir langsam echt mulmig wurde. Der Schlüssel im Schloss drehte sich und ich machte langsam die Tür auf. Hinten in der Ecke saß Jamie zusammengekauert auf dem Boden. Um ihn herum sein eigenes Blut.



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