33: Rain

404 11 3
                                    

-Madison-

Es war komplett ruhig geworden. Weder Pablo noch sonst wer sagte noch etwas. Jamie stand mit dem Rücken zu mir da und seine Schultern waren vor Wut hochgezogen. Seine ganze Körperhaltung war angespannt und zeigte deutlich, wie wütend er war. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er liebte mich? Immer noch? Ich dachte, er wäre über all das hinweg. Schließlich hatte er das ja auch ziemlich oft gesagt. Aber jetzt sagte er praktisch das Gegenteil. Wenn er mich noch liebte, dann war er alles andere als darüber hinweg. Das würde auch seine Reaktion beim Klassentreffen erklären oder wie er reagiert hatte bei unserem letzten Streit. Jamie drehte sich auf dem Absatz um und verschwand Richtung Ausgang. ,,Du bist so ein Arschloch.", meinte ich kopfschüttelnd zu Pablo und lief dann Jamie hinterher. ,,Jamie!", rief ich, als er gerade die Mall verließ. Er bleib angespannt stehen und drehte sich mit finsterem Blick zu mir um. Ich stellte mich vor ihn. ,,Wieso hast du gelogen?", fragte ich. ,,Was?", fragte er fassungslos. ,,Wieso hast du die ganze Zeit behauptet, dass du das alles als vergangen ansiehst und du über unsere Beziehung hinweg bist, wenn es nicht stimmt?", fragte ich. Es fing an zu regnen und wir wurden klatsch nass. (Totaler Filmmoment haha) Das Wasser lief an Jamie's Gesicht runter und tropfte aus seinen Haaren. Sein weißes Hemd klebte klitschnass an seinem Oberkörper und man sah seine Haut, seine Tattoos und seine Muskeln durch. ,,Wie erbärmlich wäre es denn, wenn ich die Wahrheit gesagt hätte? Du bist über uns hinweg. Wie erbärmlich wäre es dann, wenn ich dann komme mit, ich liebe dich immer noch und bin nicht über uns hinweg, nach sechs Jahren?", erwiderte er. ,,Das wäre nicht erbärmlich.", protestierte ich. ,,Doch. Es ist erbärmlich, dass ich selbst nach sechs Jahren immer noch nicht über dich hinweg bin und immer noch jeden umbringen könnte, der dich auch nur länger als zehn Sekunden anschaut. Es ist verdammt erbärmlich, dass ich es nicht schaffe endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Ich bin erbärmlich. Das ich immer noch eifersüchtig auf alles und jeden bin, der dir näher ist als ich, ist erbärmlich. Ich bin selbst auf meinen besten Freund eifersüchtig! Wir haben uns seit dem du Schluss gemacht hast, nicht mehr gesehen. Er hatte dich immer! Er konnte dich immer sehen und dir immer nah sein! Und genau deswegen bin ich eifersüchtig. Wenn das nicht erbärmlich ist, Madison, was dann?", meinte er. Ich schluckte schwer. Er war auf Derek eifersüchtig, weil Derek immer Kontakt zu mir hatte? ,,Und was mich noch eifersüchtig auf ihn macht ist, dass er die Frau, die er liebt, geheiratet hat und dabei ist eine Familie aufzubauen. Und was ist mit mir? Ich habe einen riesen Fehler begannen, du hast dich von mir getrennt. Seit sechs verdammten Jahren, schlage ich meine Zeit mit singen, schauspielen, modeln und irgendwelchen Frauen tot, nur um dich aus meinem Kopf zu bekommen. Aber es geht nicht! Egal, was ich mache, du bist immer in meinem Kopf! Jedes Mädchen mit dem ich zusammen war, konnte dir in meinen Augen nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. In keiner einzigen Sache! Selbst wenn ich mit einer Frau geschlafen habe, warst immer nur du in meinem Kopf. Ich hatte Sex mit einer anderen Frau und habe mir dabei gedacht, dass es vielleicht gut ist, aber das sie einfach nicht du ist. Wie erbärmlich und krank ist das bitte?", fuhr er fort. Seine Stimme wurde immer verzweifelter und ich sah in seinen Augen Tränen. Ich wusste, dass ich etwas sagen sollte. Irgendwas. Aber es kam nichts. Ich konnte einfach nichts sagen. Aber wenn ich nichts sagte, würde ich Jamie verlieren. Er legte mir sich gerade komplett dar. Zeigte mir, wie er fühlte und ließ mich sehen, wie verletzlich er war. Und aus mir kam kein einziges Wort. ,,Ich weiß nicht, wieso ich nicht über dich hinweg komme. Ich weiß nicht, wieso mein Herz so an dir festklammert und niemand anderen reinlassen will. Ich weiß nicht, wie lange ich noch so abhängig von dir sein werde. Oder warum ich nicht einfach loslassen kann. Ich weiß nicht, wie ich weiter machen soll und wie ich weiter diese Gefühle ignorieren soll. Die ganze Zeit habe ich diese Gefühle weggesperrt und wurde zu einem gefühlskalten Eisklotz. Egal was ich mit irgendeiner Frau gemacht habe, sie konnte mich nicht wieder aufwärmen. Ich weiß nicht, wieso ich dir so weh getan habe. Aber egal, was irgendjemand gemacht hat, ich bin nicht wieder aus dieser gefühllosen Welt aufgewacht. Und als sie mich dann in einem Interview auf dich angesprochen haben und wissen wollten, wer du warst, habe ich auf einmal etwas gespürt. Zwar nur sehr wenig, aber der Eisklotz ist plötzlich langsam geschmolzen. Und als ich dich dann auf dem Video gesehen habe und kurz danach persönlich, war dieser Eisklotz komplett weg. Da sind plötzlich alle Gefühle wieder auf mich eingebrochen und ich habe gespürt, wie sehr ich dich immer noch liebe und an dir hänge. Ich habe all diese Sachen in den Interviews gesagt, weil ich wollte, dass sie dich in Ruhe lassen. Weil ich genau weiß, dass du nicht gerne im Mittelpunkt stehst. Ich wollte dich einfach nur beschützen. Aber damit habe ich es noch schlimmer gemacht. Ich habe dich immer und immer wieder verletzt. Irgendwann wollte ich dann herausfinden, wer uns verpetzt hatte. Wer gesagt hatte, dass ich meine erste Beziehung mit siebzehn hatte. Es ist ja klar, dass es Britney war, die dich schließlich verpetzt hat. Aber es war nicht klar, wer die erste sichere Quelle war. Und das wollte ich dann herausfinden. Und das habe ich. Es war Derek, weil er uns beide zum Nachdenken bringen wollte. Weil er genau wusste, was in mir vorgeht und warum ich plötzlich so kalt war. Er wollte, dass wir uns wieder näher kommen. Und nur du hast es geschafft, das Eis zum Schmelzen zu bringen. Ich weiß wie gesagt nicht, warum alles immer noch so ist. Aber was ich ganz sicher weiß, ist das ich dich liebe, Mads. Und auch, dass das immer so bleiben wird. Ich liebe dich, auch wenn du über mich hinweg bist.", hielt er eine kleine Rede. Mir stiegen Tränen in die Augen, weil es sich so sehr nach Abschied anfühlte. Immer noch konnte ich nichts sagen. Jamie schaute mich traurig an. Dann drehte er sich um und lief weiter. ,,Jamie!", schrie ich. Er blieb stehen und drehte sich wieder zu mir um. Ich stürmte auf ihn zu und küsste ihn.

(Sind jetzt nicht die Beiden, aber egal

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

(Sind jetzt nicht die Beiden, aber egal...)



It's been a little while now, since I last saw your face Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt