15: Morgenmuffel

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-Madison-

Jamie betrat die Küche und die Blicke und Reaktionen meiner Eltern waren echt zum Schießen. Meiner Mutter klappte die Kinnlade runter und mein Vater ließ die Zeitung fallen. Jamie stand unsicher neben mir und ich nahm ermutigend seine Hand. ,,Jamie..", brachte meine Mutter schließlich überrascht heraus. ,,Hallo, Misses Smith.", meinte Jamie kleinlaut. Mein Vater fing an zu grinsen und meine Mutter brach in Tränen aus. Jamie schaute mich bestürzt an und ich sah meinen Vater genauso bestürzt an. ,,Keine Sorge. Sie freut sich nur schrecklich.", meinte mein Vater und machte eine abschätzige Handbewegung. Jamie ließ erleichtert die angehaltene Luft aus seinen Lungen weichen. Meine Mutter stand auf und zog uns beide in eine herzliche Umarmung. Als sie uns wieder losließ, strahlte sie uns überglücklich an. Nach dem Jamie und ich uns was zum Frühstücken geholt hatten, liefen wir hoch und aßen gemütlich aneinander gekuschelt auf meinem Bett. ,,Was machen wir heute?", fragte ich, nachdem ich ein Stück von meinem Brötchen geschluckt hatte. Jamie kaute nachdenklich und schluckte dann. Er biss sich auf die Unterlippe und zog, während er nachdachte, seine Unterlippe unter seinen Zähnen hin und her. ,,Wir könnten zu mir gehen, es meinen Eltern sagen und dann in mein Zimmer verschwinden. Aber ich bräuchte einen neuen Fernseher. Den habe ich aus Wut kaputt gemacht.", schlug er vor. ,,Klar, wenn du irgendeinen Laden findest, der die Sonntags einen Fernseher verkauft.", schmunzelte ich. ,,Oh, es ist ja Sonntag.", meinte er murrend. ,,Macht dir Sonntag schlechte Laune?", fragte ich kichernd. ,,Nein. Nur die Tatsache, dass morgen Montag ist.", erwiderte er grinsend. ,,Ach komm. Mit mir wird die Schule nicht ganz so schlimm.", meinte ich immer noch schmunzelnd. Jamie grinste noch breiter. ,,Oh ja.", kicherte er nun. Wir räumten unser Frühstückszeug weg und liefen dann zu ihm, da sein Auto noch bei Jason stand, bei dem die Party statt gefunden hatte. Bei ihm angekommen schloss er auf. Wir traten ein. ,,Bin wieder da! Und habe Besuch mitgebracht!", rief er. ,,Was denn für ein Besuch?", rief die Stimme von Misses Bower aus einem Raum. ,,Meine Freundin!", erwiderte Jamie. ,,Was für eine Freundin?", rief nun Mister Bower. ,,Meine feste.", meinte Jamie und zog mich dann an der Hand mit in die Küche. Misses und Mister Bower schauten mich aus großen Augen an. Dann reagierte Jamie's Mutter ähnlich, wie meine, nur ohne das Heulen. ,,Wir verschwinden dann mal in mein Zimmer.", teilte Jamie seinen Eltern nach einem kurzen Gespräch mit. ,,Hast du es denn aufgeräumt?", fragte seine Mutter streng. ,,Mum, sie ist meine feste Freundin. Wenn wir irgendwann mal zusammen wohnen, werde ich auch nicht täglich aufräumen.", schnaubte Jamie und mir wurde bei dem Gedanken daran sehr warm. Es war eine schöne Vorstellung mit Jamie zusammmen zuwohnen und jeden Morgen neben ihm aufzuwachen. Ich grinste dämlich vor mich hin und Jamie zog mich am Arm mit in sein Zimmer. Dort war wirklich das reinste Chaos. Anscheinend hatte er nicht nur seinen Fernseher kaputt gemacht, sondern so gut wie alles. Ich sah eine Tüte unter seinem Bett und steuerte sofort darauf zu. Mit einer Bewegung hatte ich die Tüte unterm Bett rausgezogen und geöffnet. Jamie erstarrte. Darin waren sehr viele von den kleinen Tüten mit Anabolika. ,,Du bist süchtig, oder?", fragte ich trocken. ,,Mehr oder weniger.", murmelte er und schaute beschämt zu Boden. ,,Tja, dann hört das jetzt auf.", meinte ich und ging ins Bad. Ich