28: Interview 2

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Ein paar Tage später

-Madison-

Jamie und ich waren beide wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Jamie musste zwar immer noch seine Wunde mit Salbe behandeln und verbinden, aber es war schon besser. Und heute war mal wieder ein Interview von uns Beiden angesagt. Ich hatte immer noch nicht mit Pablo gesprochen. Wie sollte ich das auch machen? Oh, hi Pablo, ich habe dich übrigens mit meinem Ex betrogen? Ganz sicher nicht. Ich stieg aus meinem Auto, als ich angekommen war. Jamie lehnte vor dem Gebäude an der Wand und schien auf mich zu warten. Er hatte die Augen geschlossen. Leise trat ich an ihn heran und hörte, dass er leise vor sich hinsang. Er sang Bumerang von Moritz Garth. An wen er wohl gerade dachte? ,,Ich komm' zurück zu dir ein Leben lang...", sang er gerade. ,,Jamie?", fragte ich leise. Er zuckte zusammen und riss die Augen auf. ,,Ach, du bist's.", meinte er sichtlich beruhigt. Ich kicherte leise. Er beugte sich vor und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. ,,Wollen wir?", fragte er dann und hielt mir seinen Arm hin. Ich hakte mich bei ihm ein und nickte. Meine Wangen waren sicher feuerrot. Zusammen betraten wir das Gebäude und ließen uns auf die Stühle sinken. Eine Frau setzte sich uns gegenüber. ,,Hallo und herzlich wilkommen zu einem neuen Video. Heute haben wir hier beim Interview mal wieder Jamie Campbell Bower und Madison Smith.", begrüßte die Frau, als das Video startete. ,,Wieso stellen die immer uns vor und sagen nie, wie sie selbst heißen?", flüsterte ich Jamie zu. Dieser schaute mich kurz nachdenklich an und zuckte dann grinsend die Schultern. ,,So, als erstes werde ich euch ein paar Fragen stellen und danach könnt ihr euch gegenseitig Fragen stellen, die der Andere ehrlich beantworten muss. Wenn ihr wollt, könnt ihr dann auch einen Lügendetektor benutzen.", meinte die Frau. Ich musste lachen und Jamie grinste. ,,Alles klar! Dann mal los: Was glaubt ihr, ist eure größte gemeinsame Stärke?", fing sie an. Ich schaute Jamie nachdenklich an. ,,Ich denke, dass eine unserer größten Stärken sind, dass wir uns so lange kennen und uns ziemlich gut auch ohne Worte verständigen können. Manchmal hat in unserer Beziehung ein Blick gereicht und der Andere wusste, was man wollte.", erwiderte Jamie und schaute mich dann an. Ich nickte. ,,Und was ist eure größte gemeinsame Schwäche?", fragte sie nun. ,,Ich denke, was unserer Beziehung am meisten geschadet hat war, dass Jamie manchmal ein totaler Hitzkopf war und ich mich davon hab hochschaukeln lassen. Das ist auch jetzt noch teilweise so, wenn wir reden. Wir schaukeln uns gegenseitig hoch, anstatt zu versuchen, den Anderen zu verstehen.", antwortete ich diesmal. ,,Jap. Das war immer ein riesen Problem. Zum Glück haben wir jetzt nicht soooo oft gestritten.", stimmte Jamie zu. Ich lachte kurz. Auch Jamie grinste. ,,Ihr wirkt diesmal viel lockerer als bei eurem letzten Interview. Hat das einen bestimmten Grund?", fragte die Interviewerin verwirrt. ,,Vor unserem letzten gemeinsamen Interview haben wir heftig gestritten. Diesmal ist alles im Reinen.", meinte Jamie grinsend. ,,Glaubt ihr an die große Liebe?", fragte sie. ,,Ja.", sagten wir beide gleichzeitig. Jamie grinste wieder breit und auch ich musste lächeln. ,,Habt ihr euch immer alles anvertraut?", fragte die Frau. ,,Also bei mir gab es eigentlich nichts, was Madison nicht wusste.", antwortete Jamie. ,,Ich habe Jamie auch alles gesagt. Also mir würde jetzt nichts einfallen, was er nicht weiß.", erwiderte ich. ,,Was denkt ihr, warum ausgerechnet ihr beide euch ineinander verliebt habt?", fragte sie nun. ,,Das ist schwierig.", murrte Jamie. ,,Also, ich weiß auf jeden Fall, dass ich von Jamie damals in der Schule fasziniert war, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Aber das war denke ich jedes Mädchen. Jamie war der absolute Mädchenschwarm. Ich denke, bis auf Cindy, die damals schon eine gute Freundin von ihm war, gab es kein einziges Mädchen, dass nicht mindestens mal ein Auge auf Jamie geworfen hat. Es gab natürlich dann auch noch die komplett verrückten, die ihn halb gestalkt haben, aber, ja...", fing ich an. ,,Ihr habt mich gestalkt?", fragte Jamie und schaute mich entsetzt an. ,,Ich nicht!", verteidigte ich mich und hob unschuldig die Hände. Jamie lachte daraufhin. ,,Das war auf jeden Fall mal das erste. Und dann haben wir ja noch von unseren Eltern erfahren, dass wir uns schon so lange kennen. Jamie war zum Beispiel auch der einzige, der damals mein Geheimnis wusste. Und als wir dann mal zusammen zur Schule gegangen sind, haben uns alle angestarrt. Und der Herr hier neben mir, dachte sich dann, wenn schon, denn schon und hat mich dann im Untericht vor allen anderen geküsst. Ich glaube spätestens bei dem Kuss habe ich mich dann in ihn verliebt.", erklärte ich. Jamie hatte inzwischen das eine Bein breit über das Andere gelegt und sein Fuß ruhte seitlich auf seinem Oberschenkel. Außerdem hatte er sich weiter zurück gelehnt und grinste. ,,Also anfangs hätte ich Madison gar nicht bemerkt. Sie ist zusammen mit Cindy an unserer Clique vorbei gelaufen und ich habe sie praktisch dadurch bemerkt, dass Jason ihr hinterher gepfiffen hat und gerufen hat, sie hätte einen geilen Arsch.", lachte Jamie. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. ,,Das war so peinlich...", jammerte ich. Jamie quietierte das nur mit einem weiteren Lachen. ,,Und dann saß sie vor mir im Untericht. Unsere Lehrerin wollte, dass sie sich vorstellt und ich fand es total süß, wie schüchtern sie war.", meinte Jamie nun grinsend. ,,Du hast mich vor Britney verteidigt.", erinnerte ich ihn. ,,Oh ja. Diese dumme Kuh. Sie war eine von diesen Verrückten, die etwas von mir wollten.", meinte ich. ,,Die ganze Klasse war total perplex, als du mich dann verteidigt hast.", fügte ich hinzu. Jamie lachte. ,,Ja, dafür habe ich dich dann direkt danach aufgezogen, weil ich selbst nicht wusste, weswegen ich dich verteidigt habe. Ich hatte da schon diesen Beschützerinstinkt bei dir. Dann in der Pause hat einer meiner Freunde, der der Bruder von Cindy ist, sie zu uns geschleift, als Druckmittel für Cindy, damit sie ihm ihr Geld gibt. Das Gespräch war ziemlich witzig.", fuhr Jamie fort. ,,Du hast dich über mich lustig gemacht!", protestierte ich schmollend. Jamie lächelte mich fast liebevoll an. ,,War ja nicht böse gemeint. Ich wollte nur sehen, zu was du alles den Mumm hast.", grinste er. ,,Es kam halt alles zum Anderen und ich hatte von Anfang an einen Beschützerinstinkt, was ich da noch nicht so ganz zuordnen konnte. Aber bei dem Kuss hat es bei mir dann auch Klick gemacht. Da habe ich dann endlich gecheckt, dass ich verknallt war.", schloss er dann. ,,Okay, dann dürft ihr euch jetzt Fragen stellen.", meinte die Frau und stellte einen Lügendetektor hin. ,,Ladys first.", grinste Jamie. ,,In welchen Momenten fehle ich dir noch immer? Und sag jetzt bloß nicht, im Bett!", fragte ich. Jamie lachte kurz. Dann legte er seine Hand auf den