schüttete jeden Tüteninhalt in den Abfluss. Jamie sah dabei ruhig zu. Also war er noch nicht so extrem abhängig. Danach räumten wir erstmal zusammen sein Zimmer auf, bevor wir uns dann zusammen in sein Bett legten und uns einen schönen Abend machten. Mit dem Einverständnis unserer Eltern durfte ich dann bei ihm schlafen. Am nächsten Morgen klingelte sein Handy als Wecker. Jamie griff schlaftrunken danach und machte den Wecker aus, während ich sofort hellwach im Bett saß. Er hingegen schmiss sein Handy wieder auf den Nachttisch und rollte sich zur Seite. Ich grinste und schmiss mich auf ihn. ,,Aufstehen!", kicherte ich und pikste ihm in die Seite. Jamie grummelte. ,,Auuuuufstehen!", schmollte ich, da er so gut wie nicht reagierte. ,,Lass mich laf'n...", grummelte er. ,,Nein, es ist Schule!", lachte ich. Jamie grummelte wieder. ,,Aufstehen!", drängelte ich und wuschelte ihm durch den eh schon zerzausten blonden Schopf. ,,Schatz...", jammerte er und vergrub sein Gesicht im Kissen. ,,Komm schon.", schmollte ich. Jamie öffnete ein kleines bisschen die Augen und drehte mir das Gesicht zu. Ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er schaffte es mich so viel mutiger zu machen. Aber ich wusste, dass ich in der Schule wieder total schüchtern sein würde. ,,Kaffee...", grummelte Jamie und vergrub sein Gesicht wieder im Kissen. Ich seufzte und stand auf. Nur in Unterhose, mit seiner Boxershort drüber und einem T-shirt von ihm bekleidet, dackelte ich die große Mamortreppe runter und lief in die Küche. Dort saßen Anne und David am Tisch. ,,Morgen.", strahlte ich. ,,Das ist ja mal eine nette Abwechslung.", lachte David. Anne lächelte mich an. ,,Jamie ist vor seinem ersten Kaffee unerträglich.", meinte sie lächelnd. ,,Habe ich gemerkt.", schmunzelte ich und betätigte die Kaffeemaschine. ,,Wobei er gar nicht soooo unerträglich war. Er meinte nur, ich soll ihn schlafen lassen und als ich das nicht habe hat er nur ,Kaffee' gegrummelt.", schmunzelte ich weiter. ,,Du tust ihm auf jeden Fall gut.", meinte Anne überzeugt. Ich nahm lächelnd den fertigen Kaffee und verschwand mit einem Lächeln wieder nach oben. Jamie lag zusammengerollt auf dem Bett. ,,Schatziii, ich hab Kaffee für dich.", meinte ich grinsend. Jamie setzte sich schlaftrunken auf und sah aus, wie ein Igel, der Futter witterte. Seine Haare standen wild ab. Ich setzte mich kichernd vor ihn und gab ihm seinen Kaffee. Er trank den ersten Schluck und die Veränderung war echt erstaunlich. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln und in seine Augen kam leben. Er sah zugegebenermaßen echt wach aus. Was ein Schluck Kaffee so alles anrichten konnte. ,,Morgen.", meinte er lächelnd. Ich lächelte zurück. ,,Kann ich duschen gehen?", fragte ich grinsend. Er nickte und stand auf. Lächelnd lief er zu seinem riesengroßen Kleiderschrank. ,,Kannst du deine Hose von gestern nochmal anziehen?", fragte er über seine Schulter. Ich nickte. Er nahm eine enge Boxershort, weiße Socken und einen weißen Pulli raus. Die drei Sachen gab er mir und drückte mir noch einen kurzen Kuss auf. Ich verschwand lächelnd im Bad, duschte und machte mich fertig. Als ich wieder raus kam, stand Jamie fertig in seinem Zimmer. Er lächelte mich an und wir gingen Händchen haltend runter. Zusammen liefen wir zu Jason und fuhren dann den restlichen Weg zur Schule. Auf dem Schulhof wurden wir angestarrt, die Jungs und Cindy grinsten. Doch uns störte es nicht und wir liefen Händchen haltend zur Clique. Nur leider hat alles Schöne irgendwann ein Ende...

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