Lügendetektor. ,,Du fehlst mir manchmal sehr, wenn ich jemanden zum Reden brauche, weil du mich immer verstanden hast. Außerdem fehlt es mir irgendwie auch, wie du dich nachts immer beim Schlafen an mich gekuschelt hast.", antwortete er. Die Frau drückte den Knopf auf dem Detektor. Wenn Jamie jetzt einen Stromschlag bekam, hieß es, dass er log. Doch er bekam keinen. ,,Wie lange geht das schon mit Pablo und dir?", fragte Jamie. ,,Zwei Monate.", antwortete ich und bekam keinen Stromschlag. ,,Warum hast du mich ausgerechnet mit Lisa betrogen?", fragte ich neugierig. Jamie legte tief durchatmend seine Hand auf den Detektor. ,,Weil ich angetrunken war und sie mich angemacht hat. Ich war nicht mehr ganz ich selbst.", antwortete er und wartete auf den Detektor. Doch es kam kein Stromschlag. ,,Habe ich mich, aus deiner Sicht, während unserer Beziehung verändert?", fragte er. ,,Ja. Aber das haben wir beide. Am Anfang war es komplett anders, als beim Ende.", antwortete ich. ,,Welche Frau aus deinen ganzen Beziehungen hast du am Meisten von allen geliebt?", fragte ich. ,,Vera.", erwiderte Jamie, zuckte dann aber direkt zusammen. ,,Und die Wahrheit?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Jamie schnaubte verächtlich. ,,Dich...", gab er dann kleinlaut zu. Diesmal bekam er keinen Stromschlag. ,,So, dann darf jetzt Jamie noch eine Frage stellen.", meinte die Frau. ,,Ist er besser als ich?", fragte Jamie. ,,Inwiefern?", fragte ich verwirrt. ,,In allem.", antwortete Jamie. ,,Pablo ist auf jeden Fall mal, nicht so ein Hitzkopf, wie du. Mit ihm kann man Streitereien klären, ohne sich durchgehend anzuschreien. Aber er kennt mich nicht so gut, wie du.", antwortete ich, weil ich nicht zu viel gegen Pablo sagen wollte. Jamie war an sich in vielen sehr vielen Dingen besser als Pablo. Aber Pablo war einfach zivilisierter und leichter. ,,Und im Bett?", fragte Jamie anzüglich grinsend. Ich schlug ihm leicht gegen den Oberarm. Daraufhin lachte er. ,,Das kann man nicht miteinander vergleichen. Du warst ein Fuckboy, in deiner Schulzeit. Pablo war ein normaler Schüler. Er hat die Mädchen nicht reihenweise flach gelegt. Du hast in diesen Dingen sehr viel mehr Erfahrung als er. Genau deswegen, kann man das auch nicht miteiander vergleichen.", antwortete ich dann. ,,Bedeutet im Klartext, ja.", grinste Jamie dann. Ich seufzte. Jamie prustete los, da es für ihn ein deutliches ja war. Ich funkelte ihn an, konnte mir ein kleines Grinsen aber nicht unterdrücken. ,,Du bist gemein.", murrte ich. ,,Ich weiß.", meinte Jamie sanft lächelnd, beugte sich zu mir und hauchte mir mal wieder einen Kuss auf die Wange. Ich zog einen Schmollmund. ,,Du bist trotzdem noch gemein.", maulte ich. Jamie kicherte. Ich wandte mich an die Kamera. ,,Leute, einmal für alle: Jamie ist ein gemeiner, hinterlistiger Blödi.", meinte ich lachend. Nun schmollte Jamie. ,,Aber ich kann auch nett sein.", schmollte er. ,,Ja, kannst du. Aber nur wenn du willst. Und es ist echt selten, dass du nett sein willst zu anderen Leuten.", meinte ich und knuffte in seine Wangen, die er wie ein Hamster aufgeplustert hatte. Er schnappte mich an den Hüften und zog mich auf seinen Schoß. Da kitzelte er mich dann ordentlich durch. Das blöde war, dass nur er wusste, wo ich kitzlig war. ,,Seht ihr, er ist gemein!", lachte ich. ,,Ich denke mal, wir beenden jetzt das Video.", meinte die Frau amüsiert. ,,Tschüß!", meinte Jamie lachend und winkte. ,,Ciao!", kicherte ich, da er mich wieder kitzelte.

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